118 - Im Bann der Bestie
euch keinen einzigen!« schrie mein Freund zornig. »Leben ist etwas Kostbares…«
»Du hast die Wahl«, unterbrach ihn Japa. »Entweder erfüllst du meine Forderung, und fünfzig Menschen verlieren ihr Leben, oder wir vernichten euch alle… die ganze Welt! Wir rotten die gesamte Menschheit aus! Was ist dir lieber?«
»Ich opfere keinen einzigen Mann«, knirschte Noel Bannister.
»Das ist nicht dein letztes Wort.«
»O doch. Dieses Blutgechäft mache ich nicht mit euch!«
Sie war so großzügig, ihm Bedenkzeit zu geben. Sie empfahl ihm, sich seine Enscheidung gründlich zu überlegen. Es lag bei ihm, ob fünfzig oder alle Menschen sterben würden.
Noel Bannister schaltete das Mikro ab und trat zurück. Wütend schüttelte er den Kopf. »Sie kriegt nicht, was sie verlangt, da kann sie sich auf den Kopf stellen!«
Yora wäre bereit gewesen, den Aliens fünfzig Menschen zu opfern. Natürlich, sie gehörte nicht zu uns, und ein Menschenleben war nichts Besonderes für sie.
»Wenn du auf ihre Forderung eingehst, rettest du die Welt«, sagte die Dämonin.
»Kommt nicht in Frage!« lehnte Noel entschieden ab. »Darüber diskutiere ich nicht mit einer Dämonin!«
»Willst du wirklich das Leben von vier Milliarden Menschen aufs Spiel setzen?« fragte Yora.
»Die Aliens können nicht die ganze Menschheit ausrotten, so stark sind sie nicht. Sie bluffen.«
»Sie haben Carrsh an Bord«, sagte Yora. »Und er ist sehr wohl imstande, alles Leben auf diesem Planeten auszulöschen. Wie viele Menschen sterben auf dieser Welt in sinnlosen Kriegen? Wie viele Menschen verlieren bei Unfällen und Katastrophen ihr Leben? Kommt es da auf fünfzig weitere Todesopfer an?«
»Ja!« herrschte Noel Bannister die Totenpriesterin an. »Spar dir deinen Atem. Du kriegst mich nicht herum. Ich schicke keine fünfzig Menschen in den Tod. Es muß eine andere Lösung geben -und die werden wir finden.«
»Und wenn nicht?«
Noel Bannister bleckte die Zähne. »Wir haben doch euch. Nun zeigt mal, was ihr könnt. Wenn die Aliens unsere Welt zerstören, ist sie auch für euch verloren. Das wollt ihr doch nicht. Also strengt euch an, damit es nicht, dazu kommt.«
***
Fünfzig Menschen! Fünfzig Opfer!
Für Randolph Albritton war das ein Preis, den man seiner Ansicht nach unbedingt bezahlen sollte. Er war Journalist, war von seiner Zeitung, dem »New York Chronicle«, zum Central Park geschickt worden, und er hatte seiner Redaktion per Autotelefon übermittelt, was sich bisher zugetragen hatte.
Da sich nun schon seit geraumer Zeit nichts mehr getan hatte, hatte sich Albritton mit seinem leistungsstarken Funkgerät, das sich in seinem Wagen befand, gewissermaßen auf den Wellen auf die Lauer gelegt, und das hatte sich gelohnt, denn so war er Zeuge des Gesprächs zwischen Japa und Noel Bannister geworden.
Fünfzig Menschen nur … und die Welt war gerettet! Randolph Albritton konnte Bannister nicht verstehen. Wenn er an der Stelle des Pentagon-Mannes gewesen wäre, hätte er das Geschäft mit den Außerirdischen gemacht.
Fünfzig Menschen - was ist das schon? dachte Albritton. Selbstverständlich dachte er dabei nicht an sich selbst, nein, er fühlte sich noch zu gut, um sich als Opfer zur Verfügung zu stellen, aber es gab auch andere, denen es dreckig ging, die mit ihrem Leben sowieso nichts anzufangen wußten.
Endlich hätten sie etwas Sinnvolles tun können. In Amerika, diesem großen Menschenreservoir, mußten sich doch fünfzig Personen auftreiben lassen, die sich für diese tödliche Mission freiwillig zur Verfügung stellten.
Idealisten, die bereit waren, ihr Leben für die Rettung der Welt zu geben. Albritton dachte an die Mitglieder von Todesbrigaden, denen es nichts ausmachte, für ihre Idee zu sterben.
Teufel noch mal, dieses Problem mußte doch zu lösen sein. Man mußte die Leute nur richtig packen und aufrütteln.
Als sein Plan einigermaßen Fuß und Kopf hatte, nahm Albritton den Hörer des Autotelefons aus der Halterung und wählte die Nummer seiner Zeitung.
Eine piepsende Mädchenstimme meldete sich. Er nannte seinen Namen und verlangte den Chef vom Dienst.
»Pryor!« meldete sich ein Mann mit schnarrendem Organ. »Gibt’s was Neues, Randolph?«
»Klar, und zwar ’nen echten Hammer, den nur der ›Chronicle‹ bringen wird.«
»Die Aliens haben eine Footballmannschaft aufgestellt, die gegen unsere Young Boys antreten will. Verlieren sie, ziehen sie kampflos ab. Ich bin zwar kein begeisterter Sportfan, aber zu
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