Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und diese vor sich über den Boden geschoben hatte. Sie ging hin und hob das Ding auf. Es war eine Eisenstange, vorne flach geschlagen, damit sie auch als Hebel benutzt werden konnte.
    Sie ging weiter. Noch zwei, drei Schritte, dann hatte sie das Ende der Baracke erreicht.
    Der Mann saß am Boden.
    Zuerst dachte sie, daß es eine Puppe war, doch dann erkannte sie den Mann. Er trug noch die Uniform eines Soldaten, aber er lebte nicht mehr. Sein Mund stand weit offen, wie zum letzten Atemzug bereit. Unter dem Mund bildete der Hals eine einzige Wunde aus getrocknetem Blut. Auch die Kleidung über der Brust war zerfetzt. Sie sah aus wie von spitzen Krallen zerrissen und als Karina Grischin die Wunde in der Brust sah, stockte ihr zum zweitenmal der Atem. Der Körper war aufgerissen worden, und es fehlte wahrscheinlich das Herz, denn der Mörder hatte sich die linke Seite vorgenommen.
    Karina war so geschockt, daß sie das Atmen vergaß. Sie dachte an die Bilder, die sie gesehen hatte.
    Da war kein Toter wie dieser hier aufgenommen worden. Und sie glaubte auch nicht, daß sie es hier mit einem Zombie zu tun hatte. Diese Leiche war schon echt. Jemand hatte den Soldaten auf unvorstellbar grausame Art und Weise umgebracht. Er zeigte auch Spuren von Verwesung und hatte deshalb diesen Gestank abgegeben.
    Karina Grischin war gefahren, um einen Beweis zu suchen und auch zu finden. Sie stand jetzt davor, und sie war überzeugt, daß kein normaler Mensch den Tod dieses Mannes verschuldet hatte.
    Langsam drehte sich die Frau um. Ihr Gesicht war hart geworden. Sie atmete flach. Über den Rücken rannen die Schauer hinweg, und sie fühlte sich, als hätte sie Schläge in die Magengegend bekommen.
    Es stand jetzt für sie fest, daß nicht alle Soldaten das Terrain hier lebend hatten verlassen können.
    Zumindest einer war noch zurückgeblieben. Die Besatzung dieser künstlichen Stadt mußte Hals über Kopf geflohen sein.
    Warum?
    Eine gute Frage, über deren Antwort Karina nur spekulieren konnte. Wahrscheinlich waren ihnen die Probleme über den Kopf gewachsen. Sie mußten sich vorgekommen sein wie die Zauberlehrlinge, die die anderen Kräfte nicht mehr hatten kontrollieren können.
    Welche waren das?
    War es die Macht der lebenden Leichen? Hatte man hier mit Zombies experimentiert oder sie vielleicht hergestellt, mit welchen Mitteln auch immer? War dieser versteckt liegende Ort etwa eine Zufluchtsburg für Zombies gewesen?
    Ein schrecklicher Gedanke, der sie auch quälte. Aber unmöglich war nichts. In diesem Land war damals viel geschehen, was die Öffentlichkeit nie erfahren hatte und auch nie erfahren sollte. Es gab Hinterlassenschaften, und diese hier war praktisch durch einen Zufall entdeckt worden.
    Karina hatte den Tresen wieder erreicht und schaute jetzt auf die Tür.
    Sie war wieder geschlossen.
    Die Frau überlegte, ob sie es getan hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern. Aber während sie den Gedanken nachhing, spürte sie schon das kalte Gefühl im Nacken, als wäre sie dort von einer Waffenmündung gestreichelt worden.
    Jetzt fiel ihr auf, daß sie noch immer die Eisenstange in der Hand hielt. Dabei blieb es auch, denn mit Hilfe der Stange schob sie die Tür wieder auf.
    Der Blick fiel ins Freie, wo sich nichts verändert hatte. Sie sah die Bauten auf der anderen Seite, und sie konnte auch auf die Bäume schauen.
    Der nächste Schritt brachte sie über die Schwelle. Sie ging noch einen Schritt, und etwas brannte sich blitzschnell in ihren Kopf ein. Plötzlich wußte sie, daß sie einen Fehler begangen hatte. Sie war nicht mehr allein. Jemand lauerte in der Nähe, und Karina fuhr herum.
    Der Schrei löste sich automatisch aus ihrem Mund, denn was sie da entdeckte, war furchtbar…
    ***
    Vor ihr stand jemand!
    Es war kein Mensch im eigentlichen Sinne, denn dazu war er viel zu groß. Ein mächtiger Koloß, eine schreckliche und mörderische Gestalt, deren nackter Körper von Fetzen einer grauen Kleidung bedeckt war. Ein eckiger Kopf, in den die Haut in Höhe der Stirn und an den Seiten eingerissen war.
    Böse Augen, ein breiter Mund, kleine Ohren, eine dicke Nase, ein mächtiger Hals und Muskeln wie die eines Mr. Universums. Wie ein Scanner erfaßte ihr Blick innerhalb von Sekundenschnelle alle Einzelheiten dieser Gestalt, an deren Händen tatsächlich noch altes Blut klebte.
    Frankensteins Monster. So ähnlich mußt es ausgesehen haben. Eine Mensch-Maschine. Hier eine lebende Leiche, denn so groß konnte kein Mensch

Weitere Kostenlose Bücher