1194 - Lady Sarahs Horror-Trip
angehalten hatte. Er sah, wie sein Freund und Sarah Goldwyn ausstiegen und auf das dunkle Haus zugingen. Es gab für sie auch keine Probleme, es zu betreten, und als sie verschwunden waren, setzte auch er sich in Bewegung.
Man konnte es so und so sehen. Auf normale Besucher wirkte das Gelände völlig harmlos. Das Haus sah zwar dunkel aus, doch daran würde sich niemand stören. Es gab auch gewisse Menschen, die die Ruhe schätzten und gern das Rauschen des Flusses hörten, der in unmittelbarer Nähe vorbeifloss, aber für Suko war das Haus mehr ein Gefängnis auf der grünen Wiese.
Er hatte es auch geschafft, durch eine Lücke in der Wand in den alten Schuppen hinein zu sehen.
Dort wurde nichts Verdächtiges aufbewahrt. Nur Gartengeräte für die Personen, die hier die Umgebung pflegten.
Regen rieselte dem Boden entgegen. Die Wolken hingen noch tiefer. Es war eine Umgebung, in der die Tristesse überwog. Es gab kaum noch feste Konturen. Erde und Himmel schienen irgendwann eine Einheit bilden zu wollen.
Suko gab zu, dass er den schlechteren Job gezogen hatte, aber das war er gewohnt. Er gab ungefähr drei Minuten hinzu und machte sich dann auf den Weg.
Er rechnete nicht damit, beobachtet zu werden. Bei diesem Wetter hatte wohl niemand großes Interesse daran, aus dem Fenster zu schauen. Da blieb man lieber im Haus und saß vor dem Fernseher.
Der Regen hatte den Boden aufgeweicht. Suko sah keinen Weg oder Pfad. Er musste sich querbeet dem Ziel nähern. Der Regen und die grauen Wolken hatten das Haus zu einem Spukschloss werden lassen, so düster wirkte es.
Suko wollte schnell das Rest House erreichen. Immer wieder platschte er durch die Pfützen und sorgte bei seiner Lauferei dafür, dass ihm die Bäume Deckung gaben.
Als er die Mauer endlich erreicht hatte, atmete er nicht nur auf, er war auch verdammt nass geworden. Das Wasser rann aus den Haaren an seinem Gesicht entlang. Er hatte das Gefühl, dass das Wasser auf diesem feuchten Boden nicht absickern konnte. Deshalb hatten sich zahlreiche große Pfützen gebildet.
Der Eingang interessierte Suko nicht. Solche Häuser waren auch an ihren Rückseiten interessant, und Suko war schon überzeugt, dass hier etwas verborgen werden sollte, das keinesfalls an das Licht der Öffentlichkeit gelangen durfte.
Unter den letzten Fenstern schlich er entlang auf das Ende des Hauses zu. Vom Rand einer Dachrinne fielen schwere Tropfen und erwischten manchmal auch ihn. Wie kleine Steine prallten sie auf seine Jacke.
Was er von der Seite her nicht hatte sehen können, überraschte ihn hier. Hinter der Rückseite hatte man die Natur wuchern lassen. Er sah nasses Gestrüpp ebenso wie hohes Gras und Niederwald. Der Fluss war auch von hier zu sehen.. Wie ein breites graues Band schaufelte er sich durch sein Bett.
Die Umrisse des Schiffes, die er zu Gesicht bekam, schienen auf dem Wasser zu schweben und sich durch den Regen und Dunst zu drücken.
Und er sah den Wagen!
Es war eine dunkle Limousine. Ein Mercedes der E-Klasse. Leicht an der Form der Scheinwerfer zu erkennen. Wer mit dem Wagen gekommen war und wem er gehörte, hatte er nicht gesehen, aber er dachte sehr wohl an zwei Männer mit den Namen Brad und Glenn, die Sarah hatten töten wollen.
Sie waren die Aasgeier, die nicht locker ließen und wie Wachhunde aufpassten. Er wurde noch vorsichtiger, aber er wunderte sich auch über das Haus, das hier ganz anders aussah und wahrscheinlich von den meisten Besuchern nicht so gesehen wurde.
Es gab einen Anbau. Er war später hinzugefügt worden. Das sah Suko an der Bauweise.
Und noch etwas fiel ihm auf.
Die Wände des recht schmalen und perspektivisch nicht ganz passenden Anbaus wiesen kein einziges Fenster auf. Dafür gab es aber eine Feuerleiter, die bis in die Mitte hochführte. Ihre Plattform endete an einer Außentür.
Es war der einzige Zugang zum Haus. Ob Suko wollte oder nicht, er musste die Leiter hoch.
Ein letztes Umschauen. Niemand belauerte ihn. Die Feuerleiter selbst sah nicht eben Vertrauen erweckend aus, aber was sollte er machen, er musste hoch.
Und so nahm er sie in Angriff.
Suko ging langsam. Er pendelte sich aus, als er merkte, dass sich das nasse und leicht verrostete Gebilde unter seinem Gewicht bewegte. Die Feuerleiter war mit der Hauswand verbunden, aber sie hätte längst überholt werden müssen. Regen sprühte ihm ins Gesicht. Manche Stufen waren durch die Feuchtigkeit glatt wie Seife geworden.
Immer wieder rann Wasser aus seinen Haaren und
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