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1173 - Der irre Doc

1173 - Der irre Doc

Titel: 1173 - Der irre Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was tatsächlich in diesem komischen Hospital ablief.«
    Er blies seinen Alkoholatem über den Tisch, sodass ich ihn riechen konnte. »Alle Einzelheiten kenne ich natürlich nicht«, gab er zu, »aber ich gehe davon aus, dass er nicht so ahnungslos war, wie er Ihnen und mir gegenüber behauptet.«
    »Genauer!«
    »Er wusste Bescheid, Mr. Sinclair. Zumindest teilweise. Und dann…«, jetzt senkte der Mann seine Stimme, »… ist ihm das alles über den Kopf gewachsen. Ja, so ist es gewesen. Der kam damit nicht mehr zurecht. Der hat sich zu viel vorgenommen. Wahrscheinlich hat er gedacht, bei dem großen Spiel mitmachen zu können. War aber nichts. Also musste er sich etwas einfallen lassen. Er wollte raus. Aber es durfte nicht auffallen. Die Ausreden, die Mitarbeiter still zu halten, fruchteten nicht mehr, auch wenn er sie mit Geld bestochen hat. Sie waren doch nachdenklich geworden. Ich wurde zum Schein in Urlaub geschickt, damit er Sie engagieren konnte.«
    »Ein guter Plan, wenn er stimmt.«
    »Das glauben Sie mal, Mr. Sinclair.«
    Ich trank einen weiteren Schluck Bier und lächelte. »Aber Sie sind auch nicht ohne, Mr. Lamont. Ich kann mir vorstellen, dass Sie einiges wissen, was Sie mir noch nicht gesagt haben. Deshalb möchte ich die ganze Wahrheit erfahren.«
    »Die kenne ich ja nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, was ich mir zusammengereimt habe.«
    »Da höre ich gern zu.«
    Eric nahm dem vorbeigehenden Wirt einfach ein Ginglas vom Tablett und bedankte sich mit einem Nicken. Das nahm ihm niemand krumm. Er hatte hier Narrenfreiheit. »Vernon Walters ist auf keinen Fall ahnungslos. Der weiß genau, wo es langgeht. Ich bin mir sicher, dass er den verdammten Leichenschänder kennt.«
    »Was gibt Ihnen diese Sicherheit?«
    »Gefühl.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich denke vielmehr, dass Sie schon herausgefunden haben, wer dieser geheimnisvolle Leichenschänder ist.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    Diesmal glaubte ich ihm.
    »Hätte ich das nämlich«, fuhr er fort, »dann wäre ich nicht mehr am Leben. Dann würden wir beide hier nicht zusammensitzen und uns unterhalten.«
    »Das ist möglich.«
    »Nicht nur möglich, Mr. Sinclair, es ist auch wahr. Aber ich habe etwas gehört. Ich fand heraus, dass ich in den verdammt langen Nächten nicht immer allein in dieser Bude war. Ich hatte Besuch, auch wenn ich ihn nicht sah. Aber er war vorhanden.«
    »Haben Sie etwas gehört?«
    »Klar.«
    »Und was, bitte?«
    »Stimmen«, flüsterte er, »nein, es war nur eine Stimme. Die eines Menschen, obwohl sie sich nicht eben menschlich anhörte. Wenn es sehr still war, konnte man sie vernehmen.«
    »Klang die Stimme sehr hoch, zugleich schrill und auch irgendwie fistelnd?«
    »Bingo, Mann. Sie sind gut.«
    »Ich habe sie ebenfalls gehört.«
    Lamont verlor seine Ruhe. Er zitterte leicht. »Darf ich fragen, wo Sie die Stimme hörten?«
    »In der Leichenkammer.«
    »Ha!« Er stieß es so laut hervor, dass ich erschrak. »Das hatte ich mir gedacht. Genau dort habe ich die Stimme auch mehrmals gehört.«
    »Haben Sie auch jemand gesehen?«
    Seine Miene verzog sich. »Nein, habe ich nicht. Da muss ich leider passen. Das hätte ich gern, aber das ist mir leider nicht vergönnt gewesen.«
    »Seien Sie froh.«
    »Irgendwie schon, stimmt. Aber begeistert bin ich nicht. Ich… ich… bin mir verarscht vorgekommen, ehrlich. Ich war richtig sauer und bin es noch jetzt.«
    »Die Leichen haben Sie dann auch gesehen?«
    »Nicht immer, aber ich kann schon zustimmen.«
    »Und?«
    Er winkte ab. »Hören Sie auf, Sinclair. So was kann nur jemand tun, dessen Gehirn völlig durcheinander ist. Ich jedenfalls habe dafür kein Verständnis.«
    »Wer hat das schon«, sagte ich. »Es ist nun mal passiert, und wir sollten dafür sorgen, dass es nicht noch einmal vorkommt.«
    »Dazu müssten wir ihn haben.«
    »Klar, und deshalb bin ich hier.«
    Er grinste. »Sie scheinen mir tough genug zu sein, aber ob das reichen wird?« Er zuckte die Achseln. Dann schaute er in sein Glas. So intensiv und angestrengt wie eine Wahrsagerin in ihre Kugel.
    Doch er las aus dem trüben Bier keine Lösung und stellte stattdessen eine nächste Frage. »Können Sie sich vorstellen wie einer aussieht, der so etwas macht?«
    »Nein.«
    »Manchmal denke ich, dass es kein Mensch ist. Oder was meinen Sie, Mr. Sinclair?«
    Den gleichen Gedanken hatte ich auch schon gehabt, nur gab ich es nicht zu. »Wir werden es wissen, wenn wir ihn gestellt haben. Ich bin kein

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