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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Quiupu.
    Er lag flach auf einem acht Meter langen, silbern glänzenden Zylinder, an dem die anderen Geräte verankert waren. Ein armdicker grüner Strahl fand seinen Weg zum Eindringling hinüber und schien die Blase dort, wo er einschlug, aufzureißen. Quiupu konnte nicht mehr hinsehen, ohne geblendet zu werden. Wieder schien die Welt in dem infernalischen Krachen aus den Helmempfängern zu vergehen. Quiupu suchte Srimavo und erschrak fast zu Tode, als er dort, wo sie sich zuletzt befunden hatte, nur noch einen schwachen Schemen sah, die reinen Konturen ihres Körpers, als triebe statt ihrer eine Puppe aus Glas im Weltraum zwischen seiner Ausrüstung.
    Das Entsetzen schnürte ihm die Kehle zu, als er sich wieder umdrehte und Srimavo als übergroße Leuchterscheinung um den Angreifer gelegt sah, als wollte sie ihn erdrücken.
    Whargor schüttelte sie ab, befreite sich von ihr wie von den Raumschiffen. Die Erscheinung verblaßte. Die Energieblase stabilisierte sich. Der Strahl des Desintegrators verfärbte sich blau. Die Gefahr ahnend, stieß Quiupu sich von der Konstruktion ab und bremste den Schub erst, als er auf der anderen Seite seines Viren-Fragments war. Schnell brachte er sich wieder in eine Position, von der aus er die weiteren Ereignisse verfolgen konnte.
    Die Desintegrator-Konstruktion begann dunkelrot zu glühen. Nach wie vor stand der Strahl, doch nun war klar, daß er von Whargor auf unbegreifliche Weise in seiner Richtung umgekehrt und in der Wirkungsweise modifiziert worden war.
    Srimavo erschien in Quiupus Sichtfeld, trieb auf ihn zu und berührte mit einer Hand seinen Arm.
    „Wir können ihn nicht besiegen", hörte er schwach. „Wir beide gemeinsam nicht."
    „Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht", flüsterte Quiupu.
    Da geschah auch schon das, was er befürchtet hatte.
    Vom Desintegrator aus fraß sich eine blaue Linie auf die Brutwolke zu, durchdrang mühelos ihre Haut und schnitt eine Öffnung.
    Halb von Sinnen mußte Quiupu mitansehen, wie Superviren daraus hervorquollen. Die blauen Strahlen erloschen mit einem Schlag, doch wo sie gestanden hatten, jagten die winzigen, silbern schimmernden Körper zunächst auf die Konstruktion zu, dann direkt in die pulsierende Blase hinein.
    „Nicht!" schrie Srimavo, als Quiupus Hand auf die Schaltleiste des Gravo-Aggregats schlug. Im allerletzten Moment konnte sie sie zur Seite ablenken und verhindern, daß der Forscher sich in den Strahl der entweichenden Bestandteile seines Viren-Fragments warf.
    Dabei machte sie kaum weniger durch als er. Das Fragment in der Auflösung begriffen zu sehen, war für sie, als ginge etwas von ihr selbst dahin.
    Srimavo überlegte fieberhaft, wie der verderbenbringende Prozeß noch aufgehalten werden könnte. Etwas von ihr hatte Whargor berührt und einen Teil der Macht gespürt, die diesem Geschöpf innewohnte. Sie hatte Whargor im Innern seiner Blase gesehen, und das war kein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern pure Energie.
    Quiupu schien den Schock nicht mehr verkraften zu können. Reglos drehte er sich langsam um seine Körperachse, und für einen Augenblick befürchtete die Sphinx, er würde diesen erneuten Rückschlag nicht überleben.
    Doch plötzlich brach der Strom der Superviren aus der Wolke ab. Srimavo griff erneut nach Quiupu und drehte ihn so, daß er es sehen mußte.
    Whargors Blase begann an einigen Stellen noch heller zu leuchten. Dort blitzte und blinkte es wie Hunderte von Kristallen, die in einem bestimmten Winkel vom Licht getroffen wurden.
    Srimavo ahnte, daß dies die von ihm aufgenommenen Superviren waren.
    „Quiupu", hörte sie sich sagen. „Sieh hin! Es strömen keine Maschinchen mehr nach. Er... muß gesättigt sein!"
    Es war die einzige Erklärung, die ihr jetzt einfiel, obwohl sie vorhin selbst die grenzenlose Gier des Eindringlings gespürt hatte, die der ihren kaum nachstand.
    „Schnell, Quiupu, du mußt die Rißstelle flicken!"
    „Heißt das, daß er... nicht mehr angreift?"
    „Im Moment jedenfalls nicht. Etwas muß geschehen sein, das er selbst nicht erwartete oder voraussehen konnte. Frage nicht soviel, Quiupu, schließe die Öffnung!"
    Er ließ es sich kein drittes Mal sagen. Sri atmete erleichtert auf, als sich kurze Zeit später Energiefelder um die Lücke legten. Nach dem Erlöschen des Transportstrahls noch aus der Brutwolke gequollene Superviren wurden aufgefangen und von Quiupu in das Fragment geschleust. Danach erst konnte die endgültige Abdichtung erfolgen.
    Die

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