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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm. Wenn du ihm Geld anbietest, läßt sich ganz bestimmt etwas machen."
    Am Mittag gab es eine anspruchslose Mahlzeit, die aus gerösteten Brotfladen und Wasser bestand. Danach arbeitete er an seiner Pflanzung, in der Gegend hinter der Halbkugelhütte. Eine halbe Stunde später sah Brether ihn aus der Hütte hervorstürzen. Er wedelte mit den Armen und rief: „Ein Unfall, ein Unfall! Kommt rasch, wir müssen helfen!"
    Während er seinen altmodischen Gleiter in Betrieb setzte, erfuhr Brether, worum es ging. Firsenq hatte sich mit Versellu in Verbindung gesetzt. Es schien, sein Gleiter war auf einer Strecke unwegsamen Geländes unterhalb der Farm abgestürzt oder mit einem Hindernis zusammengeprallt. Der Händler war angeblich verletzt und wußte sich nicht zu helfen.
    Scoutie wurde aufgeladen, obwohl sie lautstark beteuerte, sie könne aus eigener Kraft aufsteigen. Brether saß neben ihr im rückwärtigen Teil des Fahrzeugs, während Versellu das Steuer handhabte. Der Gleiter setzte sich ruckend und mit keuchendem Triebwerk in Bewegung. Als sie die Lichtung hinter sich zurückließen, sah Brether sich um und erblickte Unru, den Maquali, der mit langen, gleitenden Schritten hinter dem Fahrzeug herstrich. Der Anblick des Tiers erfüllt ihn mit Unbehagen.
    Er berichtete Scoutie, was er über den Unfall des Händlers wußte. Scoutie wackelte mit den dünnen Augenstielen, was bedeutete, daß sie unter der Maske ein bedenkliches Gesicht machte.
    „Stimmt was nicht?" fragte Brether.
    „Hört sich harmlos genug an", murmelte Scoutie, so daß sie von Versellu nicht gehört werden konnte. „Aber wie hat der Händler sich mit dem Tart verständigt? Hast du irgendwo in seiner Hütte ein Funkgerät gesehen?"
     
    *
     
    Brether straffte die Schultern. „Ich werde mit Versellu ein ernstes Wort reden müssen", sagte er und schickte sich an, in den Vorderteil des Fahrzeugs zu klettern.
    „Warte noch." Scoutie legte ihm die Hand auf den Arm. „Wir Ai sind phlegmatisch und gutmütig. Es hat keinen Zweck, den Zornigen herauszukehren. Laß uns erst sehen, wohin der Tart uns bringt. Was kann schon geschehen? Wir sind bewaffnet."
    Der alte Gleiter brach sich ächzend eine Bahn durch die dichte Vegetation des Dschungels. Versellu dirigierte den Gleiter geradewegs den steilen Hang hinab. Brether blickte die Bresche entlang, die er in den wuchernden Pflanzenwuchs gerissen hatte, aber der Maquali war nirgendwo zu sehen.
    Schließlich erreichten sie einen Pfad. Versellu bog nach links ein. Der Hang wich plötzlich vor ihnen zurück. Zur linken Hand lag eine felsige Bucht, die im Hintergrund von einer steil aufstrebenden Wand begrenzt wurde.
    Auf der Sohle der Bucht, schräg gegen einen Felsblock gelehnt, lag der Gleiter des Händlers. Es war ein Fahrzeug moderneren Typs mit einer großen, überdachten Ladeplattform. Woraus die Ladung bestand, konnte Brether nicht erkennen. Sie war unter schweren Planen verborgen. Auf dem Boden vor dem Gleiter lag die zierliche Gestalt eines Prodheimer-Fenken. Der Händler war bei Bewußtsein. Er winkte matt, als er Versellus altertümliches Gefährt erblickte.
    „Ich bleibe hier, du siehst dich um", sagte Scoutie halblaut. Brether nickte zustimmend.
    Als der Tart den Gleiter absetzte und das Triebwerk mit gurgelnden Geräuschen verstummte, sprang er ab. Er kniete neben dem Prodheimer-Fenken nieder und wollte ihm helfen. Aber das blaubepelzte Geschöpf winkte mit furchtsamen Gesten ab und flüsterte: „Nicht bewegen! Ich fürchte, ich habe mir die Wirbelsäule gebrochen."
    Brether überließ den Händler der Fürsorge des Tarts, der eilends herbeikam, und machte sich daran, den Gleiter zu untersuchen. Das erste, was ihm auffiel, war, daß das Triebwerk ordnungsgemäß auf null gefahren worden war. Wie hätte das vor sich gehen sollen? Der Händler rammte mit dem Fahrzeug gegen den Felsen, zog sich dabei einen Wirbelsäulenbruch zu, schaltete das Triebwerk ab, kletterte hinaus, legte sich auf den Boden und hatte seitdem Angst davor, sich zu bewegen? Mißtrauisch spähte Brether aus der Fahrzeugkabine hinaus. Versellu kauerte über dem Verletzten. Scoutie saß unter dem offenen Luk des alten Gleiters. Noch war nichts zu befürchten.
    Brether stieg auf die Ladeplattform. Die schweren Planen waren mit dem Rand der Plattform verknöpft. Es kostete einige Mühe, die Magnetverschlüsse zu lösen. Brether schleuderte die Planen zur Seite und fand zwei anspruchslose Plastikbehälter. Er rüttelte sie und

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