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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte ihre Bewegungsfreiheit erhalten.
    Jane ging davon aus, dass sich Dorian Wade nicht allein auf dem Dach befand. Dabei dachte sie weniger an John Sinclair, sondern mehr an die fünf Kampfhunde. Jane hatte einen aus der Sorte erlebt. Er lag jetzt tot auf dem Parkplatz. Getroffen von zwei Geschossen. Das gab ihr wieder Mut, und so zog sie auch jetzt die Waffe, um bei einem Angriff so schnell wie möglich handeln zu können.
    Alina schaute sich nicht einmal um. Sie war voll und ganz in den Bann ihres Onkels hineingeraten, als wäre dieser Weg der Einzige auf der Welt, den es noch gab.
    Jane hatte das Haus lange genug beobachten können, um zu wissen, dass es sechs Etagen gab. Über der letzten befand sich das Dach. Niemand der anderen Bewohner bemerkte, was sich im Treppenhaus abspielte. Es gab keinen, der um diese frühe Zeit die Tür öffnete, weil er zur Arbeit fahren wollte. Es blieb im Haus sehr still, auch das Rauschen des Windes war nicht mehr zu hören.
    In der letzten Etage blieb Alina stehen. Sie wollte nicht mit Jane sprechen, obwohl sie sich drehte.
    Dabei schaute sie einfach an ihr vorbei. Jane erhaschte einen Blick in ihre Augen.
    Sie hatten sich nicht verändert. In beiden malte sich noch immer die Fremdeinwirkung ab.
    Die offene Tür am Ende des Flurs war nicht zu übersehen. Durchzug ließ den Wind über ihre Gesichter fahren und trocknete den Schweiß auf der Haut.
    Alina brauchte kein Wort zu sagen. Mit jetzt noch schnelleren Schritten lief sie auf die offene Tür zu und verließ somit das schwache Licht der Notbeleuchtung, um einzutauchen in einen sehr düsteren Raum, der keine Wohnung mehr beinhaltete. Hier oben war das technische Herz des Hauses untergebracht worden.
    Es gab noch etwas.
    Eine Leiter. Sie führte vorbei an dicken Rohren, die die Decke durchbrachen, und sie endete vor einer offenen Luke, durch die man das Dach betreten konnte.
    Es war nicht leer.
    Jane hörte Stimmen. Und sie war überzeugt, dass eine davon zu John Sinclair passte…
    ***
    Jetzt wusste ich Bescheid!
    Mein »Freund« war ein Gambler und wollte das Spiel nach den Regeln der Hölle fortsetzen, was im Endeffekt meinen Tod bedeutete. Trotz seiner verdammt gefährlichen Begleiter hatte die Drohung mich nicht sonderlich beeindruckt, denn Drohungen dieser Art hatte ich in meiner Laufbahn schon oft genug zu hören bekommen.
    Der andere wartete auf meine Antwort, die ich ihm nicht gab. Ich fiel auch nicht vor Angst auf die Knie und ließ mich vom Hecheln und Knurren der Kampfhunde ebenfalls nicht beeindrucken. Überhaupt kam mir die gesamte Situation recht unwirklich vor, als hätte man mich aus der normalen Welt herausgeholt und in eine andere gestellt, wo ich zusehen konnte wie ich zurechtkam.
    Auch das war mir nicht neu, denn ich war jemand, der schon magische Zeitreisen erlebt hatte und durch transzendentale Tore in andere Welten hinein gelangt war.
    Allerdings, mit einer Kreatur der Finsternis, die sich auf Kampfhunde spezialisiert hatte, damit hatte ich noch nie zu tun gehabt. Auch jetzt fragte ich mich noch, wer gefährlicher war. Der sogenannte Mensch oder die Hunde?
    Ich nahm es zumindest äußerlich locker. »Wenn wir schon miteinander spielen wollen, würde ich doch gern erfahren, mit wem ich das Vergnügen habe. Ich für meinen Teil stelle mich gern vor. Mein Name ist Sinclair - John Sinclair.«
    »Ich weiß.«
    »Oh, das wundert mich.«
    »In gewissen Kreisen bist du bekannt, Sinclair.«
    »Klar, das hätte ich mir denken können. Ihr Kreaturen seid ja überall vertreten. Nur Pech, dass es auch welche gibt, die das Spiel nicht mehr mitmachen wollen.«
    »Dafür hat Henry gebüßt.«
    »Hast du ihn getötet?«
    »Wer sonst?«, höhnte er. »Ich musste es tun. Einer hat die Ehre der Familie retten müssen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Familie? Habe ich recht verstanden? Das hört sich nach Verwandtschaft an…«
    »So ist es auch gewesen. Henry war mein Bruder. Wir beide haben diese langen Ewigkeiten gelebt, bis Henry es sich anders überlegt und nicht mehr so sein wollte. Es ist eben sein persönliches Pech gewesen. Dafür kann ich nichts.«
    »Und was ist mit seiner Tochter?«
    Er warf den Kopf zurück und gab einen kurzen Lacher ab, der sich anhörte wie ein heiseres Husten.
    »Hör auf, Sinclair. Sie wird sein Erbe übernehmen oder hat es übernommen. Ich habe mich ihr offenbart. Sie weiß jetzt, dass ich ihr Onkel Dorian bin, den der Vater ihr allerdings verschwiegen hat. Für sie muss es die größte

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