Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1006 - Das Palladium

1006 - Das Palladium

Titel: 1006 - Das Palladium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sind.«
    »Klar, Sir, mache ich.« Bull stimmte zu, obwohl er nicht begriffen hatte, um was es ging.
    ***
    Die Schatten, die ungewöhnlichen Messer auf der einen Seite, und auf der anderen stand ein Mann, der mit einem besonderen Schwert bewaffnet war.
    Es gab für mich keine andere Möglichkeit. Ich mußte mich den Schatten stellen. Ich mußte es hinter mich bringen. Ich mußte versuchen, sie zu zerstören, um wieder an die Lade heranzukommen. Alles andere war nebensächlich geworden.
    Es war mir auch gelungen, die eigene Furcht zurückzudrängen, deshalb ging ich dieser Schattenwand mit langen Schritten entgegen und war bereit, in sie hineinzuschlagen.
    Schräg führte ich den ersten Hieb. Dabei ging ich weiter und hielt die Augen geöffnet. Ich erlebte plötzlich ein Phänomen, denn als ich mit dem Schwert des Salomo die Schwärze zerschlagen wollte, da sah es so aus, als würde diese schwarze Masse geteilt.
    Sie bekam einen Riß.
    Und die Klinge des Schwerts behielt ihren goldenen Glanz. Nichts wurde von der Schwärze verschluckt. Ich hörte auch, wie das Metall gegen diese seltsamen Messer prallte, so daß sie aus dem Rhythmus kamen und sich von mir abwandten.
    Viel Bewegungsspielraum blieb mir nicht. Ich hatte mich in diese Wolke hineingestellt. Ich konnte auch nicht weit ausholen, weil der Gang zu eng war.
    Etwas Seltsames geschah, das ich noch von früheren Zeiten her kannte, wenn ich mit dem Spuk zu tun gehabt hatte. Die Schatten verdichteten sich so stark, daß sie an mir klebten. Ich spürte sie wie Ruß, der plötzlich ein Eigenleben bekommen hatte. Dann flossen sie auseinander und fingen an, sich zu verändern. Sie lösten sich dabei nicht auf, sie verloren nur ihre Gestaltlosigkeit, und ich entdeckte die Umrisse irgendwelcher Gesichter. Schwach nur, wie mit einem hellgrauen Stift in das Dunkel hineingezeichnet.
    Mir war kein Gesicht bekannt. Dennoch wußte ich, zu wem sie gehörten. Die Knochen der Körper hatte ich inden Nischen liegen sehen. Ihre Seelen griffen mich an, aber aus ihnen hervor hatten sich die fratzenhaften Umrisse gebildet. Die Waffen, mit denen meine Eltern umgebracht worden waren, tanzten vor meinen Augen. Ich sah keine Hände, aber die Spitzen der gläsern wirkenden Dreiecke stachen auf mich zu, um mir ebenfalls tödliche Wunden beizubringen.
    Ich wehrte sie ab. Oder versuchte es. Das Schwert war in der Enge hinderlich. Ich konnte es nicht in die Höhe reißen, wie ich wollte.
    Den linken Arm hatte ich frei und riß ihn als Deckung hoch. Keine wirksame Art, sich vor den Spitzen zu schützen, aber ich wußte keine andere Möglichkeit.
    Sie stachen zu.
    Ich taumelte dabei inmitten der Schwärze. Ich spürte die Einstiche an der Schulter, am Hals, in der Brust. Die Waffen schienen sich vervielfältigt zu haben, aber die Spitzen drangen nie tief in meine Haut hinein.
    Im Gegenteil, sie hinterließen, das zumindest glaubte ich, gefühlt zu haben, keinerlei Wunden. Etwas wehrte diese Angreifer ab, die es immer wieder versuchten, dabei aber ständig schwächer wurden.
    Ich blieb auch nicht an derselben Stelle stehen. Mit dem Rücken wurde ich gegen eine Stollenwand gedrückt. Der Ellbogen des angewinkelten Arms war in einen Spalt hineingedrückt worden und hatte dort die Knochen verschoben.
    Dicht vor meinem Gesicht erschien die Fratze mit dem gefährlichen Dreieck. Die Spitze zielte genau auf meinen Mund. Sie hätte mir die Lippen zerschnitten, doch ich hatte Glück. Die Waffe streifte wie ein Hauch an meinem Mund entlang, während sie zugleich schwächer wurde und sich einfach auflöste. Auch das Gesicht verschwand, so verlor die Finsternis um mich herum abermals einen Teil der Wirkung.
    Warum?
    Ich hatte den rechten Arm sinken lassen, setzte zwar zu keiner Gegenwehr mehr an, aber ich sah, daß sich in der Wolke ein heller Umriß gebildet hatte. Er war völlig identisch mit dem meines Kreuzes, und dieser Umriß gab ein kompaktes, irgendwie schweres Licht ab.
    Zugleich hatte sich in dieses Kreuz ein Gesicht hineingemogelt. Ich wollte es erst nicht glauben, dann aber sah ich die ganze Wahrheit, und der Anblick erschütterte mich.
    Ich sah nicht mehr das Kreuz, achtete auch nicht auf das Original vor meiner Brust, ich sah nur das Gesicht vor mir in der dunklen Wolke schweben, und ich hörte die Stimme, die jedes Wort leise, aber sehr verständlich an meine Ohren schickte.
    »Der Fluch der Sinclairs muß ein Ende haben. Er darf sich nicht ganz erfüllen. Zuviel ist schon geschehen, denn John

Weitere Kostenlose Bücher