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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letzte gewesen war…
    ***
    Karina Grischin holte tief Luft, bevor sie Suko und auch mich anschaute. »So, jetzt wißt ihr alles.«
    »Noch einen Schluck?« fragte Wladimir.
    Ich stimmte zu.
    Auch Karina nahm einen Wodka. Wieder reichten wir die Flasche herum und ließen Suko außen vor.
    »Was ist eure Meinung?« fragte sie.
    Ich antwortete ihr ebenfalls mit einer Frage. »Ist das ein normaler Zombie gewesen?«
    »Nein, John, auf keinen Fall. Das kann ich einfach nicht glauben. Diese Gestalt muß über den normalen gestanden haben. Normale Zombies kannst du auf dem Foto betrachten. Der ist mehr. Der ist eine Züchtung, von wem auch immer. So etwas habe ich noch nie gesehen.« Sie schüttelte sich und bekam wieder eine Gänsehaut.
    Ich fragte Wladimir Golenkow. »Was sagst du dazu?«
    Er verzog die Mundwinkel. »Was soll ich denn sagen, John? Ich habe ihn nicht gesehen. Ich kenne nur den, den Suko vernichtet hat. Aber es zeigt uns, daß sie ihre Stadt verlassen. Zombieville reicht ihnen einfach nicht mehr. Sie brauchen - so schlimm es sich auch anhört - Nahrung. Das bereitet mir große Magenschmerzen. Auch nicht nur wegen dieser Gestalten, ich steh auf verlorenem Posten. An wen ich mich auch wenden würde, ich bekäme keine Antwort. Man würde mich eiskalt abfahren lassen. Niemand weiß etwas.«
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte Suko.
    »Doch, es stimmt.«
    »Aber die Leute sind nicht alle gestorben, die das damals zu verantworten gehabt haben.«
    »Du hast das richtige Wort gesagt. Damals! Und damals ist leider nicht heute. Wenn du jetzt mit den Verantwortlichen sprichst, dann zucken die nur mit den Schultern. Da will niemand mehr an gewisse Dinge erinnert werden oder etwas mit ihnen zu tun haben. Alles liegt angeblich so weit, weit zurück. Keiner hat etwas getan oder nur irgendwelche Befehle erfüllt. Das gilt für die normalen Dinge. Wenn du dich mit Projekten beschäftigst, die der Geheimdienst zu verantworten hat, wird man dir erst recht keine Auskunft geben.«
    »Auch nicht bei deinen Beziehungen?«
    »Nein.«
    »Wer steckt dahinter?« fragte ich. »Oder wer könnte dahinterstecken. Wenn wir davon ausgehen, daß Zombieville ein Projekt ist, dann muß es auch jemand geben, der dieses Projekt geleitet hat. Das ist normal.«
    »Stimmt, John.«
    Ich schaute meinem russischen Freund in die Augen. »Und wer ist das gewesen?«
    Er lächelte, doch nicht freundlich. »Du mußt mich etwas Leichteres fragen.«
    »Mist.«
    »Richtig.«
    »Hast du keinen Verdacht?« wollte Suko wissen. »Ich meine, du kennst die Typen doch, die damals das Sagen hatten und die Fäden in den Händen hielten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es sie nicht mehr gibt.«
    »Wenn, dann sind sie untergetaucht und kümmern sich jetzt um ihre normalen Geschäfte. Das heißt, sie sind irgendwelche Banker, Investoren, Berater, Kaufleute und Hyänen geworden, die alles verscherbeln, was nicht niet- und nagelfest ist. Die alten Seilschaften bestehen. Da ich mich schon damals nicht daran beteiligt habe und immer so etwas wie ein enfant terrible gewesen bin, wird man einen Teufel tun und sich mir gegenüber jetzt öffnen. So ungewöhnlich es sich auch anhört. Ich habe es seltsamerweise nicht leichter als früher.«
    Ich brachte das Gehörte noch mal auf den Punkt. »Es ist also nicht möglich, daß du zum Telefon greifst und jemand anrufst, der über das Projekt Bescheid weiß?«
    »Jeder würde es abstreiten, John.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Ich glaubte es nicht. »Kannst du denn keinen Druck machen? Ich meine, du weißt schließlich Bescheid. Du kennst deine Pappenheimer. Ist es nicht möglich, etwas gegen sie auszuspielen, in dem du sie an früher erinnerst? Kann ja sein, daß sie dir noch etwas schuldig sind oder so ähnlich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Auch nicht so ähnlich, John. Da wird einfach nur geblockt. Was nicht sein darf, das ist auch nicht. So mußt du das sehen.«
    Ich räusperte mich. »Es ist schwer, alles zu begreifen, aber…«
    »Der Vorhang ist dicht, John. Damit mußt du dich abfinden. Auch ihr seid offiziell gar nicht hier. Da mußte ich schon einige Lügen anbringen, um Stellen aufzuweichen. Mit der Wahrheit hätte ich nie herausrücken dürfen. Stell dir mal vor, es gelangt an die Öffentlichkeit. Das wäre hier bei uns in Rußland noch vertretbar. Nicht aber in der westlichen Welt. Da kannst du dich drehen und wenden. Das wäre ja eine Blamage oder eine Bestätigung sämtlicher Vorurteile, die gegen die

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