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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht daran.
    Irgendwo weit hinten in seinem Bewußtsein blitzte die Erkenntnis auf, daß er die Kontrolle über sich verloren hatte und daß er unter dem Einfluß eines Präparats stand, das sein logisches Denkvermögen ausschaltete.
    Die Pheromone sind es! dachte er flüchtig, begriff, daß sie ihn veränderten und schon seit längerer Zeit beeinflußt hatten, konnte aber aus diesen Gedanken nicht die folgerichtige Konsequenz ziehen.
    Er horchte in sich hinein.
    War da nicht noch etwas anderes?
    Für Sekundenbruchteile glaubte er, den Sternenhimmel über Jarvith-Jarv zu sehen und eine Stimme zu hören, die aus der Unendlichkeit kam, doch dann wurde es still, und er war mit sich und seinen Gedanken allein, die er nicht zu ordnen vermochte.
    Plötzlich sah er Sintha-Lee wieder, wie sie auf dem Boden des Ferienhauses an der Küste lag, und er meinte, den Springern zu begegnen, die ihn zusammengeschlagen hatten. Er glaubte, die Schmerzen zu fühlen, die ihre Schläge ausgelöst hatten.
    Und dann dachte er nur noch an seine Rache.
    Er schloß die Tür, damit die Springer ihn nicht überraschen konnten, und arbeitete etwa eine halbe Stunde lang an den Bomben. Er schloß sie zusammen und verband sie mit einem Zeitzünder, damit sie alle gleichzeitig explodierten. Dann verließ er den Raum.
     
    *
     
    In der Sporthalle kämpften einige junge Männer miteinander. Andere quälten sich in modernen Sport- und Kraftmaschinen ab. Gruude Vern stand mitten unter ihnen und beobachtete sie.
    Amby Törn wandte sich Goron zu.
    „Ist die Scheibe auch von der anderen Seite durchsichtig?" fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Sie ist noch nicht einmal als Scheibe zu erkennen", gestand er. Dann zuckte er mit den Schultern, als interessiere ihn ihre Frage nicht sonderlich. „Du hast Bruke gesucht, nicht wahr?"
    Sie nickte nur und blickte ins Leere.
    „Wo hast du ihn verloren?"
    „Im Krankenhaus", antwortete sie mit tonloser Stimme. „Er ist über die Dächer geflüchtet, und niemand weiß, warum. Was ist nur mit ihm los, Goron? Er benimmt sich so anders als sonst."
    „Das ist allerdings wahr", erwiderte der Arkonide. „Ich habe ihn am Theater gesehen, wo er sich mit zwei Springern geschlagen hat. Er hat wie ein Berserker gewütet. Die beiden Händler waren ihm nicht gewachsen. Ich wollte mit ihm reden, aber plötzlich war er verschwunden."
    „Und du hast keine Ahnung, wo er ist?"
    „Nein. Es könnte jedoch sein, daß es jemanden gibt, der es weiß."
    Sie blickte ihn forschend an.
    „Wieso? Was meinst du damit? Wen meinst du?"
    „Ich spreche von dem da unten."
    „Gruude Vern? Was hat er mit Bruke zu tun? Ich denke, er ist auf der Suche nach Sportlern für die Erde?"
    Goron schüttelte den Kopf.
    Amby packte seine Arme und blickte ihn ängstlich an.
    „Rede doch, Goron", bettelte sie. „Was ist mit ihm, und was hat er mit Bruke zu tun?"
    „Ich glaube, er ist Hanse-Spezialist", antwortete der Alte, nachdem er es genüßlich ausgekostet hatte, Amby warten zu lassen.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    „Das ist doch Unsinn. So einer würde sich doch nicht so auffällig kleiden und benehmen.
    Wieso sollte ausgerechnet so einer dich treten und damit Aufsehen erregen? Ein Hanse-Spezialist arbeitet doch unauffällig."
    „Er verschafft sich vor allem eine gute Tarnung. Und das war der bewußte Tritt. Mehr nicht. Er sollte ablenken, und Gruude Vern hat alle getäuscht. Mich auch."
    „Und wieso weißt du jetzt, daß er ein Hanse-Spezialist ist?"
    Goron kratzte sich den Kopf. Er lächelte schlau, und seine roten Augen blitzten auf.
    „Weißt du, Mädchen, als ich jung war, stand ich mal in den Diensten der Kosmischen Hanse. Als Spezialist. Ich habe noch nicht alles vergessen, was ich damals wußte. Nun bin ich Gruude Vern zunächst gefolgt, weil ich mich an ihm rächen wollte. Ich habe ihn beobachtet, weil ich nicht wußte, wie ich an ihn herankommen sollte. Und da ist mir einiges aufgefallen. Unter anderem, daß er sich für Bruke interessiert."
    Die Augen des Mädchens verengten sich. Amby wußte nicht recht, ob sie dem alten Arkoniden glauben durfte. Sie fragte sich, ob er die Wahrheit sagte, oder ob er sich nur wichtig machen wollte. Und sie hatte Angst davor, durch ihn auf eine falsche Spur gelockt zu werden und dabei den Kontakt zu Bruke Tosen womöglich ganz zu verlieren.
    „Ein Hanse-Spezialist interessiert sich für Bruke? Wieso? Was hat Bruke getan?"
    „Das weiß ich nicht. Du hast aber selbst gesagt, daß irgend

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