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1081 - Die Unbesiegbaren

Titel: 1081 - Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte die Porleyter nicht davon abhalten, das zu tun, was sie für richtig hielten. Ihren Sinn zu ändern, war eine Langzeitaufgabe.
    Hat Gesil mein Umdenken bewirkt?
    Perry schüttelte den Kopf. Das waren eher die Porleyter gewesen und das Gefühl der Hilflosigkeit, das sie in ihm geweckt hatten.
    Er befand sich nur noch etwa hundert Meter von seinem Grundstück entfernt, als er sich vornahm, dennoch so schnell wie möglich zum Hauptquartier zu gehen. Wenn er auch die Porleyter nicht an ihrem Tun hindern konnte, hatte er doch die Pflicht, seinen Freunden wenigstens psychologischen Beistand zu leisten.
    „Hoppla!"
    Er wankte, als ihn jemand anrempelte. Verärgert suchte er den Blick des anderen.
    „Verzeihung!" entschuldigte sich der „Übeltäter", drehte sich rasch um und eilte zu einem kleinen Taxigleiter am Rand des Weges, an dem Perry vor wenigen Sekunden vorbeigekommen war.
    Der Unsterbliche blickte ihm irritiert nach. Etwas Seltsames war an diesem Mann gewesen, dessen Gestalt eigentlich die eines Durchschnittsmenschen war, aber Perry kam nicht gleich darauf, was ihn daran so seltsam berührt hatte.
    Dann fiel es ihm ein.
    Es waren die Augen gewesen: in strahlendem Gelb leuchtende Augen von ungewöhnlich eindringlicher, fast animalischer Vitalität. Perry erinnerte sich daran, wie er einmal einem bengalischen Tiger gegenübergestanden hatte, dessen Augen ihn mit der ungehemmten Gier eines hungrigen Raubtiers anstarrten. Genauso hatten die Augen des Mannes auf ihn gewirkt; er war sich dieser Tatsache nur nicht gleich bewußt geworden.
    Er verspürte den Drang, dem Mann nachzulaufen - und zögerte, weil er nicht wußte, wie er ihn aufhalten sollte, ohne die Regeln des höflichen Umgangs zu verletzen. Dann befand sich der Fremde in dem Taxigleiter, der gleich darauf startete.
    Kopfschüttelnd über sich selbst setzte Perry seinen Weg fort. Schon nach wenigen Sekunden begann er daran zu zweifeln, daß er tatsächlich gesehen hatte, was er zu sehen glaubte. Wahrscheinlicher erschien es ihm, daß der Aufruhr der Gefühle, den Gesil in ihm geweckt hatte, zu subjektiven Veränderungen der Wahrnehmung führte - genauso, wie er dazu geführt haben mußte, daß er sich ans Ufer des Goshun-Sees begab, ohne sich hinterher daran erinnern zu können, wie er dorthin gekommen war.
    Er beschloß, dieser geheimnisvollen Frau künftig aus dem Weg zu gehen - und wußte doch, daß er sich nicht daran halten würde.
    Aber warum?
    Er grübelte noch darüber nach, als die positronische Verriegelung des hochenergetisch geschmiedeten Stahlplastiktors seines Bungalows auf seine Zellkernstrahlung reagierte und das Tor öffnete.
    Aus einem der Nachbargärten ertönten Kinderstimmen. Die Bewohner erwachten allmählich. Es war schon fast sieben Uhr Ortszeit. Perry betrat den Flur, wunderte sich darüber, daß die Beleuchtung nicht erst angegangen war, als er die „Schwelle" überschritten hatte und sah sich Victor, seinem persönlichen Roboter, gegenüber.
    Verwundert über das ungewöhnliche Benehmen Victors wölbte er die Brauen. Der Roboter vom Typ HUGOH-X-8 war so programmiert, daß er in der nach dem Flur kommenden Halle auf ihn wartete, um ihm eventuell Kleidungsstücke abzunehmen oder sich um mitgebrachte Gäste zu kümmern.
    Es sei denn, seine Positronik wäre dazu motiviert worden, anders als gewöhnlich zu handeln.
    „Eine fremde Person befindet sich im Haus, Perry", sagte Victor leise. „Sie ist männlichen Geschlechts."
    „Eine fremde Person?" fragte Perry verblüfft, denn aufgrund verschiedener Sicherheitssysteme hielt er es für unmöglich, daß sich eine fremde und damit nicht autorisierte Person Zugang zu seinem Bungalow verschaffen könnte. „Sind die Wachroboter nicht aktiviert worden?"
    „Nur die Medoeinheit, Perry", antwortete der Roboter. „Die fremde Person ist bewußtlos und liegt im Wohnraum."
    „Aber wie kommt sie dorthin?" überlegte Perry laut, während er mit langen Schritten weiterging. „Jemand muß sie doch hergebracht haben."
    Unwillkürlich assoziierten seine Gedanken den bewußtlosen Fremden mit dem anderen Fremden, der ihm ganz in der Nähe seines Grundstücks begegnet war und der es offensichtlich sehr eilig gehabt hatte - und er sah wieder diese seltsamen Augen vor sich.
    Doch dann betrat er den Wohnraum und vergaß diese Assoziation wieder, denn wenige Schritte vor ihm lag auf dem Teppichboden niemand anderes als Clifton Callamon...
     
    *
     
    Die Medoeinheit, eine schmucklose kastenförmige

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