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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keine der abgefangenen Meldungen vermittelte einen Überblick über die allgemeine Lage. Es überstieg menschliches Urteilsvermögen, aus dem ungeheuren Wust von Sendungen auch nur zwei herauszusortieren, die zueinander gehörten. Der Datenberg wurde der Hamiller-Tube zugeschanzt. Mochte die ergründen, ob sich etwas darunter befand, was für uns wichtig war.
    Ausgerechnet Jercygehl An zeigte sich ob der Ausdehnung der Endlosen Armada ziemlich beeindruckt. Es waren Armadaeinheiten in unserer Nähe gewesen, als wir von BASIS-ONE aufbrachen, und jetzt, 15.000 Lichtjahre später, waren wir noch immer von Armadaverbänden umgeben. Niemand wußte genau, welches Raumvolumen die Endlose Armada in normaler Marschformation einnahm. Von unzähligen Lichtjahren in der Länge war die Rede gewesen, von ein paar Lichtmonaten in Breite und Tiefe. Diese Maße galten offenbar nicht mehr. Der Sturz durch den Frostrubin hatte die Flugordnung der Armada unangetastet gelassen, aber die Abstände der einzelnen Einheiten untereinander war um ein Vielfaches gewachsen.
    Inzwischen war die Auswertung der Enzephalogramme abgeschlossen. Benton Freysam meldete triumphierend, es seien bei keinem von uns Nachwirkungen der suggestiven Beeinflussung auf Redworld zu erkennen. Ich hatte nichts anderes erwartet. Was für ein Trick es auch immer gewesen sein mochte, den Seth-Apophis auf dem roten Planeten mit uns gespielt hatte - es waren dabei offenbar Kräfte im Spiel gewesen, die sich unseren Nachweismethoden entzogen. Es gibt keine herkömmliche parapsionische Methode, einen Mentalstabilisierten zu beeinflussen, und doch hatte Perry Rhodan auf Redworld dasselbe Erlebnis gehabt wie Freysam und ich.
    Es war 14:05 Bordzeit an diesem 7. März 427, als die Alarmmeldung der SKÖNDERHAR eintraf. Die SKÖNDERHAR war das Flaggschiff des kranischen Verbands, seit Atlan die rekonstituierte SOL wieder übernommen hatte. Auf dem Bildschirm erschien der mächtige, mähnenbewehrte Schädel des kranischen Kommandanten Laaju.
    „Wir werden angegriffen", meldete er in rauhem Interkosmo. „Ein Verband von zweitausend fremden Einheiten hält auf uns zu."
     
    *
     
    Diesmal war die Lage anders. Die Vorbereitungen für die dritte und letzte Hyperflugphase waren noch nicht getroffen. Die Möglichkeit des Ausweichens bestand nicht. Die Galaktische Flotte war gezwungen, sich dem Angreifer zu stellen.
    Kontingenzpläne traten in Kraft. In Lagen wie dieser gab es wenig, was das organische Wesen aus eigener Initiative unternehmen konnte. Die Entwicklung ging zu schnell vor sich. Der Computer regierte, und die Überlebenschance der Regierten hing davon ab, wie klar und wie umfassend die theoretischen Taktiker die Situation hatten voraussehen können und wie gut die Abwehrroutinen waren, nach denen der Computer handelte.
    Ein Hagel ultraharter Hyperimpulse drosch auf den Angreifer ein. Die Signale waren dazu bestimmt, seine Schutzschirme zu durchdringen und Verwirrung in den kybernetischen Steuermechanismen anzurichten. Die Maßnahme hatte nur teilweise Erfolg. Ein Teil der gegnerischen Einheiten kam vom Kurs ab, aber das Gros stieß weiterhin auf den kranischen Verband zu. Die Schiffe der Kranen stoben auseinander, um dem Angreifer ein weniger kompaktes Ziel zu bieten. Ihre Feldschirme flammten. Aber die gegnerischen Fahrzeuge waren beweglich; kleine, brettflache Einheiten ohne jede aerodynamische Formgebung, die noch nie die Oberfläche eines Planeten aus der Nähe gesehen hatten. Grelle Blitze zuckten über die Bildfläche, als die ersten Geschosse explodierten.
    Ich hatte mich in eine Ecke zurückgezogen. Ich sah, was sich auf dem großen Videoschirm abspielte. Ich hörte die Meldungen, die Laaju in stoischer Ruhe abgab. Und doch nahm ich von alledem nichts wahr. Der Verstand hatte eine Sicherheitsschaltung aktiviert. Er ließ das Bewußtsein nicht an dem grausamen Geschehen teilnehmen. Dort draußen, nur ein paar Lichtminuten von meiner geborgenen Nische entfernt, hämmerten intelligente Wesen mit tödlichen Waffen aufeinander ein. Kranen, denen es nie eingefallen wäre, ihre Galaxis zu verlassen und eine Millionen von Lichtjahre entfernte, fremde Sterneninsel anzufliegen, wenn es ihnen das Orakel nicht geboten hätte. Und Bewohner eines Planeten dieser Galaxis, die friedlich ihres Weges gegangen wären, wenn Seth-Apophis sie nicht in den Kampf geschickt hätte.
    Unbändiger Zorn erfaßte mich. Ich empfand Haß gegenüber der fremden Superintelligenz, die denkende Wesen

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