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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Doch das sollte uns nicht weiter stören.
    Etwa zehn Minuten waren nach dem Anruf vergangen, als wir die Klingel hörten. Cathy schreckte zusammen, wurde noch zittriger und fragte: »Was soll ich denn jetzt machen?«
    »Öffnen und ihn herbringen.«
    »Wenn er woanders hinwill…«
    »Er wird dir folgen, keine Sorge.«
    Nachdem sie mir einen letzten Blick zugeworfen hatte, ging sie aus dem Zimmer und ich verschwand im Schrank. Die Tür schloß nicht völlig. Der Spalt war nicht breiter als ein Finger. Er reichte mir aus, um bis zur Tür blicken zu können.
    Glenda und Sharon hatten sich ins Schlafzimmer zurückgezogen und warteten dort.
    Auch ich mußte warten. Es war nicht zu hören, daß Cathy die Wohnungstür öffnete, aber wenig später drang das Lachen eines jungen Mannes an meine Ohren. Dann hörte ich Schritte, und wenig später tat jemand die Tür zu Cathys Zimmer weit auf.
    Das war Eric gewesen.
    Ich sah ihn zum erstenmal. Er fühlte sich sicher. Er benahm sich wie ein Held aus einem Action-Film. Zwei Schritte hinter der Tür blieb er stehen und schaute sich um. An seiner dunklen Kleidung hingen Tropfen, und auf seinem Gesicht sah ich einige Blutflecken. Hinter ihm betrat Cathy fast schüchtern ihr eigenes Zimmer und hielt Abstand von dem jungen Mann mit den lackschwarzen Haaren.
    Der drehte sich zu ihr. »Wo sind die beiden Katzen?«
    »Da in der Ecke.«
    »Gut.« Er holte sie.
    Cathy schaute auf den Schrank. Sie wollte, daß ich kam und eingriff, doch ich wartete noch ab.
    Eric warf sie aufs Bett. »Das ist vorbei. Wir brauchen sie nicht mehr. Ich will keine Tiere. Der Köter hat mir gereicht. Es ist besser, wenn wir uns Menschen holen.«
    Cathy bekam einen starren Blick. »Menschen?«
    »Ja, hast du mich nicht verstanden?«
    »Schon, aber was meinst du damit?«
    Er kicherte. »Du mußt sagen, wen meinst du damit? Deine Mutter ist doch da, oder?«
    »Schon, aber…«
    »Oder hast du ihr Blut getrunken, so daß sie leer ist?« Er trat einen Schritt auf sie zu und nahm eine leicht drohende Haltung ein. Cathy sah sich gezwungen, einen Schritt zurückzuweichen, und das genau gefiel ihrem Freund nicht.
    »He, was ist los, Süße? Du bist so komisch. Du hättest mir um den Hals fallen müssen. Statt dessen starrst du mich an, als wäre ich ein Monster. Vielleicht bin ich das auch, aber du ebenfalls. Du hast auch über die Marken geleckt. Dann sind wir eben zwei Monster, die in einem Zimmer stehen. Verstehst du?«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Scheiße, klar bist du das! Du hast Blut getrunken. Du hast deine Katzen gekillt und…«
    »Das war einmal!« schrie sie.
    Ich drückte die Schranktür auf. Der Junge sah es nicht, da er mir den Rücken zuwandte. Leider hatte Cathy das Spiel nicht lange durchhalten können. Sie war von der Rolle, verständlich, und deshalb war es an der Zeit, einzugreifen.
    Ich verließ den Schrank. »Laß es, Eric!« sagte ich halblaut.
    Der junge Mann hatte mich gehört. Er schüttelte den Kopf. Dann fuhr er herum.
    »Es ist gut.«
    »He, wer bist du denn, Arschloch!«
    »Eric, nein!«
    »Das ist nicht dein Alter.« Er lachte, und dabei zeigte er seine Zunge. »Den mach ich fertig. Ist wohl ein guter Onkel, wie? Oder der Bumser von deiner Mutter, wenn dein Alter nicht da ist.«
    »Eric, du bist ein Schwein!«
    Er kümmerte sich nicht um die Worte seiner Freundin. Auf seinem Gesicht sah ich Blutflecken, als er auf mich zukam. Er hielt seinen Mund offen. In den Augen entdeckte ich den gleichen gierigen Ausdruck, den ich von Cathy her kannte.
    Unter seiner Lederjacke holte er ein Messer hervor. Ein Druck, und die Klinge sprang aus dem Heft.
    »Blut«, flüsterte er, »dein Blut wird mir schmecken. Ich schnitze dir ein Muster zuerst in das Gesicht und dann in den Körper. Ich werde es trinken, es wird mich stark machen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Du wirst gar nichts, Eric!«
    Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, da brachte ich die auf dem Rücken versteckt gehaltene Hand nach vorn, und plötzlich mußte er mein Kreuz sehen.
    Scharf atmete er ein.
    Er haßte es. Er war kein Vampir, noch nicht, aber er befand sich auf dem Weg in die Schattenwelt, und gewisse Symbole sorgten schon jetzt dafür, daß er sie widerlich fand.
    »Was willst du damit?«
    »Laß das Messer fallen!«
    »Nein, ich…« Er wich zurück. Er konnte den Anblick nicht ertragen, aber er hatte seinen Widerstand noch nicht aufgegeben. Aus dem Stand heraus sprang er mit einem gewaltigen Satz auf die Tür zu,

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