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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber er entdeckte nichts, was auf eine Frau hingedeutet hätte, die hier lebte. Keine Blumen, keine Bilder, nur eben die Türen, die Suko der Reihe nach aufstieß.
    Eine winzige Küche. Ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett, das kleine Bad und zuletzt schob er sich in das Wohnzimmer.
    Hier blieb der Inspektor stehen. Er suchte nach persönlichen Dingen der toten Dora Flynn, denn in deren Wohnung hielt er sich auf. Es fiel ihm nichts auf. Die Einrichtung glich der eines Apartments, das jemand möbliert vermietete.
    Sogar die Glotze fiel nicht aus dem Rahmen. Ein älterer Apparat, der in einem Regal stand. Auch in diesem Raum entdeckte Suko nichts Freundliches. Da schaute keine Blume aus der Vase. Ein derart steriles Heim hatte er bei einer Frau noch nicht erlebt. Selbst Bücher waren so gut wie keine vorhanden. Die wenigen, die er sah, gehörten zur Fachliteratur.
    Und doch gab es einen Lichtblick. Es war die zweite Tür, die den Durchgang zur Nebenwohnung markierte. Genau das war ungewöhnlich. Suko ging nach dem ersten Rundblick auf die Tür zu und hatte sie kaum erreicht, da meldete sich seine innere Stimme. Sie sagte ihm, dass hinter der Tür die Dinge anders aussahen.
    Er hatte keinen Beweis, aber etwas musste sich dahinter auftun. Das spürte er in den Fingerspitzen.
    Er hoffte nicht, dass die Tür abgeschlossen war, probierte es und hatte Glück. Sie ließ sich öffnen.
    Er zog sie behutsam auf, als wollte er nicht stören.
    Zu sehen war erst einmal nichts. Etwas Dunkles, das von der Decke herabhing, nahm ihm die Sicht.
    Es war ein schwarzer Vorhang, der wahrscheinlich die gesamte Breite des anderen Raums einnahm.
    In der Mitte ließ er sich teilen, und Suko schob die beiden Hälften zur Seite, um sich in die Wohnung zu drücken.
    Ein Loch! Eine Höhle! Düster. Damit hatte Suko nicht gerechnet. Er blieb zunächst stehen, damit sich seine Augen an die Umgebung gewöhnen konnten. Stockfinster war es nicht, auch wenn Rollos vor den Fenstern nach unten gelassen worden waren. Durch einige Lücken fiel Licht, damit die Umrisse der Möbelstücke wenigstens erkennbar waren. Aber Suko glaubte nicht, dass dort irgendwelche Schränke oder Regale standen. Diese Dunkelheit musste einen anderen Sinn haben. Man hatte den Raum bewusst so gelassen. Von der Größe her glich er haargenau dem Zimmer in der Nachbarwohnung.
    Noch etwas fiel Suko auf. Der Geruch. Mit dem in der Nachbarwohnung war er nicht zu vergleichen. Er roch strenger, nach Tier, aber auch muffiger und alt. Als läge in diesem Zimmer etwas, das allmählich verweste.
    Suko blies seinen Atem aus. Es war sonnenklar, dass mit dieser Wohnung etwas nicht stimmte. Hier lebte man nicht normal. Sie war verändert worden. Wahrscheinlich hatte Isolde Harries nebenan gewohnt und war hier, zusammen mit Freundin Dora einer anderen Beschäftigung nachgegangen.
    Der Inspektor holte seine Lampe hervor. Der Lichtstrahl schwenkte nur kurz durch die Wohnung und berührte dabei flatterhaft einige Gegenstände. Suko kam nicht dazu, sie näher zu betrachten. Er wollte es auch nicht.
    Er hatte gesehen, dass er sich mühelos auf das Fenster zubewegen konnte, ohne gegen irgendetwas zu stoßen. Es gab zwei Fenster, wie auch nebenan.
    Suko zog die beiden Rollos so weit hoch, dass er sich im Zimmer normal umschauen konnte. Da verteilte sich dann das graue Licht wie ein großer Schatten.
    Langsam drehte er sich um.
    In Sukos Gesicht bewegte sich kein Muskel, als er sich das Zimmer anschaute. Das war kein Raum, in dem ein Mensch wohnte. Er glich mehr einer Opferstätte.
    Schwarze Teppiche legten sich ja relativ viele Menschen auf den Boden. Hier jedoch war der schwarze Teppichboden bewusst gelegt worden, weil er etwas symbolisieren sollte. Die Schwärze, die Dunkelheit, das Gegenteil einer anderen Welt, in der die Sonne schien und die Menschen normal lebten. Das war hier nicht möglich. Zwischen den Wänden herrschte eine beklemmende Stille, die Suko an die Nerven ging.
    Die Luft war schwer, angefüllt mit dem bestimmten Verwesungsgeruch. Es gab keine Schränke.
    Keine Couch, auch keinen Sessel. Wenn jemand Platz nehmen wollte, dann musste er sich auf einen Hocker setzen, der natürlich mit schwarzem Stoff bezogen war.
    Suko merkte, wie ihm ein schrecklicher Verdacht kam. Er hatte noch nicht alles gesehen, doch schon jetzt konnte er sich vorstellen, dass es genau der Platz der beiden Frauen war, an dem sie ihrer eigentlichen Bestimmung nachgehen konnten.
    Etwas war ungewöhnlich. Suko musste

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