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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihre beiden Mitarbeiterinnen ähnlich reagiert hätten wie Sie.«
    Diese Bemerkung musste er noch begreifen. Bell dachte nach und hob schließlich die Schultern.
    »Bei allem, was Recht ist, aber das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nicht, welcher Religion die beiden angehörten. Möglicherweise gar keiner. Das wäre eher möglich, so wie ich sie erlebt habe.«
    »Das denke ich ebenfalls«, stimmte ich ihm zu.
    Graham Bell knetete seine Hände. »Wissen Sie, am meisten stört es mich, dass man so hilflos ist. Man sitzt hier und fragt sich, wie alles überhaupt so kommen konnte. Ich als Direktor des Gefängnisses stehe vor einem Rätsel. Ich will nicht sagen, dass ich weder ein noch aus weiß, aber auf mich werden Untersuchungen zukommen«, jammerte er, »ohne dass ich mich schuldig fühle. Ich habe nie etwas davon erfahren, dass die unterirdischen Räume wieder benutzt wurden. Nur wird man mir das kaum glauben, und meinen Job bin ich los.« Er schaute uns dabei so hoffnungsvoll an, als wollte er von uns das Gegenteil dessen hören, was er eben noch gesagt hatte.
    »Tja, Mr. Bell, da werden Sie wohl durchmüssen«, sagte Jane. »Drei Tote in einem Gefängnis sind nicht alltäglich.«
    Er senkte den Kopf. »Ich weiß ja, was Sie meinen.« Danach räusperte er sich und kam wieder auf den konkreten Fall zu sprechen. »Werden Sie sich noch länger hier im Komplex aufhalten?«
    »Nein, sicher nicht. Nicht länger als nötig«, erwiderte ich. »Für uns sind andere Dinge wichtig.«
    Er blickte uns an, als wollte er uns eine Frage stellen. Dann überlegte er es sich allerdings anders und erkundigte sich stattdessen, ob er noch gebraucht wurde.
    »Im Moment nicht«, sagte ich.
    »Dann gehe ich jetzt wieder zurück in mein Büro. Ich muss dort noch einigen Personen Rede und Antwort stehen. Leider«, fügte er hinzu und stand auf.
    Wir ließen ihn gehen. Als Graham Bell die Tür hinter sich geschlossen hatte, runzelte Jane die Stirn und fragte mich mit leiser Stimme: »Traust du ihm?«
    Ich hob nur die Schultern…
    ***
    Zwei Namen waren für Suko wichtig. Dora Flynn und Isolde Harries. Gesehen hatte er die beiden Frauen zuvor nicht, doch er wusste, wo sie gewohnt hatten. John Sinclair hatte ihn mit den entsprechenden Informationen versorgt. Suko hatte nicht lange gezögert und war sofort zu der Adresse gefahren.
    Ein gepflegt wirkendes Backsteinhaus. Sechs Etagen, ein sanft ansteigendes Dach. Hinter dem Bau eine Grünfläche, auf der noch weitere Häuser standen. Die letzten endeten in der Nähe eines Stichkanals, dessen Wasser eine dunkelgrüne Farbe angenommen hatte.
    Hier konnte Suko auch seinen Wagen abstellen. Er hatte sich einen älteren Dienstwagen genommen, der sicherlich bald verschrottet werden würde. Dieses Rover-Modell wurde nicht mehr gebaut.
    Nach dem Aussteigen schaute er sich die hintere Seite des Hauses an. Sie sah ebenfalls so aus wie vorn, war allerdings von größeren Fenstern unterbrochen.
    Von den Bewohnern sah Suko keinen. Sie hielten sich zurück. Nicht einmal Kinder spielten draußen. Der Himmel hatte wieder die traurige, bleierne Farbe angenommen.
    Über einen Kiesweg schlug der Inspektor den Weg zum vorderen Eingang ein. Ein paar Büsche streckten ihm ihre Zweige entgegen. Auf einem kleinen Kinderspielplatz sah selbst das Gras traurig aus, das aus der bräunlichen Erde wuchs.
    Vor dem Eingang blieb Suko stehen. Unter dem angebrachten Windschutz aus Kunstglas entdeckte er auch das Klingelschild und die Namen darauf, die er suchte.
    Dora Flynn und Isolde Harries wohnten beide in der dritten Etage. Zumindest wies das Klingelschild darauf hin.
    Die Tür war natürlich abgeschlossen. Aber Suko kam der Zufall zu Hilfe. Als er die Schritte hörte, die sich ihm schlurfend näherten, drehte er sich um.
    Der Mann war ungefähr fünfundsechzig Jahre alt, trug eine flache Mütze und einen grauen Kittel. In der rechten Hand trug er einen Werkzeugkasten. So wie er sah der Prototyp eines Hausmeisters aus.
    Das war er auch. Vor Suko blieb er stehen und betrachtete ihn mit scharfen Blicken.
    »Sie möchten ins Haus?«
    »Gern.«
    »Zu wem?«
    Suko lächelte. »Es gibt zwei Menschen, die ich besuchen will. Isolde Harries und Dora Flynn.«
    Der Hausmeister sagte zunächst nichts. Er stellte auch den Werkzeugkasten nicht ab, was darauf hindeutete, dass er an einem längeren Gespräch nicht interessiert war. »Da kommen Sie zu früh. Die beiden Frauen sind noch im Dienst.«
    »Ich möchte trotzdem in die

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