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1120 - Grauen hinter Gittern

1120 - Grauen hinter Gittern

Titel: 1120 - Grauen hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich der Gang verbreiterte. Dort gab es etwas.
    Zuerst sah ich ein Möbelstück. Es erinnerte mich an einen Schreibtisch, dessen Oberteil in einer schrägen Bauweise geschaffen war.
    Bei genauerem Hinsehen war es kein Schreibtisch, sondern eine Konsole. Ich schwenkte die Lampe etwas nach links, so dass der Strahl über die viereckigen Augen der Konsole glitt.
    Monitore! Eingeschaltete, auch wenn das von ihnen ausströmende Licht ziemlich düster war. Es reichte aus, um die Gestalt zu sehen, die vor dem Monitor saß.
    Das musste der Wächter sein!
    Genau der Mann, der mich angesprochen und dessen Stimme so blechern geklungen hatte. Er saß auf seinem Platz, ohne sich zu bewegen. Das heißt, er bewegte seinen Kopf, denn er musste immer alle Monitore im Auge behalten.
    Die dazugehörigen Kameras sah ich nicht. Wer hier überwachte, der hatte sich der modernsten Technik bedienen können. Das Licht störte den Aufpasser nicht, was mich wiederum wunderte. Eigentlich hätte er aus seiner Arbeit hervorgerissen werden müssen, doch er ließ sich nicht stören und starrte den Bildschirm an.
    Der Aufpasser war hell gekleidet. Ein Hemd, eine Hose, keine Uniform. Ich wollte das Gesicht sehen und etwas höher leuchten, als ich hinter mir etwas hörte. Sofort war der andere vergessen.
    Als ich mich umdrehte und den Strahl die Bewegung mitmachte, dauerte es nur Sekunden, bis ich erkannte, dass mein erster Gegner den Gang bereits betreten hatte.
    Hatte ich vorhin diesen Zwerg erlebt, so stand jetzt das Gegenteil vor mir. Ein bulliger Mensch, der in jeden Boxring gepasst hätte. Er trug ein dünnes T-Shirt und eine Schlabberhose, die durch Träger gehalten wurde.
    Sein Körper schien nur aus Muskeln zu bestehen. Das Gesicht war glatt, er starrte nach vorn, und als ich den Strahl auf die Augen richtete, reagierte er nicht einmal. Sie blieben leblos und starr. Einer wie er nahm das Licht gar nicht zur Kenntnis.
    Dafür kam er auf mich zu. Er setzte seine Beine vor, und bei jedem Schritt schaukelte sein gesamter Körper. Er schien sich beim Gehen selbst Schwung zu geben, und in seinem Gesicht veränderte sich nichts. Es blieb völlig ohne Ausdruck. Und doch hatte er ein Ziel.
    Der Mann wollte mich töten, das stand für mich fest. Er würde es tun, ohne Emotionen zu zeigen. Vielleicht war auch er eine Versuchsperson, der man einen Teil seines Gehirns wegoperiert hatte, damit er nur das tat, was man ihm befahl. Er würde morden. Er war möglicherweise auf Neue oder Eindringlinge konzentriert und eine der Versuchspersonen aus der verfluchten Hexenküche verbrecherischer Wissenschaftler.
    Das Beil hatte ich noch. Ich hätte auf ihn zulaufen und ihm die Klinge in den Kopf schlagen können. Skrupel hielten mich davon ab.
    Bei der Mutation war es etwas anderes gewesen. Hier nicht.
    Es mochte sinnlos sein, aber ich versuchte es trotzdem und sprach ihn an. »He, bleib stehen, Freund…«
    Er hatte mich gehört, das erkannte ich an seiner Reaktion. Für einen Moment stoppte er auch, dann aber schüttelte er den Kopf und ging einfach weiter. Seine Arme schlugen vor und zurück. Für mich stand fest, dass er nicht stoppen würde. Er war auf mich fixiert und würde erst Ruhe geben, wenn er mich erledigt hatte.
    Ich übernahm die Initiative. Bevor er irgend etwas unternehmen konnte, war ich bei ihm. Er riss nicht einmal die Arme in die Höhe, als ich mit dem Beil zuschlug. Es traf die Stirn.
    Die catcherähnliche Gestalt stoppte. Sie schüttelte den Kopf. Sie drehte sich. Dann berührte der Rücken die Gangwand, aber der mächtige Kerl brach nicht zusammen. Zum erstenmal gab er ein Geräusch ab. Ein tiefes Brummen oder Stöhnen. Er hob auch die Arme.
    Ich warf einen Blick auf die Hände und sah Adern dort dick wie Stromkabel, die beinahe schon auf der Haut lagen.
    Wieder schlug ich zu. Diesmal von unten nach oben. Ich hörte ein Knacken, schauderte zusammen, und dann erlebte ich einen ersten Erfolg. Die Gestalt zitterte, und dieses Zittern übertrug sich auf die Beine, die nicht mehr in der Lage waren, das Gewicht zu halten. Intervallweise sackte der schwere Kerl in die Knie, und dabei öffnete er den Mund. Ein leises Jaulen drang mir entgegen, mehr schon ein Wimmern, so dass ich Mitleid mit dieser Gestalt bekam. Ich wusste nicht, was man mit dem Mann angestellt hatte, doch ein normales Leben würde er nicht mehr führen können.
    Vor mir brach er zusammen. Er setzte sich regelrecht auf seinen Hosenboden und blieb dort auch hocken, weil er die Wand

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