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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen lassen, die zwar tot aussah, aber trotzdem lebte.
    Zumindest konnte sie reden. Suko gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass er es hier mit Baphomet zu tun hatte. Die beiden Frauen hatten ihn erschaffen. Zwar lagen ihre Vorstellungen etwas abseits des eigentlichen Aussehens dieses Dämons, aber im Prinzip hatten sie ihn schon getroffen.
    Ein lebender Baphomet?
    Suko wusste es nicht. Es gab ihn. Es gab ihn als Dämon. Es gab ihn als Geist in einer anderen Welt oder Dimension. Er war verehrt worden und wurde verehrt. Daran hatten auch die Jahrhunderte nichts ändern können. Immer wieder waren Abbilder von ihm geschaffen worden, und es wurde stets versucht, ihnen ein böses Leben einzuhauchen. Besonders die bestimmte Gruppe der Templer hatte sich hierbei vorgetan, aber Dora und Isolde hatten mit den Templern nichts zu tun. Suko konnte es sich zumindest nicht vorstellen. Das lief auf einer anderen Schiene. Wahrscheinlich waren die beiden Frauen über den Teufel auf Baphomet gekommen und hatten sich ihn als Götzen ausgesucht und es sogar geschafft, ihn zum Leben zu erwecken.
    Suko konnte seinen Blick kaum von ihm wenden. Immer wieder schaute er sich die hervorstehenden Adern an und gelangte zu der Überzeugung, dass sie mit Blut gefüllt waren. Bestimmt nicht mit dem Blut eines Dämons, sondern mit dem von Menschen.
    Er ging durch das Zimmer. Die Gestalt sah von hinten kaum anders aus. Auch hier zeichneten sich die hässlichen und dicken Adern ab. Als er sehr dicht herantrat, glaubte er, die Bewegung darin zu sehen. Das dicke Blut oder die Flüssigkeit floss in einem Kreislauf.
    Er trat wieder zurück. Der helle und kalte Stein des Gesichts schimmerte wie Bernstein. Die Augen hoben sich farblich zwar davon ab, aber sie glühten nicht im tiefen Rot der Hölle, wie er es von anderen Gestalten her kannte.
    Immer wieder musste er sich zusammenreißen, um nicht die Peitsche zu ziehen. Der Götze war böse. Er war auch gefährlich, und er würde wahrscheinlich noch gefährlicher werden, wenn es gelang, ihn völlig zu wecken.
    Er hatte nicht mehr gesprochen. Allein die Tatsache, dass es passiert war, sorgte bei Suko für starkes Herzklopfen. Dora und Isolde mussten alles gegeben haben, damit es überhaupt so weit gekommen war. Jetzt fehlte noch das Tüpfelchen auf dem i.
    Suko verließ das dunkle Zimmer. Im Flur war der Geruch schwächer. Die Wohnung hier war ebenso geschnitten wie die an der Seite. Er durchsuchte die anderen Zimmer, die mehr Abstellkammern glichen. In der Küche lag alter Staub. Das Bad hier war auch nicht benutzt worden. Um den Ausguss der Wanne herum hatten sich Rostflecken gebildet. Oder war es altes Blut?
    Suko bückte sich und kratzte mit dem Fingernagel darüber hinweg. Genau konnte er es nicht identifizieren, aber er ging schon davon aus, dass es auch Blut sein konnte.
    Vielleicht etwas von dem, was jetzt in den Adern der verdammten Figur floss.
    Leider konnte er die beiden Frauen nicht mehr fragen. Ihr volles Ziel jedenfalls hatten sie nicht erreicht. Suko ging wieder zurück in den Götzenraum.
    Die Figur hatte sich auch weiterhin nicht bewegt. Die Starre hielt an. Sie wollte auch nicht mit Suko sprechen, starrte ihn jedoch mit den harten Augen an.
    Den Abend würde sie nicht mehr erleben, das hatte er sich geschworen. Aber er wollte sie auch nicht allein vernichten. John und Jane sollten schon dabei sein.
    In die Stille hinein hörte er das schrille Geräusch der Klingel. Es war nicht nur ein schlichtes Schellen gewesen, sondern mehr ein Laut, der aggressiv klang, als könnte es der Ankömmling oder die Ankömmlinge nicht erwarten, dass geöffnet wurde.
    Suko rechnete damit, dass seine Freunde vor der Tür standen. Es gab leider keinen Spion. So ging Suko das Risiko ein, die Tür behutsam zu öffnen.
    Es war eine Frau, die er nicht kannte. Aber er wusste, wer sie war, denn John hatte sie ihm beschrieben. Vor der Tür stand Julia Coleman, und sie sah alles andere als gut aus. Sie trug die Kleidung einer Krankenschwester oder eines Pflegers. Sie war aufgeregt. Atmete heftig. Auf dem Gesicht tanzten hektisch rote Flecken. Scharf stieß sie Suko ihren Atem entgegen.
    »Wo ist Isolde?«
    »Bitte?«
    »Dora ist tot. Wo ist Isolde. Ich muss zu ihr!«
    Das merkte Suko, doch er hielt die Tür noch gestoppt. So konnte Julia sie nicht aufdrücken. Dass sie etwas in den Armen hielt, hatte Suko längst erkannt. Es war durch ein Laken verdeckt, und ihm entgingen auch nicht die Blutflecken

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