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1087 - Blutjagd

1087 - Blutjagd

Titel: 1087 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch Ezra York in Gefahr befindet. Mit ihr kann er nichts anfangen.«
    »Gut. Was schlägst du vor?«
    »Er ist immer noch frei, und er wird auch frei bleiben. Wenn ihr nicht so schnell hier erschienen wärt, dann hätte ich den Zug allein durchsucht. So aber sehen sechs Augen mehr als zwei. Was haltet ihr davon?«
    Wir stimmten zu.
    Natürlich war unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben. Es gab wohl keinen Fahrgast mehr, der den Zug nicht verlassen hatte oder zumindest aus dem Fenster schaute. Die Landung des Hubschraubers war zu einer kleinen Sensation geworden. Natürlich diskutierten die Menschen, doch auf die Lösung würde niemand kommen, und das war auch gut so.
    Sie hatten es auch nicht gewagt, uns anzusprechen. Das änderte sich erst, als wir hintereinander den ersten Wagen beraten. Sofort wurden wir mit Fragen bestürmt. Die meisten Reisenden gingen davon aus, daß wir so etwas wie eine Ersatzcrew waren, die man geschickt hatte, um die Lok wieder zu starten.
    Leider mußten wir die Menschen enttäuschen. Wir konnten ihnen überhaupt nichts sagen und ihnen nur raten, in die Abteile zu gehen und dort zu warten.
    »Weshalb sind Sie überhaupt hier?« Ein Mann, der einen blauen Mantel trug, stellte sich mir in den Weg.
    »Das werden wir Ihnen später erklären.«
    »Nein, ich will es jetzt wissen. Ebenso wie die anderen.«
    Er wollte nicht gehen. Suko schob ihn kurzerhand aus dem Weg und schaute ihn dabei mit einem Blick an, der dem Knaben schon eine leichte Angst einjagte. Er sagte nichts mehr, und wir konnten uns endlich ungestört bewegen.
    Wonach suchten wir?
    Natürlich nach einem Vampir, aber auch nach den Opfern des Blutsaugers. Den Lokführer und die beiden Mitarbeiter hatte er schon außer Gefecht gesetzt, jetzt standen ihm praktisch alle anderen zur Verfügung. Bill öffnete auch das Personal-Abteil, in dem die beiden Toten lagen. Ich ballte vor Wut die Hände, als ich sah, wie jung die weibliche Vampirin gewesen war.
    »Es war die einzige Möglichkeit, John.«
    »Ich weiß.«
    Wir gelangten in das Zug-Restaurant. Hier hockten einige Fahrgäste zusammen und wurden sogar bedient. Silvio hatte von einem Kollegen Unterstützung bekommen, einem jungen Mann mit roten Struwwelhaaren, der aufgrund seiner Länge immer gebückt ging.
    »Was ist überhaupt passiert?« wollte Silvio wissen und hielt Bill am Arm fest.
    »Dem Lokführer geht es nicht gut.«
    Silvios Mund klaffte auf. »Ist er auch von diesem Monster überfallen worden?«
    Bill sagte nichts.
    Silvio flüsterte etwas von Pfählen, Kreuzen und geweihtem Silber, aber wir gingen weiter.
    »Weiß er Bescheid?« fragte ich.
    »Ja, er war auch mit dabei, aber nicht überall.« Bill lächelte mir knapp zu. »Er hat sich toll verhalten, das muß ich schon sagen. Die Angst bekam er in den Griff.«
    »Und sonst machst du dir keine Vorwürfe?«
    Bill stieß die nächste Tür auf. »Wie kommst du darauf? Warum sollte ich?«
    »Weil du deinen Schützling allein gelassen hast. Auch wenn ihr Blut für einen Vampir nicht eben Balsam ist, es gibt auch andere Möglichkeiten, um gewisse Dinge durchzuführen.«
    »Drück dich genauer aus.«
    »Nun ja, ich will den Teufel nicht an die Wand malen. Wie mir scheint, sind alle Reisenden auf den Beinen, um zu sehen, was da passiert ist. Nur Estelle Crighton nicht. Welchen Grund sollte sie haben, im Abteil zu bleiben? Sie wollte doch nur ihren Mantel holen.«
    Bill war stehengeblieben und schaute mich an. »Himmel, John, mach mich nicht nervös!«
    »Das wollte ich auch nicht. Ich habe dich nur an etwas erinnert, das mich stört.«
    Er winkte ab. »Laß uns weitergehen.« Seine Stimme hatte an Sicherheit verloren.
    In den Abteilen und auch in den Wagen hielten sich keine weiteren Fahrgäste mehr auf. Schließlich erreichten wir den Wagen, in dem das Abteil unseres Freundes lag. Im Gehen deutete er mit einer schnellen Bewegung auf die Toilettentür. »Dahinter findest du das eingeschlagene Fenster. Dieser Hundesohn hat eine wahnsinnige Kraft, die ich auch am eigenen Leib zu spüren bekam.«
    Wir gingen noch schneller. Bill hatte die Spitze übernommen. Suko ging dahinter, ich bildete das Ende.
    Die Abteiltür stand offen. Bill ging hinein, und bevor wir ihm folgen konnten, hörten wir sein Stöhnen. »Verdammt, sie ist nicht da.«
    Weil Bill mir den Weg in der offenen Tür versperrte, drückte ich ihn zur Seite, um Platz zu haben.
    Auch Suko folgte mir, und wir standen da und schauten uns um.
    »Sie hat den Mantel nicht

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