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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch das Loch gesprochen, hörte ich Karinas Frage. »Ist alles in Ordnung?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Sag mal, was du siehst.«
    »Warte ab.«
    Ich richtete mich auf und brauchte nicht einmal den Kopf einzuziehen, denn die Decke war hoch genug.
    Direkt neben dem Loch blieb ich stehen. Kein Summen an meinen Ohren. Es war einfach nur still in dieser Höhle, aber auch feucht und kalt.
    Der Boden kam mir weicher vor. Er bestand aus Lehm, Steine hatten sich festgebacken, und keine Mücke irrte durch den Strahl der Lampe.
    Es war nichts zu sehen.
    Trotzdem mußte es einen Grund gehabt haben, daß sich die Mücken ausgerechnet hier versteckt gehalten hatten. Die Luft war nicht schlechter, vielleicht kälter und irgendwie anders.
    Es gab da einen Geruch.
    Ich hatte ihn schon bei meinem Eintreten wahrgenommen und spürte ihn jetzt deutlicher. Er wehte mir von vorn entgegen. Er war dumpf, er war sehr alt, irgendwie auch gefährlich.
    Wo fand ich die Quelle?
    Ich leuchtete nach vorn, zu den Seiten hin und dann auch zur Decke. Es gab nichts, was mich hätte stutzig machen können. Ich befand mich in einem normalen Stollen.
    Trotzdem wollte ich das nicht akzeptieren. Auch Karina war leicht ungeduldig geworden. Ihre Stimme hörte ich hinter mir. »Hast du noch immer nichts entdeckt?«
    »Nein.«
    »Dann gibt es auch nichts. Dann haben wir uns geirrt.«
    »Keine Ahnung.«
    »Willst du noch weiter?«
    »Sicher.«
    »Und wo führt der Tunnel hin?«
    »Schau auf deinem Plan nach.«
    »Da ist nichts mehr.«
    Ich war mit kleinen Schritten weitergegangen. Karinas Meinung teilte ich nicht. Es mußte einfach etwas geben. Die Mücken hatten sich nicht grundlos hier aufgehalten. Hier waren sie mutiert, gewachsen und so blutgierig geworden.
    Ich leuchtete wieder in die Höhe. Die Decke breitete sich noch immer über meinem Kopf aus. An einigen Stellen schimmerte sie feucht, das war alles.
    Der Lichtstrahl sank wieder nach unten.
    Ich blieb stehen.
    Es passierte aus einem Gefühl heraus. Urplötzlich war ich überzeugt, nicht mehr allein zu sein. Irgend etwas oder irgend jemand lauerte in der Umgebung. Etwas Altes, Urböses, das sich über lange Zeiten hinweg hier versteckt gehalten hatte und auf Opfer wartete.
    Vor mir flirrte die Luft. Zugleich hörte ich das Summen der Insekten. Die Mücken waren wieder da. Wenig später wurden sie vom Lichtkegel der Lampe erfaßt.
    Sie hatten sich zu einem Schwärm zusammengefunden und kreisten dabei über einer bestimmten Stelle. Auf mich achteten sie nicht, obwohl ich doch eine Beute für sie war. Der Platz, an dem sie sich aufhielten, mußte viel interessanter sein.
    Ich senkte die linke Hand.
    Der Lichtstrahl glitt über den Boden hinweg und auch ein Stück weiter, so daß er das Ziel erfassen konnte.
    Was es genau war, sah ich noch nicht. Es malte sich jedenfalls vom Boden als hellerer Ausschnitt ab, und ich mußte noch näher heran, um es zu erkennen.
    Daß mich Karina rief, hörte ich wohl, doch ich achtete nicht darauf und blieb so dicht vor der helleren Stelle stehen, daß ich sie anleuchten konnte.
    Mir stockte der Atem.
    Der Gegenstand, über dem die Mücken in Schwärmen tanzten, war ein Gesicht!
    ***
    Damit hatte ich selbst in meiner kühnsten Vorstellungskraft nicht gerechnet. Über meinen Rücken rann ein eisiger Schauer. Mein Herz schlug schneller, und es kam mir trotzdem wie eingeklemmt vor.
    Gesicht ist nicht gleich Gesicht, das stellte ich auch in dieser Lage fest.
    Was da festgebacken in der Erde lag und in die Höhe schaute, war eine schreckliche Fratze. Sie gehörte keinem Menschen, sondern einem Monstrum. Ein bleiches Etwas mit dünner Haut, das sich auf eine schreckliche Art und Weise verzerrt hatte. In die Höhe gezogen, bis hin zur Stirn. Leicht angeschlitzte, böse Augen, ein offener Mund mit langen, gelben Zähnen. Um die rissigen Lippen herum hatten sich Blutstropfen verteilt, und sie waren auch am Haaransatz zu sehen.
    Blut schimmerte auch in den Augen und rollte in kleinen Tropfen an der bleichen Haut entlang nach unten.
    Ich stand einem Vampir gegenüber!
    Ein uraltes, archaisches Wesen. Vielleicht schon Hunderte von Jahren hier gefangen, gefüllt mit verseuchtem Blut, das für die Mücken die ideale Nahrung darstellte.
    Ich brauchte nur einen Blick auf das Gesicht und den Schwärm zu werfen, um die Lösung zu wissen.
    Die Mücken tranken das Blut des Vampirs, denn nur so konnten sie sich verändern. Seine Kraft ging auf sie über und machte aus ihnen schlimme

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