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1171 - Emilys Engelszauber

1171 - Emilys Engelszauber

Titel: 1171 - Emilys Engelszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie wirkte wie jemand, dem es gelungen war, eine große Last abzuschütteln.
    »Ich hasse sie! Ich hasse diese Foster. Ich kann sie nicht sehen. Sie stört mich! Sie weiß nichts, einfach gar nichts, versteht ihr nicht? Sie ist nicht dumm, aber sie ist nicht in der Lage, hinter die Wände zu schauen und die wahren Dinge des Lebens zu sehen. Sie herrscht über ein Gefängnis und sie hält es für absolut ausbruchsicher…«, Emily kicherte, »aber das ist es nicht.«
    »Ja, du hast es bewiesen«, sagte Glenda. »Kannst du dich denn jetzt an mich erinnern?«
    Emily verdrehte die Augen. »Wie hätte ich dich vergessen können, Glenda? Du warst es, die mir helfen wollte, obwohl es nicht nötig gewesen ist. Aber du hattest die Courage. Das ist einmalig und wunderbar gewesen. Und jetzt bist du zu mir gekommen und hast jemand mitgebracht.«
    »Es ist ein Freund, Emily. Er heißt John Sinclair. Er wollte dich unbedingt kennen lernen.«
    Emilys Augen blitzten, als sie mich anschaute. Glenda war anscheinend vergessen. »Ich habe dich noch nie gesehen, John«, sprach sie mit weicher, schon leicht erotisierender Stimme. »Doch bei deinem Eintreten habe ich gespürt, dass du ein besonderer Mensch bist. Du bist nicht wie alle anderen, du hebst dich von ihnen ab. Wie der alte Amos unten, der am Fenster sitzt, um die bösen Geister zu vertreiben, wie er sagt.«
    »Aber er ist blind«, warf ich ein.
    »Nur äußerlich, John. Stelle dein Denken um. Manche Blinden schauen und sehen besser als die Gesunden. Man hält ihn für irre, was er nicht ist, denn er kann hinter die Dinge sehen. Er weiß viel. Nur sollte man auch auf seine Worte hören und nicht einfach über sie hinweggehen. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.«
    »Was sieht er denn?«
    »Warte es ab. Es kann sein, dass wir noch einmal auf ihn zurückkommen. Er sieht unter anderem mich wie ich bin oder wie ich auf dem Weg zu dem bin, was ich bald sein werde.«
    »Darf ich fragen, was das ist?«
    »Der Weg in die Reinheit. Ich habe ihn gefunden. Zu den Wesen, die so wunderbar sind.« Bei diesen Worten veränderte sich der Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie sah glücklich aus wie ein kleines Mädchen, das nach langem Suchen seine Mutter wiedergefunden hatte.
    Ich stellte die nächste Frage. »Zu den Engeln?«
    Damit hatte ich genau ins Schwarze getroffen. Emily brauchte nichts zu sagen. Ich sah es ihren Augen an. Sie jubelte innerlich, und sie strahlte mich an.
    Dabei blieb es nicht. Bisher war sie in der Nähe ihres Sitzwürfels geblieben. Ihn verließ sie nun und kam mit kleinen Schritten auf mich zu. Sie lächelte weiter, und auch in ihren Augen blieb dieser Ausdruck bestehen. Die Arme hatte sie halb erhoben und leicht angewinkelt.
    Emily sah so aus, als wollte sie mich umarmen, wenn sie mich endlich erreicht hatte.
    Das geschah sehr bald.
    Glenda stand daneben und schaute uns zu. Ihr war die Aktion nicht geheuer. Sie hatte die Stirn gerunzelt und wartete auf die Dinge, die da folgen würden.
    Emily White war kleiner als ich. Sie musste schon zu mir hochschauen, um in mein Gesicht blicken zu können. Sekundenlang geschah zwischen uns nichts, aber ich merkte, dass etwas passierte. Sie taxierte mich, sie konzentrierte sich auf mich, als wäre ich ein ganz besonderer Mensch.
    Dann fasste sie mich an.
    Es ging schnell, ich hatte damit nicht gerechnet. Sie legte ihre Hände auf meine Arme und strich daran hoch, bis sie die Ellenbogen erreicht hatte.
    Dort kamen die Hände für einen Moment zur Ruhe. Sie ließ sich Zeit, um tief Atem zu holen, denn das Wichtigste stand noch bevor.
    Ich blieb bewegungslos stehen, um sie nur nicht aus dem Konzept zu bringen. Emily hatte etwas Bestimmtes vor. Dies war sicherlich nicht einer plötzlichen Idee entsprungen. Da steckte schon mehr dahinter, sogar ein Plan.
    Die Hände wanderten weiter, doch nicht mehr an den Armen hoch. Sie bewegten sich streichelnd über meine Brust hinweg. Auf einen gewissen Gegenstand zu.
    Da war mir klar, was sie meinte!
    Bisher hatte ich nur raten können. Nicht ich war für sie so interessant, es war vielmehr das Kreuz, das unter der Kleidung verborgen lag und nun von ihren Fingern ertastet wurde.
    Aus ihrem Mund drang ein leises Stöhnen. Sie schwankte und musste sich an mich lehnen. Mit dem Kopf gegen meine Brust und dabei genau die Stelle berührend, an der mein Kreuz hing. So spürte sie bereits den Widerstand an ihrer Stirn, und abermals drang aus dem Mund dieser wohlige Laut.
    Glenda hielt sich zurück, auch wenn ihr

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