1080 - Das Ende eines Experiments
pulsierende Blase zog sich zurück!
„Heißt das, er flieht?" fragte der Forscher ungläubig.
„Nicht unbedingt. Jetzt kommt er wieder zum Stillstand - vielleicht, um zu beobachten, vielleicht aber auch nur, um neue Kraft zu schöpfen. Das Fragment ist noch nicht gerettet, Quiupu. Aber ich kann jetzt nicht länger bei dir bleiben."
„Du willst mich im Stich lassen?" fragte der Forscher entsetzt, der sich noch vor Stunden heftig gegen die Vorstellung gewehrt hatte, mit ihr zusammenzuarbeiten. „Und das Fragment?"
„Es gibt jetzt etwas Wichtigeres für mich, Quiupu. Ich muß versuchen, der Gefahr allein zu begegnen. Du mußt hier bleiben, obwohl mit dir zusammen alles viel einfacher gewesen wäre. Wir haben die Umstände nicht geschaffen, die uns einmal hier zusammenführten und jetzt verlangen, daß sich unsere Wege für immer trennen."
„Was kann es geben, das dir wichtiger ist als dies?" rief er aus und deutete auf die Brutwolke in seinem Rücken.
Sie gab keine Antwort, schuf Strukturlücken in den noch existierenden Schirmen und flog davon, auf die LUZFRIG zu, die etwa fünfzig Kilometer entfernt im Raum stand. Die Nachwirkungen von Whargors Abwehrschlag waren dort wie auch bei den drei Kugelraumern längst abgeklungen.
Srimavo funkte das Keilschiff dreimal an, bevor sie Antwort erhielt. Demos Yoorn meldete sich mit heiserer Stimme und wurde aufgefordert, auf sie zu warten und sie an Bord zu nehmen.
Sie wußte, was sie zu tun hatte. Deighton würde ihr nach den Nachrichten aus dem Solsystem freiwillig kein Schiff zur Verfügung stellen. Aber es gab Mittel und Wege, das Ziel auch ohne ihn zu erreichen.
Wenn nur nicht Whargor erschienen wäre! Sie konnte sich nicht zweiteilen. Dieses Fragment war so wichtig wie alle anderen, die an anderen Stellen des Kosmos zusammengefügt wurden.
Aber sie hatte auch schon zu lange gewartet.
Innerlich aufgewühlt, hin und her gerissen in ihrem Konflikt, schwebte sie in eine offene Schleuse der LUZFRIG und ließ sich zu Demos Yoorn bringen. Überall sah sie Verwüstungen. Aber es hatte nicht den Anschein, als wären Menschen bei dem von Whargor entfesselten Chaos umgekommen.
Yoorn erwartete sie mit finsterer Miene in der Zentrale. Er blutete aus einer Stirnwunde. Besatzungsmitglieder wurden behandelt. Nur der Kommandant schien sich dazu noch keine Zeit zu nehmen.
„Da bist du ja endlich", sagte Yoorn nur. „Wir haben längst den Befehl, nach Lokvorth zurückzukehren und zu landen."
Sri nickte. Genau das hatte sie auch gehofft.
Sie setzte sich und beobachtete auf den Schirmen, wie die Schiffe dem Planeten entgegenstürzten und in die Landebahn einschwenkten. Whargors pulsierende Blase zog sich weiter zurück, etwa bis zur Bahn des dritten Planeten. Quiupu rief die LUZFRIG an und jammerte über die verlorenen Teilchen.
Yoorn gab keine Antwort. Sein Gesicht verriet mehr als alle Worte. Er hatte genug von Lokvorth, Quiupu und dem Scarfaaru-System. Und wie er dachten fast alle.
5.
Auf dem Plateau, das sonst der LUZFRIG als Landeplatz gedient hatte, stand nun die mächtige Kugel der ONTARIO. Die drei anderen Schiffe waren auf den Hügeln um das Sumpf tal herum zu sehen.
Kirt Dorell-Ehkesh und Donna St. Laurent befanden sich inzwischen im Medo-Center der Forschungsstation. Nachdem Galbraith Deighton von Kristina Wiener über Kirts kurzes Erwachen und die Warnung vor dem bevorstehenden Angriff unterrichtet worden war, ruhten nun seine ganzen Hoffnungen auf dem Biochemiker. Er war nicht mehr bereit, die Schiffe und ihre Besatzungen in Gefahr zu bringen. Wie durch ein Wunder hatte Whargors Abwehrschlag auch diesmal keine schwerwiegenden Beschädigungen hervorgerufen oder Menschenleben gekostet. Alle vier Raumer waren manövrierfähig.
Allerdings besaßen sie keine Geschütze mehr. Der Eindringling hatte sich nicht damit begnügt, nur die Paralysatoren unbrauchbar zu machen.
Deighton hatte die Wissenschaftler in einer der Kuppeln zusammenrufen lassen und ihnen erklärt, daß er die Station im Fall eines weiteren Angriffs evakuieren lassen würde. Die vier Schiffe konnten die Männer und Frauen bequem aufnehmen und mit ihnen einen außerhalb des Solsystems gelegenen Stützpunkt der Kosmischen Hanse anfliegen. Nur wenigen engen Mitarbeitern Quiupus stellte er es anheim, auf eigenen Wunsch auf Lokvorth zu bleiben.
Er brauchte nur in ihre Gesichter zu sehen, um zu wissen, wie ihre Entscheidung ausfallen würde. Niemand schien Quiupu und seinem Fragment noch
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