Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1019 - Das Vampirfenster

1019 - Das Vampirfenster

Titel: 1019 - Das Vampirfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
genug. Er führte links an einer Hecke und rechts an einem Staketenzaun vorbei.
    Hinter den Latten standen Kühe auf der Weide und mampften das frische grüne Gras.
    Der freie Blick wurde mir von einigen Laubbäumen genommen.
    Dazwischen allerdings war noch genügend Platz, um das Gebäude sehen zu können, das sich hinter ihnen abzeichnete.
    Das Hotel.
    Ich fuhr darauf zu. Einen Parkplatz gab es hier nicht, dafür Rasen zwischen den Bäumen, wo man Tische und Stühle hingestellt hatte.
    Besetzt war kein Tisch. Die Eingangstur des Hotels stand offen. Hinter dem Rauchglas öffnete sich die Lobby.
    Ein Schild wies auf den Parkplatz an der Rückseite hin. Ich stellte meinen Wagen dort ab, nicht weit von einem Fiat Punto entfernt.
    Dann nahm ich meine Reisetasche und machte mich auf den Weg zur Vorderseite.
    Hinter der Tür lag ein brauner, strapazierfähiger Teppich auf dem Boden. Über ihn ging ich auf die Rezeption zu, die nicht besetzt war.
    Eine Telefonanlage war zu sehen, ein Brett mit Schlüsseln und auch Ständer mit Prospekten. Hier übernachteten wohl auch Touristen, die in Richtung Dover fuhren, denn die Startzeiten der Fähren waren überall zu lesen.
    Zu klingeln brauchte ich nicht, denn hinter mir schwappte eine Tür auf, und wenig später sprach mich eine ältere Frau mit grauen, sehr gepflegten Haaren an.
    »Guten Tag, der Herr. Was kann ich für Sie tun?«
    »Mir ein Zimmer geben. Mein Name ist Sinclair. Ich habe…«
    »Ja, natürlich, Mr. Sinclair. Sie haben angerufen.«
    »Stimmt.«
    »Und Sie werden bereits erwartet.«
    »Wie schön.«
    »Mrs. Kyle sitzt in unserem kleinen Wintergarten. Sie wird sich freuen, Sie zu sehen.«
    »Dann soll sie noch etwas warten, denn ich möchte das Zimmer sehen und mich etwas frisch machen.«
    »Natürlich.« Die Frau holte einen Schlüssel vom Brett und ging vor. Eine Treppe mit breiten Stufen führte hoch. Sie endete an einem Gang, dessen Wände einen hellen Rauhputz zeigten. Hin und wieder hingen kleine Bilder in grauen Rahmen zwischen den Türen.
    Ich bekam das zweite Zimmer von rechts. Die Frau stellte sich als Karen Brees vor, ehe sie mich eintreten ließ. Ich erfuhr, daß ihr und ihrem Mann das Hotel gehörte.
    Das Zimmer war ordentlich. Zwar etwas klein, aber das machte mir nichts aus. Ich stellte die Reisetasche ab und tat dann das, was ich immer tat, wenn ich ein Hotelzimmer betreten hatte.
    Ich öffnete das Fenster.
    Mein Blick fiel auf den kleinen Parkplatz hinter dem Hotel. Jenseits davon breitete sich eine Wiesenfläche aus, auf der hin und wieder Obstbäume standen.
    Eine kleine Idylle. Hier konnte man Urlaub machen und hatte wirklich seine Ruhe.
    Deswegen war ich nicht hergekommen und dachte noch immer darüber nach, welcher Wind mich in dieses einsame Hotel am Wochenende getrieben haben konnte.
    Okay, es war der Brief gewesen. Aber nicht nur er. Zudem hatte er keinem Hilfeschrei geglichen. Ich hatte mich da auch auf mein Gefühl verlassen, da war ich ehrlich genug. Ein Gefühl, das sich zu einem gewissen Drang verdichtet hatte. Es drängte mich praktisch danach, mit der anderen reden zu wollen. Ihr mußte schon stark an mir gelegen sein, daß sie es auf diese Art und Weise versuchte.
    Leicht war es bestimmt nicht gewesen, mehr über mich herauszufinden.
    Die nächste Zeit würde mir eine Auskunft bringen. Im winzigen Bad wusch ich mir die Hände, auch das Gesicht, dann machte ich mich wieder auf den Weg nach unten.
    Mrs. Brees stand diesmal hinter der Rezeption. Sie sah so aus, als hätte sie auf mich gewartet, was auch stimmte. Kaum geriet ich in ihr Blickfeld, sprach sie mich schon an.
    »Es hat sich etwas verändert. Ihre Bekannte wartet jetzt vor dem Haus, wo wir Tische und Stühle aufgestellt haben.«
    »Danke, das ist nett.«
    »Möchten Sie denn etwas trinken, Mr. Sinclair?«
    »Ja, ich habe Durst auf ein Bier.«
    »Ich werde es Ihnen bringen.«
    Wieder schritt ich über den Teppich. Diesmal in die andere Richtung. Gilian Kyle saß tatsächlich draußen, nur konnte sie mich nicht sehen, da sie mir den Rücken zudrehte. Sie trank Kaffee, dessen Aroma meine Nase kitzelte. Erst als ich schon dicht bei ihr war, bemerkte sie mich und fuhr herum.
    »Hi, Gilian.«
    Ihr Mund blieb offen. Die Überraschung war nicht gespielt. Dann aber lächelte sie. »John, also doch.«
    »Sie hatten mir geschrieben.«
    »Stimmt«, flüsterte sie, »stimmt. Nur daß Sie so schnell erschienen sind, wundert mich.«
    »Ich hatte gerade frei. Darf ich mich

Weitere Kostenlose Bücher