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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur Peripherie führte. Er wollte zur Außenschleuse gehen, als er plötzlich die Stimmen einiger sich nähernder Springer hörte. Lautlos zog er sich hinter eine Tür zu einem Lagerraum zurück, schloß sie jedoch nicht ganz, so daß er die Springer sehen konnte, als sie an ihm vorübergingen.
    Fast hätte er aufgeschrieen, als sie unmittelbar neben ihm waren.
    Unter ihnen befand sich Sintha-Lee!
    Sie war blendender Laune und unterhielt sich laut lachend mit den Männern in ihrer Begleitung. Sie trug nicht die geringsten Spuren von Verletzungen.
    Dennoch wollte er nicht glauben, daß sie ihn belogen hatte. Er trat auf den Gang hinaus, weil er entschlossen war, mit ihr zu sprechen.
    Sintha-Lee betrat zusammen mit den Männern einen abzweigenden Gang.
    Als Bruke Tosen losging, um ihr zu folgen, schlug das Gift in seinem Körper wieder zu.
    Er verlor den Kontakt zu den Ereignissen. Sein Gedächtnis schaltete sich aus.
    Erst als er mit Sintha-Lee allein in dem Raum war, in dem die Bomben standen, setzte sein bewußtes Denken wieder ein. Abermals wußte er nicht, was in der Zwischenzeit geschehen war. Er erinnerte sich nicht daran, wo er Sintha-Lee gefunden, und wie er sie hierher gebracht hatte.
    Verwirrt blickte er sie an.
    Sie spuckte vor ihm aus.
    „Du bist dämlicher, als wir alle gedacht haben", sagte sie, und jedes ihrer Worte traf ihn bis ins Innerste. „Ja, natürlich habe ich mit dir gespielt. Der Patriarch wollte dir einen Denkzettel verpassen, und das hat er ja auch, aber du scheinst nicht denken zu können."
    „Du hast mich also in das Haus an der Küste gelockt?"
    „Das habe ich doch schon gesagt", erwiderte sie verächtlich. Sie tippte sich gegen die Stirn. „Ist bei dir hier oben etwas nicht in Ordnung, daß du alles zweimal beantwortet haben willst?"
    Sie wollte den Raum verlassen, doch er packte sie und wirbelte sie herum. Er war kaum noch Herr seiner Sinne. Endlich begriff er, in welchem Umfang er von ihr belogen und betrogen worden war, und daß die Springer sich über ihn lustig gemacht hatten. Sein Haß gegen den Patriarchen wuchs ins Uferlose.
    Er wollte sich an Xingar rächen und gleichzeitig die Ausbeutung der Bevölkerung von Jarvith-Jarv verhindern. Sein von den synthetischen Pheromonen, den Schadstoffen und dem Insektengift verwirrter Kopf erkannte nicht, daß er mit dem Anschlag auf das Schiff die Bevölkerung der Stadt vernichten würde.
    Entschlossen riß er Sintha-Lee die Jacke herunter, zerfetzte sie und fesselte die Frau mit den Streifen an die Koffer, so daß sie den Raum nicht verlassen und den Plan verraten konnte. Er knebelte sie, so daß sie nicht um Hilfe rufen konnte.
    Dann verließ er den Raum.
    Er machte sich auf den Weg zur Schleuse, und er hoffte, daß er sie erreichen würde, ohne gesehen zu werden. Er durfte nicht mehr aufgehalten werden, wenn er nicht selbst Opfer der Bombe werden wollte.
    Zufrieden blickte er auf sein Chronometer.
    Nur noch eine Stunde, dachte er. Dann gibt es keinen Xingar und keine Sintha-Lee mehr.
     
    *
     
    „Ist ja gut", sagte Gruude Vern zu dem alten Arkoniden: Sein Tonfall ließ erkennen, daß er nach wie vor nicht bereit war, Goron ernst zu nehmen. „Und jetzt geht, bitte."
    Die Tür öffnete sich, und ein untersetzter Mann mit breitem Gesicht und dunklen Haaren trat ein.
    „Das ist doch ...", entfuhr es Amby Törn.
    „... Fellmer Lloyd", ergänzte Goron.
    „Ich an deiner Stelle würde Goron anhören", sagte der Telepath. „Er meint es ernst, und er weiß tatsächlich, wer du bist."
    Er begrüßte erst Amby, dann den Arkoniden und schließlich Vern.
    Danach wandte er sich Goron wieder zu.
    „Du bist also sicher, daß Bruke Tosen an Bord der XIN-I ist?"
    Der alte Arkonide bewies durch sein Verhalten, daß er tatsächlich einmal zu den Hanse-Spezialisten gehört hatte. Er zuckte mit keiner Wimper und schien nicht im mindesten darüber überrascht zu sein, daß der Telepath seine Gedanken erfaßt hatte. Er nickte.
    „Tosen ist an Bord", erklärte er. „Und ich fürchte, er macht eine Dummheit. Ich habe herausgefunden, daß er sich verschiedene Materialien verschafft hat, aus denen er einen hochbrisanten Sprengstoff herstellen kann."
    „Das ist richtig", bestätigte Gruude Vern, der nun keinen Grund mehr sah, seine Rolle als Sportmanager länger aufrechtzuerhalten. „Ich wußte allerdings nicht, daß er in der XIN-I ist. Ich habe es für unmöglich gehalten, daß Tosen ungesehen an Bord kommt. Die Springer sind außerordentlich

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