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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Versagen, und auch jetzt läßt mich dieser Druck nicht in Ruhe.«
    »Dann bist du eigentlich tot?«
    »Das ist deine Aussage, und ich werde ihr nicht widersprechen, Marek.«
    Dem Pfähler, der wirklich einiges gewohnt war, rann es eiskalt über den Rücken. Er mußte sich schon hart zusammenreißen, um die nächste Frage stellen zu können. »Wenn du in einer Zwischenwelt existierst, warum hast du nicht eingegriffen und die Kinder vor den verfluchten Eulen beschützt?«
    »Weil ich zu schwach bin. Ich bin damals schon zu schwach gewesen und bin es auch jetzt.«
    Das akzeptierte Marek. Trotzdem hatte er noch Fragen auf dem Herzen. Er dachte auch daran, was er in den Augen der Tiere gesehen hatte. »Wissen die Eulen von dir?«
    »Ja, sie ahnen es. Ich kann Grenzen überwinden. Ich bin immer nahe bei ihnen, aber ich kann sie nicht stoppen.«
    »Dann haben wir dich in den Augen der Zombie-Eulen gesehen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Marek hob die Schultern und drehte der Erscheinung seine Handflächen entgegen. »Ich habe viel erfahren, Genova, aber ich weiß nicht, was ich unternehmen soll. Es gibt keine Spuren. Weder von den Eulen noch von den geraubten Kindern. Ich habe sie nicht mehr nach dem Raub gesehen. Sie sind verschwunden, als hätte der Himmel sie einfach gefressen. Oder siehst du es anders?«
    »Der dunkle Himmel hat sie nicht gefressen. Es gibt die noch. Die Kinder und die Eulen.«
    Die nächste Frage fiel dem Pfähler schwer. Er quälte sich damit, und so hörten sich auch die Worte an. »Kann ich darauf hoffen, daß sie noch leben?«
    »Noch - ja.«
    »Was heißt das?«
    »Sie haben jetzt alle zusammen. Jana war das letzte Kind. Sie sind jetzt bereit, ihren Zauber anzuwenden.«
    »Was bedeutet jetzt?«
    »Nicht heute, Marek. In der folgenden Nacht fangen sie damit an.«
    »Und die Kinder?«
    »Werden später nicht mehr leben…«
    Marek schloß die Augen. Er hatte gefragt, er hatte eine Antwort bekommen. Sie war ja normal gewesen, dennoch hatte sie ihn geschockt. Es war nur wenig Zeit, um die Kinder retten zu können, und er wußte auch nicht, wo er damit beginnen sollte. Außerdem wußte er durch seinen Freund John Sinclair, wie stark und mächtig diese Eulen waren, die sogar den Weg nach London gefunden hatten, um einen Verräter zu bestrafen. Er kam sich so klein und hilflos vor.
    »Kann man denn nichts tun?«
    »Ich habe damals versagt.«
    »Aber ich bin nicht du. Ich werde Helfer bekommen. Sie treffen morgen bei mir ein…«
    »Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt. Schon allein der Kinder wegen.«
    Marek nickte. »Das werden wir brauchen, ich weiß. Aber mit dem Glück allein ist es nicht getan. Ich muß wissen, wo wir die Kinder und auch die verfluchten Eulen suchen müssen. Du kennst sie. Du bist besser als wir. Du siehst mehr und…«
    »Ja, ich weiß es. Und ich werde auch nicht gehen, ohne dir einen Hinweis gegeben zu haben. Wenn du dich auf die Suche machst, dann fahr zu diesem alten Turm.«
    Marek schüttelte den Kopf. »Turm? Wo?«
    »Er gehörte zu einer Burg im Norden. Die Feste gibt es nicht mehr, aber der Turm ragt noch in den Himmel. Um ihn herum verteilen sich die alten Gräber. Dort liegen die Toten unter der Erde, die zum Geschlecht der Pirnescus gehörten. Sie liegen dort zusammen mit den zahlreichen Gefallenen aus vielen Kämpfen und Kriegen.«
    »Die Eulen? Sind sie…«
    »Sie haben den Turm oft umkreist. Ich glaube auch, daß sie dort ihren Hort haben.«
    »Nicht versteckt in den Wäldern?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist alles möglich, mein Freund. Und es ist jetzt deine Sache allein. Du mußt den Hebel ansetzen. Du mußt sie holen, verstehst du?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Noch hast du Zeit. Finde den Turm, dann wirst du dich den Eulen stellen können.«
    »Was ist mit dir? Stehst du uns bei?«
    »Wenn ich es könnte, gern. Ich kann nur indirekt eingreifen. Ich will vor allen Dingen meine Ruhe haben. Ich möchte nämlich den Frieden erreichen wie alle andere Toten auch.«
    »Das verstehe ich.«
    »Und ich konnte dir nur diesen einen Rat geben«, sagte die Frau mit leiser Stimme.
    Der Pfähler wußte, daß er sie nicht mehr lange sehen würde. Er kam nicht einmal dazu, eine Frage zu stellen, denn auf dem Grab seiner Frau drehte sich die andere herum. Es sah so aus, als ginge sie vor, was aber nicht eintrat.
    Sie löste sich auf.
    Sie ging weg und war verschwunden.
    Zurück blieb Marek. Er starrte ins Leere. Er kam sich vor wie jemand, der viel erfahren hatte, aber momentan

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