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1170 - Baphomets Beute

1170 - Baphomets Beute

Titel: 1170 - Baphomets Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihren Kopf.
    Dann sah sie, wie sich das breite Maul des Wesens verzog. Es glitt in die Breite und zeigte ein hässliches Grinsen.
    Anstatt wegzulaufen, trat Nancy vor. Sie wusste selbst nicht, welcher Teufel sie da geritten hatte, aber sie bewegte ihre Beine automatisch in kleinen Schritten.
    Dabei sprach sie. Es war eine Stimme, über die sie selbst erschrak. Sie kam ihr so rau und fremd vor. »Wer ist das? Wer sitzt da auf deinem Bett?«
    »Es ist mein Kind!«
    Obwohl die Antwort eigentlich nicht neu für sie war, erschreckte sie Nancy doch. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, das ist nicht möglich. Das kann nicht dein Kind sein, weil es kein Kind ist. Das ist ein verdammter Bastard!«
    Sie blieb nach diesen Worten stehen, starrte das Gebilde an und nickte.
    »Niemand wird es mir jemals wegnehmen, hörst du? Niemand. Das schwöre ich!«
    »Es ist kein Kind!«
    »Doch!«
    »Es ist eine Missgeburt. Eine Laune der Natur. Ein Zerrbild. So etwas gehört nicht in unsere Welt, Julia. Man hat etwas mit dir gemacht. Ich weiß nicht, was, aber ich denke mir, dass du genetisch verändert worden bist oder wie auch immer. So etwas kann kein Kind sein. So etwas kann man auch nicht großziehen.«
    »Ich liebe es!«
    Nancys Kopf ruckte nach links. »So etwas darfst du nicht sagen, verdammt noch mal. Du versündigst dich!«
    Julia schrie leise auf. Sie warf den Kopf zurück. »Sünde! Was ist denn schon Sünde? Hier geht es nicht um Schuld und Sünde. Hier geht es um die Wahrheit!«
    »Nicht immer ist die Wahrheit am besten, Kind. Man muss sie manchmal vertuschen. Dieses Gebilde darf die Klinik nicht verlassen. Ich weiß auch nicht, woher du es hast und wie es in dein Zimmer gelangt ist. Das will ich auch nicht wissen, aber du kannst es nicht großziehen. Das musst du einsehen.«
    »Willst du mich hindern?«
    »Ja, in deinem Sinne!«
    Julia knurrte. Es hörte sich jetzt an, als wäre sie das Tier. Ihr Knurren sorgte für Bewegung bei dem haarigen Bastard, der seine geduckte Haltung verließ und sich hochstemmte.
    Jetzt sieht er wirklich aus wie ein Affe, dachte die Krankenschwester. Auch sein Fell schimmert so.
    Sie hörte einen kreischenden und auch leicht sirrenden Laut, der sich aus dem Maul der Gestalt löste. Einen Augenblick später sprang das Wesen in die Höhe und stieß sich gleichzeitig ab.
    Nancy war zu sehr mit ihrer Beobachtung und auch den eigenen Gedanken beschäftigt, als dass sie schnell genug hätte reagieren können.
    Plötzlich hatte das Wesen das Bett verlassen und war auf dem Weg zu ihr. Es flog durch die Luft wie geschleudert und war so schnell, dass Nancy keine Chance zum Ausweichen bekam.
    Sie wollte noch schreien und riss auch ihren Mund auf, als die Gestalt voll gegen ihr Gesicht prallte.
    Sie spürte den harten Aufprall, der auch ihren Mund erwischte und ihr dabei die Stimme raubte.
    Nicht mal ein Röcheln war zu hören, als sie nach hinten taumelte. Es gelang ihr auch nicht, an dem kleinen Monster vorbei zu schauen. Nancy war froh, dass sie noch auf den Beinen stand und nicht über ihre eigenen Füße gestolpert war. Sie wich zurück, denn etwas anderes blieb ihr nicht übrig.
    Mit dem Rücken schlug sie gegen die offen stehende Tür und rammte sie zu.
    Dann spürte sie den ersten Biss.
    Die Zähne waren wie Messer. Die linke Wange wurde ihr aufgerissen. Der Schmerz schoss als Glühen durch ihren Kopf. Tränen stiegen in ihre Augen. Sie dachte nichts mehr. Sie schrie auch nicht.
    Nur dumpfe Laute drangen aus der Kehle und klangen deshalb so erstickt, weil sich das Fell gegen ihren offenen Mund presste und sie mit ihrer Zunge dagegen leckte.
    Sie fiel zu Boden.
    Der nächste Biss erwischte sie am Hals. Ob es auch die Zähne gewesen waren oder die Krallen, das bekam sie nicht mit. Sie hatte plötzlich das Gefühl, in nasses, klebriges Blut eingetaucht zu sein.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie noch die Stimme der Julia Coleman, ohne jedoch verstehen zu können, was tatsächlich gesprochen wurde.
    Ihr Bewusstsein näherte sich dem Aus. Es kippte weg. Sie merkte auch nicht, dass sie auf den Boden schlug. Die gesamte Welt versank für sie in einem tiefen schwarzen Loch.
    Der Bastard hockte auf ihr. Er drückte seine Hände und Beine gegen den Körper. Das Maul war ebenso blutig wie die Krallen. Es war bereit, die Kehle zu zerfetzen, und das bekam auch Julia mit.
    Sie brauchte nur wenige Schritte, um ihr »Kind« zu erreichen. Mit beiden Händen fasste sie zu und riss es in die Höhe.
    Sie trug das

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