118 - Im Bann der Bestie
Gehe ich zu den Aliens, mache ich ihn zum Millionär, und er kann stolz auf mich sein, denn ich werde jener kleinen Gruppe von Menschen angehören, die die Welt gerettet hat.
Er sprang auf, schlug mit den Fäusten gegen die Tür und brüllte nach dem Aufseher. Als der Mann kam, verlangte er, dem Gefängnisdirektor vorgeführt zu werden.
Im Büro des Direktors lief ein Fernsehapparat. Das Raumschiff war zu sehen. Ein Beweis dafür, daß Dustin Forbes die Wahrheit gesagt hatte.
Simon Noack, der Direktor, schüttelte betrübt den Kopf. »Niemand weiß, was das für ein Ende nehmen wird.«
»Die Aliens werden unseren Planeten verlassen«, sagte Belford.
»Wenn sie dazu in der Lage wären, hätten sie das schon längst getan. Sie haben nicht genug Energie für den Start. Weshalb möchten Sie mich sprechen? Was wollen Sie, Belford?«
»Ich möchte mir eine Million Dollar verdienen, Sir.«
Noack riß die Augen auf. »Setzen Sie sich, Belford.«
Der Gefangene nahm Platz. Simon Noack bot ihm eine Zigarette an und schenkte ihm den Rest der Packung. Er schaltete den Ton des Fernsehgeräts ab und fragte: »Sie melden sich freiwillig?«
»Ja, Sir.«
»Haben Sie sich das auch gut überlegt?«
»In einigen Wochen führen Sie mich in die Gaskammer. Was habe ich zu verlieren? Ich kann nur gewinnen - und zwar genau eine Million Dollar, steuerfrei… für meinen Bruder Philip.«
»Okay«, sagte Simon Noack. »Okay, Belford, Sie sollen Ihren Willen haben.«
Er griff zum Telefon, Eine Stunde später brachte ein Hubschrauber Cliff Belford nach New York.
***
Der Helikopter landete auf dem Dach des Chronicle Building, und man führte Cliff Belford in Jonathan Banks’ Büro, wo ihm der Besitzer des »Chronicle« persönlich die Hand drückte.
»Wir machen Sie berühmt, Mr. Belford«, sagte der kleine Zeitungszar. »Ihr Name wird in die Geschichte eingehen. Man wird Ihnen und den anderen ein Denkmal setzen…«
»Darf ich Sie um einen Gefallen bitten, Sir?« fragte Belford.
»Selbstverständlich. Was haben Sie auf dem Herzen?«
»Ich möchte, daß die ganze Welt erfährt, daß ich kein Mörder bin, daß man mich zum Tod verurteilt hat, obwohl ich unschuldig bin. Ich möchte, daß mir Gerechtigkeit widerfährt - auch wenn ich nicht mehr lebe. Werden Sie dafür sorgen?«
Das gab zusätzliche Stories und somit höhere Verkaufszahlen, deshalb antwortete Jonathan Banks: »Der ›Chronicle‹ wird Ihren Namen reinwaschen, Mr. Belford, das verspreche ich Ihnen. Darf ich Sie nun an Mr. Randolph Albritton und Mr. Christopher Pryor weiterreichen? Sie sind die Initiatoren dieses heroischen Unternehmens. Mr. Albritton hatte die Idee. Wir sind ihm alle sehr zu Dank verpflichtet. Ihnen natürlich auch, Mr, Belford. Ihnen vor allem.« Cliff Belford schüttelte die Hände von Albritton und Pryor. Man hatte Vertragsformulare vorbereitet. Es war nur noch einzusetzen, was mit der Million geschehen sollte.
»Ich möchte, daß mein Bruder Philip sie bekommt«, sagte Cliff Belford.
Eine Sekretärin spannte das Vertragsformular in ihre Schreibmaschine und hielt Philip Belfords Daten fest. Dann legte man Cliff Belford das Schriftstück vor, und er unterschrieb.
Das Geschäft war perfekt. Er hatte sein Leben verkauft… für eine Million Dollar.
»Wie viele Leute haben Sie schon?« fragte Belford.
»Zweiundvierzig«, antwortete Randolph Albritton. »Sie sind der dreiundvierzigste.«
Mehr wurden es nicht. Eine Stunde später waren es immer noch dreiundvierzig Personen, die sich bereitgefunden hatten, die Welt zu retten - 19 Frauen, 24 Männer.
»Vielleicht begnügt sich Japa auch mit weniger«, sagte Randolph Albritton. »Mal sehen, was sie dazu sagt.«
***
Zunächst einmal sagte Noel Bannister nein. Nicht einmal diese dreiundvierzig Freiwilligen wollte er opfern, obwohl sie alle bestätigten, die Welt aus freien Stücken retten zu wollen.
Ich konnte Noel verstehen. Auch ich wollte den Außerirdischen kein einziges Leben überlassen, aber der Druck der Öffentlichkeit würde uns zur Kapitulation zwingen.
Noch hatte Noel Bannister das Sagen, aber wenn er nicht so handelte, wie es die Masse verlangte, würde man ihn seines Amtes entheben. Davor konnte ihn auch General Mayne nicht bewahren.
Und sobald Noel entmachtet war, würden die Aliens kriegen, was sie verlangten. Wir mußten uns diesem Druck, der von Minute zu Minute größer wurde, beugen.
Als ich das dem CIA-Agenten riet, sah er mich wütend an. »Fällst du mir in den Rücken?
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