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1129 - Das Blutmesser

1129 - Das Blutmesser

Titel: 1129 - Das Blutmesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Und Sie wissen auch, worauf Sie sich einlassen?«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Nein, das weiß ich leider nicht, aber gerade das ist das Spannende. Ich möchte einfach herausfinden, was hier passiert ist. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ist das akzeptiert?«
    »Ja, schon«, murmelte sie. »Ich akzeptiere alles. Trotzdem glaube ich, daß Sie nicht wissen, auf was Sie sich da eingelassen haben. Hier hat eine Macht ihre Hände im Spiel, gegen die wir Menschen nicht ankommen. So sehe ich die Dinge. Ich fühle mich einfach nicht mehr frei, sondern von dieser verdammten Macht manipuliert. Ich komme dagegen nicht an, weil ich sie einfach nicht greifen kann. Sie lauerte im Hintergrund und hat ihre Netze nach mir ausgestreckt, in deren Maschen ich mich verfangen habe.«
    »Ich könnte Ihnen helfen, sich zu befreien, Michelle.«
    Bisher hatte sie einen gewissen Abstand gehalten. Nun aber kam sie näher, und ihre Augen hatten sich dabei leicht verengt. »John, ich will Ihnen nichts. Wirklich, ich will Ihnen beileibe nichts. Doch ich frage mich inzwischen, wen ich mir freiwillig in mein Haus geholt habe.«
    »Sie kennen meinen Namen.« Die Malerin blieb stehen. »Das ist auch alles. Von mir kennen Sie zumindest den Beruf und wissen, was ich erlebt habe. Aber wer sind Sie? Ich fürchte beinahe, daß Sie kein normaler Mann sind. Im übertragenen Sinne mich ich das.«
    »Ja, Michelle, ich habe Sie schon verstanden.«
    »Dann ist es gut.« Mit dem Zeigefinger strich sie an ihrer rechten Nasenseite entlang. »Ein normaler Mann oder ein normaler Mensch hätte anderes reagiert als Sie. Er hätte nicht den Wunsch verspürt, hier einfach zu bleiben. Der hätte mich schon längst für meschugge erklärt und wäre gegangen. Sie aber wollen bleiben, und genau das macht mich mißtrauisch.«
    »Das braucht es aber nicht.«
    »Dann geben Sie mir eine Erklärung.«
    »Mich interessiert eben das, was mit Ihnen, Michelle, und das, was auch hier passiert ist.«
    »Schön.« Sie lächelte mich spöttisch an. »Ist das alles, was Sie zu sagen haben? Wie soll ich wissen, daß Sie nicht auf der anderen Seite stehen und nur mit mir gekommen sind, um mich auch unter Kontrolle zu haben?«
    »Da ist was dran.«
    »Stimmt es?« flüsterte sie angespannt.
    »Nein, es stimmt nicht, Michelle. Ich bin mit Ihnen gefahren, weil ich Ihnen wirklich helfen will. Das müssen Sie mir schon glauben. Diese Dinge interessieren mich.«
    »Sie müßten Angst davor haben.«
    »Nein, bei mir ist das etwas anders.«
    »Und warum?«
    »Weil ich mich beruflich mit Dingen beschäftige, die oft keine logische Erklärung haben.«
    »Das verstehe ich nicht. Was sind Sie denn von Beruf, John? Erwartet mich wieder eine Überraschung?«
    »Ich glaube schon.«
    Sie lachte. »Bitte, ich höre. Heute kann mich nichts mehr erschüttern.«
    »Ich bin Polizist.«
    »Ach - ein Bu…«, sie schlug mit der Hand gegen die Lippen. »Stimmt das wirklich?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    Michelle streckte mir die Hand entgegen. »Andere Frage. Warum sollten Sie sich um diese Vorfälle kümmern? Sie jagen doch Verbrecher oder was weiß ich alles.«
    »Ich bin kein normaler Polizist, abgesehen davon, daß mich Scotland Yard bezahlt.«
    »Ja, das ist schon was. Und dabei kümmern Sie sich um Fälle, die andere ablehnen.«
    »So ungefähr.«
    »Jagen Sie Geister?«
    Ihre Frage hatte spaßig geklungen, meine Antwort klang nicht so, denn ich legte den nötigen Ernst in die Worte. »Ob Sie es nun glauben oder nicht, Michelle, ich jage tatsächlich Geister. Wenn Sie wollen, können Sie mich auch als Geisterjäger bezeichnen. Ob Sie mir nun glauben oder nicht.«
    »Komisch«, meinte die Malerin nach einer Weile. »Ich glaube Ihnen sogar.«
    »Danke.«
    »Hören Sie auf, sonst fühle ich mich noch veralbert. Mir reicht das andere schon.«
    »Wobei wir beim Thema wären.«
    »Nicht jetzt, John.« Sie schüttelte den Kopf. »Das hat wirklich noch Zeit. Ich hatte Ihnen einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen versprochen, und daran werde ich mich auch halten. Wir können dabei über alles reden.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Setzen Sie sich ruhig, ich koche den Kaffee und lege auch die Baguettes in die Mickey Mouse.«
    »Bitte wohin?«
    »So nenne ich meine Mikrowelle.«
    »Verstehe.«
    Michelle ging auf die Küchenzeile zu, die unter der seitlichen Schräge an der Ostseite angebracht worden war. Am anderen Ende des Ateliers stand die Sitzgruppe, zu

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