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1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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funktionieren sollen?"
    „Mit Hilfe einer Transmitterverbindung", erklärte Mallagan. „Das würfelförmige Gebäude auf dem Ednuk von Couhrs bestand aus einem raffinierten und kompakten Transmittersystem. Die Abschlußschaltung führt den Sieger jeweils in den Wasserpalast."
    „Aber wozu?" fragte Faddon. „Ich glaube, das Orakel hat sich auf diese Weise eine Spezialtruppe aufgebaut, eine besondere Leibwache, wenn ihr so wollt", vermutete Mallagan. „Er hat recht!" ertönte die blecherne Stimme des Orakels, und diesmal schien ein humorvoller Unterton in ihr mitzuschwingen. „Es geschah nach einem bewährten Vorbild."
    „Nach was für einem Vorbild?" erkundigte sich Faddon verblüfft. „Nach dem Vorbild des Mutantenkorps der Dritten Macht", lautete die Antwort.
    Die drei Betschiden sahen sich an. „Versteht das einer?" wollte Scoutie wissen. Sie brauchte nur in die Gesichter ihrer beiden Freunde zu blicken, um zu sehen, daß Surfo und Brether genauso ratlos waren wie sie.
    Ein großgewachsener Orakeldiener kam zu ihnen und musterte sie finster. Es war ihm anzusehen, daß er mit den Entscheidungen des Orakels nicht einverstanden war - und sein Groll schien sich in erster Linie gegen Mallagan zu richten. „Ich bin Konuk", sagte er. „Es ist meine Aufgabe, die beiden Herzöge und euch zum Orakel zu führen."
    Faddon lächelte. „Gut", sagte er. „Geh voraus, wir folgen dir."
     
    *
     
    Die Unterkünfte, in denen die Sieger der Lugosiaden sich immer dann aufhielten, wenn sie nicht im Auftrag des Orakels irgendwo im Weltraum oder auf entfernten Welten des Herzogtums im Einsatz waren, befanden sich zwischen der Vorhalle und zentraler gelegenen Räumen des Wasserpalasts.
    Da die Mitglieder dieser Spezialtruppe den verschiedensten Völkern der Galaxis Vayquost angehörten, war ihr Hang zu engem Kontakt untereinander nicht besonders ausgeprägt, viel eher hätte man sie als eine Gruppe von Einzelgängern bezeichnen können, die nur durch den Zwang der Notwendigkeit miteinander arbeiteten.
    Bedingt durch diese Gegebenheiten, war der gemeinsame Aufenthaltsraum, der zu den Unterkünften gehörte, vergleichsweise winzig und nun, da sich zum erstenmal alle auf Kran weilenden Mitglieder des Spezialtrupps darin einfanden, von bedrückender Enge.
    Lysker, Prodheimer-Fenken, Ais, Mousuren, Tarts, Borxdanner, Kranen und andere Wesen hatten sich versammelt, und wenn es unter diesen Intelligenzen überhaupt eine gemeinsame Stimmung gab, dann war es die des Unbehagens, so dicht beieinander sitzen oder stehen zu müssen. Natürlich war dieses Unbehagen nicht allein Resultat einer natürlichen Ablehnung Andersartiger, sondern er entsprang in erster Linie dem Wissen um die zum Teil gefährlichen Eigenarten, über die die Versammelten verfügten.
    Diese Wesen hatten sich für einen gemeinsamen Anführer entschieden, dazu waren sie in jeder Beziehung zu unterschiedlich und zu individuell veranlagt, aber sie akzeptierten einen Prodheimer-Fenken namens Gugmerlat als ihren Sprecher. Gugmerlat, vom Äußeren her ein anscheinend freundlicher Zeitgenosse, war aus der 45. Lugosiade als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Seine exponierte Stellung im Kreis dieser exotischen Gruppe verdankte er seiner Persönlichkeit und seinen Fähigkeiten, über die nur in seiner Abwesenheit geflüstert wurde. Gugmerlat hieß es, war in der Lage, bestimmte atomare Strukturen zu verändern. Er hatte bereits einige Einsätze im Auftrag des Orakels auf anderen Welten durchgeführt und sie alle erfolgreich abgeschlossen. Keiner der Anwesenden konnte von sich behaupten, Gugmerlat jemals bei der Arbeit beobachtet zu haben, aber im Grunde genommen wurde das auch von niemand bedauert.
    Ein einziges Mal nur hatte der Prodheimer-Fenke seine Fähigkeiten innerhalb des Wasserpalasts demonstriert, während einer kleinen Feier der Orakeldiener, als er sich an einer kleinen Menge Throng berauscht hatte.
    Dabei hatte Gugmerlat das Innere einer Hohlkugel nach außen gedreht, und noch so hartnäckige Anstrengungen, ihm einen Trick nachzuweisen, hatten keinen Erfolg erbracht.
    Urdys, ein Tart, bewahrte die seltsame Kugel seither auf und untersuchte sie in jeder freien Minute, aber bisher hatte er das Geheimnis nicht zu lösen vermocht.
    Nun, nachdem er festgestellt hatte, daß die Versammlung vollzählig war, kletterte Gugmerlat auf einen kleinen Tisch, denn er war wie alle Mitglieder seines Volkes nur eineinhalb Meter hoch und wäre auf ebenem Boden vor allem von Kranen

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