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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eingangsleuchte strahlte.
    Was tun?
    Unruhe hielt sie umfangen. Etwas stimmte hier nicht, auch wenn äußerlich nichts zu sehen war.
    Mara drehte den Kopf, um zum Dach zu schauen. Über ihr lief die Rinne entlang, aber auch dort entdeckte sie nichts.
    Oder?
    Der Schatten bewegte sich kompakt und trotzdem pfeilgerade über ihr durch die Luft. Er war sehr schnell. Als sie zum zweitenmal hinschaute, war er nicht mehr zu sehen.
    Mara zog sich wieder zurück, blieb aber vor dem offenen Fenster stehen. Täuschung? Hatte sie sich etwas eingebildet? Waren ihre Nerven dermaßen überreizt, daß sie schon Dinge sah, die in der Wirklichkeit nicht vorhanden waren?
    »Marek?« Mit halblauter Stimme rief sie den Namen des Pfählers, ohne jedoch eine Antwort zu bekommen.
    Mara wagte sich noch einmal vor. Sie schaute nach rechts und links, aber da bewegte sich nichts durch die Dunkelheit. Sie lag dort wie ein tiefes Wasser, das alles andere verschluckt hatte.
    Mara wußte, daß es keinen Sinn hatte, wenn sie länger am offenen Fenster blieb. Sie zog sich deshalb zurück und schloß das Fenster.
    Beruhigter war sie nicht. Im Gegenteil, denn sie hatte ihren Beschützer nicht zu Gesicht bekommen.
    Das konnte viele Gründe haben. Es gab noch eine andere Hausseite und sicherlich auch zahlreiche Verstecke in der Umgebung, die Marek kannte. Er hatte auch keine Zeit angegeben, wie lange er außer Haus bleiben wollte. Für ihn war es wichtig, Mutter und Tochter zu schützen.
    Sie ging wieder zurück. In diesem Haus konnte sie nicht leise gehen. Der alte Holzboden stöhnte manchmal unter ihrem Gewicht auf. Jeder Schritt war von diesen Geräuschen begleitet, an die sich Mara allerdings schnell gewöhnte.
    Noch vor der Treppe blieb sie stehen.
    Sie hatte etwas gehört.
    Über ihr, auf dem Dach!
    Ein Kratzen, ein leiser Schrei - sie wußte es nicht genau. Jedenfalls ein Geräusch, das nicht in diese Stille hineinpaßte und sich sehr fremd angehört hatte.
    Sie wartete ab.
    Jetzt kam ihr die Stille noch dichter vor. Unnatürlicher. Sie schaute zur Decke, wo sich aber nichts bewegte.
    Ein Irrtum?
    Sie fing an, mit sich selbst zu sprechen. Mara wollte zumindest eine Stimme hören, auch wenn es nur die eigene war. Sie redete sich ein, keine Angst zu haben. Sie sprach davon, wie stark sie war, um sich und ihre Tochter zu beschützen. Die Bestien würden nicht an sie herankommen. Die kleine Jana sollte nicht das gleiche Schicksal erleiden wie andere Kinder vor ihr.
    »Nein, kein Raub!«
    Die junge Mutter ging wieder die Treppe hinab nach unten. Nicht weit vom Kamin entfernt hing ein Spiegel. Er war groß genug, um sich selbst sehen zu können.
    Mara schaute sich an. Sie war nie mit sich zufrieden gewesen. Zu rund das Gesicht, zu pummelig ihr Körper, zu dicke Wangen, kein flotter Haarschnitt, also kein Vergleich mit den Frauen, die Mara immer in den Hochglanz-Illustrierten sah. Damit konnte sie nicht konkurrieren, aber sie war auch ein Mensch und keine Anziehpuppe wie diese Hochglanzgeschöpfe. Außerdem trug sie nur ein schlichtes, wadenlanges Kleid, dessen Knopfleiste bis zum Hals reichte. Festes Schuhwerk, das ihre Beine plump aussehen ließ, wie sie meinte.
    Mara zog die Nase kraus. Danach streckte sie sich selbst die Zunge heraus.
    Nimm dich wie du bist! sagte ihr eine innere Stimme. Du bist wichtiger als all die Modepuppen und dünnen Laufstegziegen, denn du hast ein Kind zu beschützen und großzuziehen, das ist Verantwortung genug.
    Sie lächelte.
    Zwar waren es ihre Gedanken, zugleich aber waren es die Worte ihrer Mutter, die sie immer wieder gehört hatte. Sie war eine tolle Frau, obwohl ihr das Leben wirklich nicht viel geschenkt hatte. Aber sie hatte den Mut nicht verloren, und das allein zählte.
    Die Ablenkung war nur kurz gewesen. Schon bald kehrten die Sorgen dieser Nacht wieder zurück, und Mara spürte deutlich die Bedrückung, die sie überkommen hatte.
    Das Gefühl der Angst wollte nicht weichen. Sicherheitshalber schaute sie an Janas Schlafstelle vorbei.
    Die Kleine war ruhig. Wenn alles glatt verlief, würde sie bis zum frühen Morgen durchschlafen.
    Mara hoffte, daß beide die Morgendämmerung heil und gesund erlebten.
    Neben dem Tisch blieb sie stehen. Marek war noch immer nicht zurückgekehrt. Nach außen hin hatte sich nichts verändert, doch Mara traute dem Frieden nicht so recht. Etwas war anders geworden. Es konnte mit ihrer Unruhe zusammenhängen, mußte aber nicht sein. So entschloß sie sich, wieder an eines der Fenster

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