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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fühlen, auch wenn mich der alte Parfümgeruch noch störte.
    Es stand zudem eine Sonne am Himmel. Ihr Licht wurde durch das Blattwerk gefiltert, sodass auf dem Boden manch kleine Kunstwerke aus Hell und Dunkel zurückblieben.
    Es war eine herrliche, eine wunderbare Welt. Ich hatte mich von der Quelle des Parfümgeruchs entfernt, und ich fragte mich wieder einmal, warum sich Mona damit eingerieben hatte. Das Zeug war so stark, dass es sich kaum verflüchtigte.
    Was wollte sie damit erreichen? Einen anderen Geruch überdecken?
    Das war durchaus begreifbar. Dann aber musste sie schon widerlich riechen. Wenn ich mir die nackte Frau so anschaute, konnte ich mir das kaum vorstellen.
    Wir schauten uns in die Augen. Der leichte Wind spielte mit den dichten Haaren der Frau. Auf ihren Lippen sah ich ein Lächeln, das mir allerdings sehr unecht vorkam. Für sie mochte es echt sein, denn sie hatte es geschafft, mich in dieses Reich hineinzulocken.
    Ich glaubte nicht mehr daran, dass mir das alles zufällig passiert war. Hier war etwas in Bewegung gesetzt worden, und man hatte mich praktisch als Joker benutzt.
    »Ich sehe dir an, dass du nachdenkst, John. Ich kann es in deinen Augen erkennen.«
    »Es ist normal.«
    »Du denkst an uns.«
    »Mehr an mich.«
    »Interessant«, sagte sie leicht spöttisch. »Und wieso denkst du mehr an dich?«
    »Ich frage mich, ob bei mir das Schicksal die Weichen gestellt hat, oder ob andere Mächte dahinter stecken. Und zwar sehr gezielt. Bitte, darauf möchte ich gern eine Antwort haben.«
    »Bin ich eine andere Macht?«
    »Nein. Zumindest nicht vom Aussehen her. Das allerdings kann leicht täuschen.«
    Mona verengte ihre Augen. »Ich will Aibon. Ich will dieses Land endlich kennen lernen. Ich will hinein. Mir ist es nicht gelungen, aber ich habe mich erkundigt. Ich wusste, dass es dich gibt. Ich wollte nur an dich herankommen, ohne dass es auffällt. Und mit dir habe ich es tatsächlich geschafft.«
    »Du bist vorher nie hier in Aibon gewesen?«
    »Doch.«
    »Dann hättest du mich nicht benötigt.«
    »In meinen Träumen habe ich Aibon gesehen. Und ich muss sagen, dass es immer etwas Wunderbares gewesen ist. Ich liebe dieses Land. Ich habe mich ihm hingegeben. Aber erst jetzt und durch deine Hilfe, kann ich es richtig kennen lernen.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du bist doch nicht zum ersten Mal hier.«
    Sie lachte mich an und zugleich aus. »Doch, ich bin zum ersten Mal hier. Körperlich. Ansonsten habe ich das Land schon gesehen, und es ist für mich eine große Freude gewesen. Ich atmete den Duft ein, ich roch die Freiheit. Ich habe den Weg gefunden. Ich habe den Stein lange gesucht, um das Tor öffnen zu können. Jetzt ist es mir gelungen, und ich bin glücklich darüber.«
    Sollte ich ihr das abnehmen? Ich hatte meine Probleme damit. Noch immer stand meine Rolle in diesem Fall nicht fest. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie ausschließlich über mich in das Paradies der Druiden gekommen war. Der Stein hatte den Weg nicht erst freigegeben, weil ich dabei gewesen bin.
    Jedenfalls nahm ich mir vor, das Spiel mitzumachen. Es fiel mir zudem schwer, eine Gefahr zu erkennen. Nicht in einer Umgebung wie dieser hier. Es war so weich, so licht, die Luft schien mit Gesang gefüllt zu sein, und es hätte mich nicht gewundert, wenn plötzlich Elfen oder Feen vor uns erschienen wären.
    Ich hob die Schultern und meine Arme gleich mit. »Gut, Mona, du hast es geschafft. Wir befinden uns in Aibon, aber ich nehme an, dass das nicht alles gewesen ist.«
    »Stimmt, das ist es auch nicht. Wir sind zwar hier, aber wir werden nicht hier bleiben.«
    »Gut, das dachte ich mir. Wo willst du hin?«
    »Nicht ich, John, du bist derjenige.«
    »Moment.« Jetzt war ich irritiert. Als Fremdenführer eignete ich mich beim besten Willen nicht.
    Vielleicht in London, aber nicht in dieser Welt.
    »Doch!«
    »Nein!«, widersprach ich. »Dieses Land ist nicht meine Heimat. Ich bin nur ein geduldeter Gast, verstehst du?«
    »Ja.«
    »Dann…«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Nein, John Sinclair, nicht dann. Ich will es nicht hören. Der Stein ist in unserer Welt vorhanden. Er ist unsere Chance. Er ist meine Chance. Und du wirst sie zusammen mit mir nutzen.«
    »Was genau willst du?«
    »Mehr erleben. Mehr kennen lernen. Mehr über die Wunder dieses Paradieses erfahren. Ist das schlimm? Ist das einfach zuviel verlangt? Ich glaube nicht, wobei ich schon weiß, dass Aibon ein Geheimnis ist und

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