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118 - Im Bann der Bestie

118 - Im Bann der Bestie

Titel: 118 - Im Bann der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einem weiblichen Wesen angeführt, das Japa heißt«, berichtete Albritton. »Sie hält sich für die Größte, scheint von Größenwahn befallen zu sein. Japa hat eine Forderung gestellt, die Noel Bannister nicht erfüllen will. Ich blicke nicht genau durch, aber offenbar haben die Außerirdischen Energieprobleme, die sie anscheinend nur auf eine Weise lösen können: Sie brauchen fünfzig Menschen.«
    »Hat Japa das verlangt? Fünfzig Menschen?« fragte Christopher Pryor aufgewühlt. »Sie muß tatsächlich übergeschnappt sein. Wenn ich an Bannisters Stelle gewesen wäre, hätte ich diese Forderung auch abgelehnt.«
    »Fünfzig Menschen… und die Aliens würden starten«, sagte Albritton. Er wog jedes seiner Worte genau ab.
    »Ja, aber Bannister kann doch nicht fünfzig Menschen zum Tod verurteilen«, sagte Pryor.
    »Japa droht mit der Vernichtung der gesamten Menschheit, wenn ihre Forderung nicht erfüllt wird«, berichtete Albritton, »Natürlich kann Bannister die Opfer nicht bestimmen, deshalb müssen wir ihm die Verantwortung abnehmen.« Albritton richtete das Wort nun nur an Jonathan Banks. »Wir bringen auf der ersten Seite einen Aufruf. ›Wer rettet die Welt vor dem Untergang?‹ In diesem Land gibt es so viele Wirrköpfe, die nicht wissen, wozu sie gut sind. Junkies, die daran denken, endlich Schluß zu machen, für immer auszusteigen; es gibt potentielle Selbstmörder, unheilbar Kranke, zum Tod Verurteilte, die seit Jahren auf ihre Hinrichtung warten. Ich meine, es muß doch fünfzig Menschen geben, die bereit sind, sich für die Welt, für den Weiterbestand der Menschheit zu opfern. Zum ersten- und zum letztenmal in ihrem Leben könnten sie etwas Nützliches, etwas Heroisches tun. Ihre Namen würden niemals in Vergessenheit geraten, sie würden Unsterblichkeit erlangen. Nur fünfzig Menschen, und die Welt kann weiterbestehen. Der ›Chronicle‹ wird für die Angehörigen dieser selbstlosen Retter sorgen. Die Summe, die diese Leute von uns kriegen, müssen Sie bestimmen, Mr. Banks. Was halten Sie von dieser Idee? Genau genommen sind wir, sind Sie es, von dem die Welt gerettet wird.«
    Jonathan Banks lehnte sich zurück und hüllte sich in Rauch ein. Wie eine mystische Figur sah er aus. Er verlieh sich gern dieses Flair. Was Albritton gesagt hatte, gefiel ihm.
    Er und sein ›Chronicle‹ konnten die Welt retten. Wenn man das geschickt ausschlachtete, kam ein Vielfaches von dem herein, was er den Familien der »Opfer« bezahlen würde.
    Banks war ein cleverer Kaufmann und ein eiskalter Rechner. Er schaute zuerst, was unter dem Strich herauskam, bevor er sich entschied. Wenn der in Aussicht stehende Profit hoch genug war, entschied er sich niemals dagegen.
    Man würde auch ihn feiern. Daß ihn nicht Herzenswärme und Nächstenliebe dazu bewogen hatten, sich mit Albrittons Vorschlag einverstanden zu erklären, sondern reines Macht- und Profitdenken, würde niemand erfahren.
    Die Entscheidung, Albritton grünes Licht zu geben, fiel ihm noch leichter, als ihm bewußt wurde, daß er die Welt damit auch für sich selbst rettete. Die Welt… und sein Leben. Wer hätte bei diesen Aussichten noch gezögert?
    »Ich finde Ihre Idee gut«, sagte Jonathan Banks.
    Er findet sie genial, dachte Albritton, aber das gibt er nicht zu. Erstens, weil sie nicht auf seinem Mist gewachsen ist, und zweitens, weil ich dafür eine Sonderprämie verlangen könnte. O du verdammt schlaues Kerlchen!
    »Wieviel soll man den Angehörigen geben?« fragte Christopher Pryor.
    »Ich will Mr. Banks keine Summe vorschreiben, aber der Betrag müßte schon stattlich sein«, sagte Randolph Albritton. »Mit einem Almosen kann man diese Leute nicht abspeisen. Ich denke, der ›Chronicle‹ streckt das Geld erst mal vor, und später sehen wir zu, daß wir uns einen Großteil wiederholen können.«
    »Eine Million«, sagte Jonathan Banks spontan. »Wir zahlen jedem Freiwilligen eine Million Dollar, und er kann verfügen, was damit geschehen soll.«
    »Fünfzig Millionen«, stöhnte Christopher Pryor.
    »Findest du nicht, daß die Welt mehr wert ist als lächerliche fünfzig Millionen?« sagte Albritton grinsend. Er sprang tatendurstig auf. »Entschuldigen Sie uns, Mr. Banks. Wir haben jetzt eine Menge zu erledigen. Komm mit, Chris, und spuck dir ordentlich in die Hände.«
    ***
    Seit drei Jahren saß Cliff Belford in der Todeszelle; das waren mehr als tausend Tage, und jeder konnte der letzte sein. Sein Anwalt war durch alle Instanzen

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