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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben mußte. Hier war kein Feuer vorhanden und auch kein Goldenes Kalb, hier bewegten sie sich unterhalb der Sonne.
    Sie war wichtig. Ihr dienten sie. Die Sonne mußte für sie das Auge Satans sein, in das sie schon oft hineingeschaut hatten. Die Spuren waren an ihren Gesichtern zu sehen und zugleich an ihren Körpern. Verbrannte Haut, möglicherweise waren sie selbst sogar verbrannt worden, um später, durch die Kraft der Sonne, wieder zu neuem Leben erweckt zu werden.
    Die ehemaligen Mönche ließen sich nicht stören. Sie bewegten sich weiterhin im Kreis, und es sah für uns so aus, als hätten sie sich dabei abgesprochen. Der Tanz war eingeübt worden. Keiner verließ die Schrittfolge. Es kam zu keinem Stolpern, zu keinem Zusammenprall. Sie gingen ihren Weg, und sie behielten ihren Rhythmus bei. In bestimmten Abständen hoben sie die Beine an, rammten die Füße wieder zurück, berührten kurz den Boden und machten weiter. Dabei verließen sie niemals den Kreis; sie hielten ihn fest geschlossen.
    Ihre Gesichter blieben ausdruckslos. Dunkle Augen hatten sich ebenfalls mit dem roten Schimmer gefüllt und wirkten gefährlich.
    Sehr dicht glitten die Rücken der ehemaligen Mönche an uns vorbei. Ihre verbrannte Haut war zu riechen, und der strenge Geruch wehte immer in unsere Nase.
    Ich kam schwer darüber hinweg, wenn ich daran dachte, wer sie einmal gewesen waren. Normale Männer, Mönche, Diener der Kirche, Menschen, die sich zusammengefunden hatten, um ein bestimmtes Leben zu führen. Dann waren sie an die Sonne Satans geraten. Sie hatten mit dem Schicksal gespielt und verloren, denn sie hatten die Kraft der Hölle einfach überschätzt.
    Der Tribut war schlimm. Niemand stand ihnen bei. Auch nicht diejenigen, die sie in dieses grausame Elend hineingeführt hatten. Sie waren bewußt vergessen und verschwiegen worden. Mit Verlierern wollte niemand etwas zu tun haben.
    Zwar standen Suko und ich nicht im Zentrum der Sonne, doch wir spürten ihre Kraft. Und wir merkten auch, daß sie an der Intensität zugenommen hatte. Sie brannte bereits auf unserer Haut. Ich strich mit der Hand über meine linke Wange. Dort spürte ich keine Wärme, hatte aber das Gefühl, als wären Ameisen dabei, ihre Säure zu verspritzen.
    Bei Suko war es ähnlich. Er schüttelte den Kopf, da er unter einer leichten Irritation litt.
    Dann ging er einen Schritt zurück.
    Die ehemaligen Mönche tanzten noch immer.
    Jetzt sogar schneller.
    Ihr Tanz näherte sich dem Höhepunkt, und auch Luna Limetti meldete sich wieder.
    Sie stand in der Mitte. Dabei hob sie ihre rechtes Bein an, stampfte mit dem Fuß auf, wiederholte es in einem bestimmten Rhythmus und rief jedesmal ein Wort.
    »Satan! Satan! Satan!«
    Die Stimme bekam mehr Kraft. Sie kreischte, und als ich einen Blick gegen die Sonne warf, da sah ich die ersten Schattengebilde durch den Kreis treiben.
    »Satan! Satan…«
    Luna hörte nicht auf.
    Auf meiner Haut verstärkte sich das Brennen. Ich wollte es mit dem Kreuz kühlen, nur hob ich meinen Arm nicht mehr an, weil mich Sukos Aktion überraschte.
    Er war nicht grundlos zurückgetreten. Er hatte sich Platz schaffen wollen.
    Den brauchte er, um zuzuschlagen.
    Drei Riemen huschten auf den Rücken eines Verbrannten zu, bevor diese Gestalt an Suko vorbeihuschen konnte. Ich bekam alles sehr deutlich mit. Beim Aufprall drückten die Riemen den Stoff der Kutte nach innen, dann erwischten sie den Körper.
    Plötzlich war alles anders!
    ***
    Der plötzlich Treffer hatte den Kreis unterbrochen. Nicht die Härte des Schlages hatte den Veränderten taumeln lassen, sondern die Kraft, die in den Riemen steckte.
    Magie gegen Magie!
    Der Verbannte brüllte auf. Es war ein schlimmer Laut. Ein verfluchtes Röhren, und diese Laut schien den gesamten Körper bis in den letzten Winkel zu erschüttern. Der Mönch schaffte es noch, sich von seinen anderen beiden Mittanzenden loszureißen. Er schleuderte die Arme in die Höhe.
    Auf weichen Knien taumelte er in den Kreis hinein, während die anderen sich bemühten, den Ring aus Menschen wieder zu schließen, was nicht leicht war, da sie nicht aus dem Takt kommen wollten.
    Der Getroffene bewegte sich weiter. Er schaffte es kaum, sich auf den Beinen zu halten. Der einzige Zielpunkt in seiner Nähe war Luna Limetti.
    Auf sie lief er zu.
    Der Schrei nach dem Satan war in ihrer Kehle erstickt. Sie konnte noch nicht richtig fassen, was da geschehen war, aber sie reagierte menschlich und auch reflexhaft.
    Er fiel in ihren

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