Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1053 - Die Rache der Geköpften

1053 - Die Rache der Geköpften

Titel: 1053 - Die Rache der Geköpften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Denk an den Friseur, der damals als Kopfloser gekillt hat.«
    »Auch Rache.«
    »Genau. Deshalb bin ich hier auch ziemlich optimistisch, daß es klappt. Hast du die Anschrift dieser Larissa Larkin?«
    Suko zeigte mir die Notiz, die ihm Sir James beim Rausgehen zugesteckt hatte.
    »Okay, laß uns fahren…«
    ***
    Ed Quinn wußte nicht, was er sagen oder denken sollte. Er hatte das Gefühl, Stacheldraht gegessen zu haben. In seinem Körper tobten Schmerzen, obwohl ihm äußerlich nichts angetan worden war. Hitze stieg in ihm hoch. Sie rötete seinen Kopf und schien seine Gedanken verbrennen zu wollen.
    Er bewegte sich nicht. Er mußte es erst fassen können, was da vor ihm passierte. Aber er wußte zugleich, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Kein Täuschung. Das Zeug, das da unter der Türritze hervorkroch und wie dickes rotes Öl aussah, gab es tatsächlich. Das bildete er sich auf keinen Fall ein.
    Er dachte an die vergangene Nacht. Larissa hatte ihm davon berichtet und auch von dem späteren Erscheinen des Mannes, der durch Quinn seinen Kopf verloren hatte. Es war nicht zu fassen gewesen. Es hatte unglaublich geklungen. Er hatte es nicht nachvollziehen können, aber er hatte darüber auch nicht gelacht. Das wiederum bewies, daß er im Prinzip schon irgendwie daran geglaubt hatte, und nun bekam er in seiner eigenen Wohnung den Beweis.
    Den im Bad liegenden Dunst spürte er nicht mehr. Für ihn war er verschwunden und hatte einer gewissen Kälte Platz geschaffen, die in seinen Körper eingedrungen war. Zu vergleichen mit einem ebenfalls eisigen Schlamm, der bis hoch in seinen Kopf gekrochen war.
    Schlamm und Schleim…
    »Verdammt«, flüsterte er und wunderte sich, daß er überhaupt reden konnte, »so etwas gibt es doch nicht. Das ist der reine Wahnsinn. Das packe ich einfach nicht…«
    Der Schleim gab ihm keine Antwort. Es war nicht so wie bei Larissa Larkin, die die Stimme des Toten gehört hatte. Hier drängte er sich tiefer in das Bad hinein, und seine Richtung veränderte sich nicht. Er kroch lautlos auf den Mann zu.
    Quinn ließ ihn nicht aus den Augen. Auch wenn er es gewollt hätte, es hätte es nicht geschafft. Der Schleim war einfach zu widerlich und mit der normalen Logik nicht zu begreifen. Er wußte nicht, woher er so plötzlich kam, aber er sah, daß er nicht nur rot aussah.
    Vorn hatte er sich etwas verengt. Und wenn er genau hinsah, dann zeichnete sich an diesem abgerundeten Ende auch etwas ab, mit dem er nicht zurechtkam.
    Es sah seltsam aus. Es war dunkler. Beinahe schwarz. Quinn brauchte nicht einmal viel Phantasie dazu, um ein bestimmtes Gesicht darin erkennen zu können.
    Sein Gesicht!
    Seine Züge!
    Das Gesicht des Toten, des Geköpften.
    Und Quinn war es gewesen, der die verdammt Säge eingestellt hatte, weil der Haß auf Manski übergroß geworden war und ihn beinahe zerfressen hatte.
    Nun kam Manski zurück.
    Anders als sonst. Er hatte es geschafft, den Tod auf seine Art und Weise zu überwinden. Er war zu einem anderen Wesen geworden, und Quinn, der immer noch starrte, fror stärker, so daß er sich allmählich fühlte wie vereist.
    Der Schleim mit dem stilisierten Gesicht stoppte nicht. Lautlos floß er auf sein Ziel zu. Er war einfach ekelhaft, obwohl er keinen Geruch abgab. Er hatte in seinen Ausmaßen noch nicht die Breite der Tür erreicht, und eigentlich hätte er leicht fliehen können. Zwei große Schritte, und er war an der Tür. Über den Schleim hinwegspringen, die Tür aufreißen, dann laufen und…
    Dr. Quinn tat es nicht. Er blieb auf der Stelle stehen, als hätte man ihn dort angenagelt. In seinem Gesicht hatte sich der Schweiß als zweite Haut auf die erste gelegt. In seiner hellblauen Unterwäsche kam er sich deplaziert vor und wunderte sich zugleich, daß er überhaupt an so etwas dachte.
    Sehr langsam bewegte sich der Schleim vor. Er zuckte auch nicht.
    Er hatte die Bewegungen einer Schlange angenommen.
    Quinn atmete heftig. Er zitterte. Die Tür war geschlossen. Sie brauchte doch nur aufgerissen zu werden, und genau das tat er nicht. Er fürchtete sich vor dem, was hinter ihr lauern könnte. Noch mehr Schleim oder etwas anderes?
    Dieses andere, das für Quinn nicht zu fassen war, bereitete ihm große Sorgen. Larissa Larkin hatte von der schattenhaften Gestalt ohne Kopf gesprochen, die sie auf dem Parkplatz gesehen hatte.
    Ed Quinn sah dieses Bild noch nicht. Nur konnte er sich vorstellen, daß dieses Gespenst nicht allzu weit entfernt lauerte. Vielleicht hinter der

Weitere Kostenlose Bücher