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1095 - Der Hexentrank

1095 - Der Hexentrank

Titel: 1095 - Der Hexentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte er es nie mehr hergeben.
    Vor der Tür blieb er stehen. Wenn er das Haus betrat, mußte er sich ducken. Die Menschen damals waren viel kleiner gewesen. Entsprechende Maße besaßen auch die Häuser. Zudem war das Dach noch weit vorgezogen, so daß es überstand.
    Fast alles war alt. Auf gewisse Neuerungen hatte man doch nicht verzichten wollen. So war die Türklinke ein Produkt aus der neuen Zeit und auch nicht auf alt getrimmt.
    Er drückte sie.
    Leicht ließ sie sich bewegen.
    Mannix schob die Tür nach innen.
    Fast geräuschlos geschah dies. Seine Augen glänzten, als er sich in das keine Haus hineinschob, nahe der Tür noch wartete und die Luft einsaugte.
    Darin schwang ein bestimmter Geruch mit. Er kannte ihn nicht.
    Zumindest nicht in allen Einzelheiten. Mannix wußte, daß es ein guter Geruch war, und zwar einer, der genau paßte.
    Vom flackernden Licht der Kerzen an der linken Seite ausgehend, tanzten Schattengespenster durch das Haus. Einiges blieb im Dunkeln, andere Teile wurden erhellt. Nur schwach war die Holzleiter zu sehen, die zum Ende des Kamins hochführte. Dort befand sicheine Platte, auf der Menschen sogar schlafen konnten. Durch ein schmales Gitter waren sie vor dem Herunterfallen geschützt.
    Dort wo das Licht der Kerzen brannte und auch der Geruch herwehte, hörte er ein Kichern.
    Mannix hüstelte.
    Das Kichern verstummte. Danach vernahm er eine Stimme. Worte die hechelnd gesprochen wurden, in denen auch Aufregung steckte.
    »Hast du das Buch?«
    »Ja, Edina, ich habe es…«
    ***
    »Ich gehe mich mal frisch machen«, hatte Chris Talbot gesagt und war verschwunden und hatte noch hinzugefügt, daß es sicherlich ein langer Tag werden würde.
    Dem hatte ich nicht widersprechen können. Es gab Dinge, die geregelt werden mußten, und ich war froh, daß hinter mir eine große Organisation stand.
    Suko wußte zwar, wo ich hingefahren war, hatte jedoch keine Ahnung, was mir Chris Talbot erzählt hatte. Deshalb mußte ich ihn informieren. Nach meinem Anruf hob er so schnell ab, als hätte er nur auf diese Nachricht gewartet.
    »Ich bin es«, sagte ich nur.
    »Wie schön. Geht es dir gut? Hattest du schon angenehme Stunden?«
    »Klar, aber die liegen länger zurück. Zunächst einmal muß ich mich um gewisse Probleme kümmern. Hör erst mal zu.«
    Das tat er dann auch. Ich legte ihm dar, was ich bei und mit Chris Talbot erlebt hatte und kam dann auf meine Wünsche zu sprechen.
    »Es geht umdiesen geheimnisvollen Besucher, der trotz allem so freundlich oder dumm gewesen war, seinen Namen zu nennen.«
    »Wie hieß er denn noch?«
    »George Mannix!«
    »Nie gehört, John.«
    »Ich zuvor auch nicht, aber es könnte ja sein, daß er bei uns registriert ist. Bring doch mal die Kollegen von der Fahndung auf Trab und rufe mich zurück, wenn du etwas erreicht hast.«
    »Okay. Die Nummer, bitte.«
    Ich teilte sie ihm mit.
    »Dann noch viel Vergnügen.«
    »Darüber kann ich nicht einmal lachen.« Das war sogar so gemeint, wie ich es gesagt hatte, denn dieser Mannix wollte mir einfach nicht aus dem Sinn.
    Wer war er? Was steckte hinter ihm? Er war ein Mensch, aber in seinem Innern mußte sich eine gefährliche Flüssigkeit befinden, die mich entfernt an den Schleim erinnerte, den Ghouls absonderten, wenn sie sich über Leichen hermachten.
    War er ein Ghoul? Oder eine Art von Ghoul? Ich konnte mir vorstellen, daß Chris einen schlimmen Ekel empfunden hatte, als sie von der Schleimmasse erwischt worden war. Hinzu kam die Furche in der Haut, die womöglich nie mehr verschwinden würde. Auf Mannix ruhten jetzt unsere Hoffnungen. Wenn wir ihn fanden, hatten wir den Faden in der Hand. Dann stellte sich die Frage, wo er hinführte. Möglicherweise in ein Gebiet, das uns bisher unbekannt war. Wir standen am Beginn. Ich schloß zudem nicht aus, daß dieser Fall etwas mit dem Aibon-Drachen zu tun hatte. Zumindest indirekt.
    Chris Talbot war nervös geworden. Sie ging auf und ab, schaute dabei zu Boden, und ihr Gesicht zeigte einen grübelnden Ausdruck.
    Sie hatte sich inzwischen umgezogen. Trug jetzt blaue Jenas einen ebenfalls blauen Pullover und eine Weste. Irgendwiesah sie winterfest aus. Zudem hatte sie ein leichtes Make-up aufgelegt.
    »So nachdenklich, John?« Sie lächelte. »Glaubst du selbst nicht daran, daß wir es schaffen könnten?«
    »Ich grübele über die Gründe nach.«
    »Die liegen in der Vergangenheit begraben. Damit hat meine verstorbene Tante zu tun.«
    »Verstorbene«, sagte ich.
    »Ja. Oder

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