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118 - Im Bann der Bestie

118 - Im Bann der Bestie

Titel: 118 - Im Bann der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gegangen.
    Mehrmals war das Verfahren gegen Belford wiederaufgenommen und das vorhergehende Urteil bestätigt worden: Schuldig des Mordes an Mary Belford -eines besonders abscheulichen Mordes.
    Es nützte Cliff Belford nichts, daß er immer wieder beteuerte: »Ich bin unschuldig! Ich habe meine Frau nicht umgebracht! Das war ein anderer, und er läuft frei herum! Ihr dürft keinen Unschuldigen in die Gaskammer schicken! Wie könnt ihr das denn vor eurem Gewissen verantworten? Wenn ihr mich verurteilt, seid ihr Mörder!«
    Er konnte die Geschworenen nicht überzeugen; die Indizien waren erdrückend, »Wir werden ein Gnadengesuch einreichen«, sagte sein Anwalt. »Anläßlich der Wiederwahl des Gouverneurs, Er wird die Todesstrafe erst einmal in eine lebenslängliche Haftstrafe umwandeln. Dann haben wir Zeit. Sie dürfen den Mut nicht aufgeben. Cliff, und Sie dürfen den Glauben an die Gerechtigkeit nicht verlieren, Ich bin von Ihrer Unschuld überzeugt, und ich werde nicht aufhören, um Sie zu kämpfen.«
    Schöne Worte, doch sie brachten nichts ein. Der Gouverneur lehnte das Gnadengesuch ab, und Cliff Belford blieb in der Todeszelle. Demnächst würde man ihm den Tag seiner Hinrichtung bekanntgeben. Dann war alles verloren.
    Der Staat würde einem Unschuldigen - auf Grund von schwer belastenden Beweisen - das Leben nehmen. Und jeder würde davon überzeugt sein, einen Mörder seiner gerechten Strafe zugeführt zu haben, Dustin Forbes, wegen bewaffneten Raubes zu fünfzehn Jahren Freiheitsentzug verdonnert, brachte Belford wie jeden Morgen das Frühstück, und er lieferte gratis die Sensation mit, die ihm zu Ohren gekommen war.
    Zunächst glaubte ihm Belford nicht, daß in New York ein UFO gelandet war.
    »Warum glaubst du’s nicht? Denkst du, der Mensch ist so etwas Einmaliges?« fragte Forbes, beinahe beleidigt. Er fuhr sich mit der Hand über die lange Nase. »Wenn du mal gründlich nachdenkst, müßte dir doch einleuchten, daß wir unmöglich weit und breit die einzigen Lebewesen sein können. Es muß einfach auch andere geben, in anderen Sonnensystemen, Und jetzt sind sie hier auf der Erde! Zeitungen, Fernsehen, Radio berichten ständig davon. Die Außerirdischen bauten eine Bruchlandung, können nicht mehr starten…«
    Je länger Dustin Forbes sprach, um so mehr begann ihm Belford zu glauben. Er war begierig, mehr zu erfahren, und zwangsläufig kam das Gespräch auch auf die Forderung der Aliens.
    »Sie brauchen fünfzig Menschen, um starten zu können«, sagte Dustin Forbes.
    »Nehmen sie die mit? Was geschieht mit diesen Leuten?«
    Forbes senkte den Blick. »Sie werden sterben.« Er erwähnte den Aufruf des »New York Chronicle«. Man war bereit, jedem dieser fünfzig Retter eine Million Dollar zu bezahlen. Geld, das sie einem Zweck zuführen konnten, den sie allein bestimmten. »Ich melde mich bestimmt nicht für so einen Wahnsinn«, sagte Forbes. »Ich muß weiter,«
    Er verließ die Todeszelle und ließ Cliff Belford allein. Belford rührte das Frühstück nicht an. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Was er von Forbes erfahren hatte, ließ ihn nicht mehr los, nahm ihn restlos gefangen, faszinierte ihn. Umbringen wollt ihr mich? dachte er in einem Anflug von Galgenhumor. Dabei werden alle sterben, wenn sich keine fünfzig Menschen finden, die bereit sind, sich zu opfern. Es gibt doch noch eine Gerechtigkeit. Ich bin unschuldig, ihr seid unschuldig. Dennoch werden wir unser Leben verlieren. Alle zusammen!
    Er legte sich aufs Bett, war schrecklich aufgeregt.
    Die ganze Welt, dachte er. Nicht nur ich, nein, alle… Auch Philip, mein Bruder. Ich habe Mutter auf dem Totenbett versprochen, mich um ihn zu kümmern, auf ihn aufzupassen, ihn zu beschützen. Er ist so schwach, so hilflos. Und ich sitze hier in dieser verfluchten Zelle und kann nichts für ihn tun… Es wird sogar noch schlimmer kommen. Bald schon.
    Und wenn er sich melden würde…
    Diese Welt ist nicht wert, von mir gerettet zu werden, dachte Cliff Belford zornig. Sie schickt mich in die Gaskammer.
    Er hätte seinem Henker ein Schnippchen geschlagen, wenn er sich gemeldet hätte. Und sein Bruder war wert, von ihm gerettet zu werden. Und da war auch noch die Million… für Philip.
    Dann hätte ich doch noch gut für ihn gesorgt, überlegte Belford. Ob ich in der Gaskammer sterbe oder im Raumschiff der Aliens, da ist kein Unterschied. In beiden Fällen werde ich mein Leben verlieren.
    Gehe ich in die Gaskammer, bekommt Philip nichts.

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