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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zappelnde Etwas vor sich her und schleuderte es zurück auf das Bett. »Nein!«, zischte sie. »Nein, nicht so!«
    Der Bastard gehorchte ihr.
    Julia geriet nicht in Panik, aber sie reagierte hektisch. Sie brauchte einfach neue Kleidung, und da kam ihr die der Krankenschwester gerade recht. Sie trug einen hellen Kittel und eine helle Hose.
    Dass einige Teile davon Blutflecken zeigte, musste Julia in Kauf nehmen. Das sah sie auch nicht als besonders tragisch an. Fieberhaft zog sie der Krankenschwester Kittel und Hose aus. Sie schlüpfte hinein und stellte fest, dass ihr die Hosenbeine etwas zu kurz waren. Das machte nichts. Auch mit dem Oberteil kam sie zurecht, obwohl es weiter war. Die Blutflecken störten auch nicht. Es passierte öfter, dass Krankenschwestern dadurch gezeichnet waren.
    Jetzt ging es noch um ihr »Kind«.
    Sie wollte es auf den Arm nehmen, aber sie konnte es nicht einfach offen vor sich hertragen. Es gab nur eine Möglichkeit für sie. Sie musste es einpacken.
    Julia beeilte sich.
    Sie schleuderte das dünne Oberbett zur Seite und entriss der Matratze das Laken. Es lag kaum frei, als sie den kleinen Bastard darin einwickelte.
    »Sei ruhig!«, flüsterte sie dabei. »Bitte, mein Kleiner, sei ganz ruhig. Wir schaffen es. Niemand bekommt dich. Wir werden jetzt verschwinden und dorthin gehen, wo du hingehörst. Du wirst in Sicherheit sein, glaube mir. Ich werde dafür sorgen. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben…«
    Zwei Mal wickelte sie die Decke um ihr »Kind«. Dann presste sie es gegen ihren Körper und lief mit ihm zur Tür.
    Sie war jetzt innerlich kalt und wusste genau, was sie zu tun hatte. Julia war auch überzeugt, dass sie die Nerven behielt. Sie würde sich und das Kind aus der verdammten Klinik bringen.
    Um die Krankenschwester kümmerte sie sich nicht mehr. Die Frau lag blutend am Boden. Es war Julia gleichgültig, ob sie tot war oder nicht. Sie hatte andere Sorgen.
    Es lagen nicht viele Patienten in diesem Trakt des Krankenhauses. Deshalb herrschte hier auch wenig Betrieb im Vergleich zu den anderen Abteilungen.
    Und es gab einen Weg nach unten. Einen Notausgang, einen Fluchtweg zu den Ausgängen hin.
    Julia fand ihn sofort. Und niemand sah sie, als sie mit ihrer Beute abtauchte.
    Das Ziel stand fest. Und es lag nicht mal weit entfernt. Es war wie ein Magnet, das beide anzog.
    Ein Name irrte durch ihren Kopf.
    Baphomet!
    Und er wurde immer und immer wiederholt. Gesponsert von den Gedanken ihres »Kindes«, das nur daran denken konnte…
    ***
    Ich konnte nicht sagen, dass mich das Gespräch mit Suko glücklich gemacht hatte. Das genau sah mir Jane Collins auch an. Wir hatten die Klinik betreten und hielten uns im Bereich des Eingangs auf, als Jane mich ansprach.
    »Wünschst du dich woanders hin?«
    Ich verzog die Lippen. »Da fragst du noch?«
    »Aber auch Julia ist wichtig.«
    »Das weiß ich ja. Nur habe ich das Gefühl, dass die eigentliche Musik an anderer Stelle spielt.«
    »Sie wird auch noch länger anhalten.«
    Ob Jane tatsächlich daran glaubte, war mir nicht klar. Aber wir hatten jetzt Eile und wollten so schnell wie möglich den Arzt konsultieren, auf dessen Station Julia lag.
    Der Mann an der Anmeldung beeilte sich, als er meinen Ausweis gesehen hatte. Wir bekamen auch Auskunft und wurden in einen Seitentrakt geschickt, wie der Mitarbeiter ausdrücklich betonte.
    »Warum dahin?«, fragte Jane.
    »Dort liegen die Patienten, die oft unter Bewachung stehen.«
    »Klar.«
    Den Weg dorthin ließen wir uns auch erklären und stiegen dann in einen Fahrstuhl. Die Zeit verrann, und nicht nur ich hatte das Gefühl, dass wir uns beeilen mussten. Auch Jane Collins schaute öfter als gewöhnlich auf ihre Uhr, sagte allerdings nichts.
    In der entsprechenden Station fanden wir auch den Arzt, der Julia behandelt hatte. Er war um die Vierzig und trank im Stehen eine Tasse Kaffee. Eigentlich hatten Besucher keinen Eintritt in sein kleines Zimmer, das mehr einem Büro glich, doch auch hier machte mein Ausweis alles wett.
    »Es geht um Julia Coleman.«
    »Ah ja. Haben Sie dafür gesorgt, dass sie bei uns eingeliefert wurde?«
    »So ist es.«
    »Dann kann ich Ihnen sagen, dass es ihr recht gut geht. Wir rechnen nicht mit irgendwelchen Komplikationen.«
    »Wir können also mit ihr sprechen?« fragte Jane.
    »Bestimmt.«
    »Wo müssen wir hin?«
    »Kommen Sie bitte mit.«
    Der Trakt, in dem Julia untergebracht war, lag recht weit entfernt. Er befand sich in einem Quergang. Um ihn zu erreichen,

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