1095 - Der Hexentrank
Kraft vereinigt hatte, was die Hexe zu bieten hatte, und diese Kraft strömte auch auf Chris Talbot über. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Die andere Macht war einfach zu intensiv, und zudem war sie durch den Speichel gezeichnet worden. Ihr Wille glitt einfach weg, und sie geriet immer mehr in den Bann des verdammten Hexenauges.
Sie öffnete den Mund. Saugte die Luft ein. Spürte den leichten Schwindel, der sie schlapp machte. Sie wollte noch immer schießen, aber ihr Wille wurde immer schwächer. Chris Talbot geriet unter den bösen Einfluß ihrer Tante.
Ihr Wille wurde ausgeschaltet. Sie merkte den Taumel. Sie hörte Edina sprechen, aber sie nahm nicht wahr, welche Worte ihr da gesagt wurden.
Ihre Beine wurden immer schwerer. Chris war nicht mehr in der Lage, die Kontrolle über sich zu halten. Und die Hexe lachte.
Sie schaute zu, wie ihre Nichte schwankte. Der rechte Arm mit der Waffe senkte sich, und die Pistole rutschte ihr aus der Hand. Sie landete am Boden und war für Chris unerreichbar.
Ihre Beine gaben nach. Als hätte man sie angetippt, so fiel sie langsam nach vorn und damit auf ihre Tante und den Bottich zu.
»Ja, so ist es schön, mein Täubchen.« Edina freute sich. Auf dem häßlichen Gesicht tanzte das Lachen. Der Mund stand offen. Atem strömte als gurgelndes Geräusch hervor.
Sie griff zu, denn sie wollte nicht, daß sich ihre Nichte verletzte, wenn sie gegen den Bottich prallte. Mit ihren langen Fingern hielt sie Chris an der Hüfte fest und schaute in ihr Gesicht.
Es hatte sich verändert. Es war ausdruckslos geworden und erinnerte an das eines Menschen, der kurz vor dem Einschlafen stand.
Edina wollte das nicht, und sie wußte auch, daß es nicht eintrat.
Sie sprach ihre Nichte an.
»Hörst du mich noch?«
»Ja.«
Wieder funkelte das eine Auge auf. »Das ist gut, denn du weißt jetzt, daß wir beide zusammengehören. Ich habe dir meinen Hexenblick geschickt, der uns beide noch stärker verbindet, als es bereits der Speichel getan hat. Du gehörst mir, ich gehöre dir. Wir beide sind zu einer Einheit zusammengeschmolzen. Allerdings noch nicht ganz, das Wichtigste fehlt noch. Hörst du?«
»Ja, ich höre dich.«
»Dann wirst du jetzt tun, was ich dir befehle.«
»Gern!«
»Zieh dich aus!«
***
Genau das war die Situation, an der Chris jetzt hätte das Stoppzeichen setzen müssen. Sie tat es nicht, sie konnte es auch nicht tun, denn der Einfluß der Hexe war zu stark. Das Auge mit der hypnotischen Aibon-Kraft hielt sie in diesem Bann.
Edina ließ sie los.
Chris stand auf ihren Füßen. Sie schwankte nicht mehr, sondern bewegte sich. Ihre Hände glitten an der Winterjacke hoch. Sie folgte den Befehlen der Tante, streifte die Jacke ab und ließ sie achtlos zu Boden fallen. Die Beretta verschwand unter dem Kleidungsstück, während Edina weiterhin zuschaute, wie sich ihre Nichte verhielt.
Chris gehorchte.
Sie trennte sich von ihrem Pullover. Vom BH, auch den Schuhen, dann von der Hose und zum Schluß von ihrem Slip. Alle Bewegungen sahen normal aus, doch sie waren es nicht, denn sie wurden so mechanisch ausgeführt, als wäre aus dem Menschen Chris Talbot ein ferngelenkter Roboter geworden.
Schließlich stand sie nackt vor ihrer Tante. Edina starrte sie mit offenem Mund an. »Welch einen schönen Körper du hast, meine Kleine, welch einen schönen Körper! Ja, so habe auch ich einmal ausgesehen, genau wie du.« Sie trat jetzt sehr nahe an ihre Nichte heran und streckte die kurzen Arme aus. Mit beiden Händen fuhr sie an der Hüfte hoch und hielt die Daumen nach oben gestreckt, die als erste Chris’ Brüste berührten und sie leicht eindrückten, bevor sie um die Spitzen kreisten, die sich durch die Berührungen aufrichteten.
Edina erforschte den Körper ihrer Nichte. Sie brabbelte dabei vor sich hin und sprach von einem Traum der Menschen, der ewigen Schönheit, die irgendwann einmal erlebt werden konnte.
»So habe ich es gern«, sagte sie leise.
»Ja, das alles ist einfach wunderbar…«
Chris hielt die Augen halb geschlossen. Ohne sich zu bewegen, ließ sie den Test über sich ergehen. Nur ab und zu erschauerte sie, und dann bildete sich an manchen Stellen ihres Körpers eine Gänsehaut.
Nach einer Weile ließ die alte Hexe sie los. »Warte noch einen Moment, mein Täubchen. Auch ich werde mich ausziehen. Danach genießen wir beide den großen Augenblick.«
Bei Edina war es kein Problem. Innerhalb einer Sekunde hatte sie den Umhang von ihrem Körper gelöst und
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