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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dschungel ein.
    Die beiden übrigen Prodheimer-Fenken kamen auf die Gefangenen zu. Sie hatten auf etwas gewartet. Was immer es sein mochte: es war eingetreten, aber auf andere Art und Weise als geplant. Brether hatte gehofft, es würde sich in der allgemeinen Verwirrung eine Gelegenheit ergeben, die Fesseln zu lösen. Aber Unru war nach wie vor auf der Hut, und die Blaupelze schienen erraten zu haben, was in seinem Gehirn vorging. Einer von ihnen kniete nieder und vergewisserte sich, daß die Fesselung sich nicht gelockert hatte.
    Scoutie wandte den Kopf zu ihm.
    „Sie sind hinter Surfo her", sagte sie auf Chircoolisch.
     
    6.
     
    Surfo hätte sich nachträglich ohrfeigen mögen. Es hatte in seiner Hand gelegen, das Blatt zu wenden. Aber er hatte sich mit dem Naheliegenden nicht zufrieden geben, sondern das Unmögliche erreichen wollen. Darum war ihm die Chance entglitten.
    Als er Scoutie und Brether gefesselt auf dem Boden liegen sah, ihrer Masken beraubt, da hatte er geglaubt, er sei zu spät gekommen. Er zählte fünf Prodheimer-Fenken - einer davon war Firsenq - und einen Tart, die sich an dem umgestürzten Gleiter zu schaffen machten. In der Nähe des zweiten Fahrzeugs saß ein Tier, wie es Surfo nie zuvor gesehen hatte, und beobachtete die Gefangenen, die bewußtlos zu sein schienen.
    Der Gleiter wurde aufgerichtet. Er schien absichtlich gegen den Felsen gefahren worden zu sein und wies keinerlei erkennbare Beschädigung auf. Surfo begann, sich zusammenzureimen, wie Brether und Scoutie in die Falle gelockt worden waren.
    Zwischen den Blaupelzen und dem Tart entspann sich eine Debatte. Es ging um Geld, soviel konnte Surfo verstehen. Firsenq und ein weiterer Prodheimer-Fenke lösten sich von der Gruppe und näherten sieh der Felswand. Dadurch verlor Surfo sie aus dem Blickfeld, aber wenige Augenblicke später hörte er, wie sie an der Wand emporgeklettert kamen.
    Was wollten sie hier? Es lag auf der Hand. Der dritte Betschide war ihnen noch nicht in die Falle gegangen. Firsenq rechnete noch immer damit, daß seine gefälschte Botschaft die gewünschte Wirkung erzielen werde. Vorne am Weg stand der Wachtposten. Drunten in der Bucht befanden sich drei Prodheimer-Fenken und ein Tart, über dessen Rolle sich Surfo nicht ganz im klaren war. Und hier oben hockten Firsenq und sein Begleiter. Wenn der letzte Betschide auftauchte, war er hoffnungslos umzingelt.
    An den Geräuschen erkannte Surfo, daß die beiden Prodheimer-Fenken ein paar Meter zu seiner Linken aus der Wand steigen würden. Er wandte sich dorthin und fand ein Versteck in einem Busch, dessen Dornen ihm die Hände zerkratzten. Er hielt Firsenq für den Leiter des verräterischen Unternehmens. Wenn er ihn in die Hand bekam, würde es ein leichtes sein, Scoutie und Brether zu befreien. Wie sich ihre Flucht von hier aus anließ, war freilich eine andere Frage. Die Masken waren verraten.
    Die beiden Prodheimer-Fenken suchten sich eine Stelle, von der aus sie die Felsenbucht überblicken konnten, ohne von unten gesehen zu werden. Surfo lag nur zwei Meter von ihnen entfernt. Firsenq und sein Begleiter unterhielten sich mit halblauter Stimme. Surfo verstand fast jedes Wort.
    „Dieser Tart ist nur auf das Geld aus", sagte Firsenqs Genosse. „Wir sollten ihn auszahlen und fortschicken. Er macht zuviel Lärm."
    „Und worauf sind wir aus?" fragte Firsenq spöttisch. „Zehntausend Tali. Wenn wir alle drei fangen, heißt das. Wenn es bei den zweien dort unten bleibt, dann sind es nur sechstausend. Versellu wird nicht erfreut sein, wenn er hört, daß er sich mit sechshundert begnügen muß."
    „Muß er sie überhaupt bekommen? Ich meine, warum jagen wir ihn nicht einfach davon?"
    Firsenq machte eine beschwichtigende Geste. „Ich bin Händler, mein Freund. Es gibt niemand, der mir nachsagen kann, ich hätte mich nicht an eine Abmachung gehalten.
    Ohne Versellus Falle hätten wir die beiden Betschiden nicht gefunden. Der Tart hatte keine Ahnung, wer sie waren. Er hat die Falle angelegt, um sich Feldarbeiter einzufangen.
    Die beiden sollten für ihn arbeiten. Ich sprach zu ihm von der Belohnung, die auf die Ergreifung der Betschiden ausgesetzt ist, und bot ihm einen Teil davon an. Er ging sofort darauf ein. Es war ein Übereinkommen unter Geschäftspartnern. Zehn Prozent Anteil an der Belohnung entschädigen Versellu dafür, daß er zwei billige Arbeitskräfte verliert."
    „Die er sich auf ungewöhnliche Weise beschafft hat", spottete Firsenqs Gesprächspartner.

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