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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Bauzeichnungen und blätterte die einzelnen Pläne durch. »Ich will verdammt sein! Hier sind sie.«
    »Shields hat uns wahrscheinlich beobachtet, seit wir hergekommen sind«, sagte Burnette.
    »Ganz bestimmt«, pflichtete Carl ihm bei. »Jede Wette, dass er die Kameras mit seinem Computer vernetzt hat. Mit einem Laptop und einem Gewehr könnte er von einem Fenster zum anderen schleichen und uns nach Belieben ausschalten, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.«
    »Er hätte uns längst erschießen können, wenn er es gewollt hätte«, erinnerte Burnette. »Aber er hat nicht geschossen.«
    »Wir sind ja auch noch nicht ins Haus vorgedrungen«, sagte Ellis. Er schaute zu Danny. »Sie haben doch scharfe Augen, Major?«
    »Ich hoffe es.«
    »Was ist Ihnen sonst noch aufgefallen?«
    »Niemand sagt ein Wort über diesen Panikraum.«
    »Den was?«
    »Das Haus verfügt über einen Panikraum. Einen Sicherheitsraum, oder wie immer Sie ihn nennen wollen. Eine Stahlkiste mit einer gepanzerten Tür, ausgestattet mit Proviant und Wasser.«
    »Auf den Zeichnungen ist nichts davon zu sehen«, sagte Ray in misstrauischem Tonfall.
    »Vielleicht haben die Shields ihn später einbauen lassen«, meinte Burnette.
    »Woher wissen Sie überhaupt von diesem Raum, Danny?«, erkundigte sich Sheriff Ellis.
    Weil ich Laurel in diesem Raum gevögelt habe, Sheriff. »Dr. Shields hat mir davon erzählt, als ich ihm Flugstunden gegeben habe. Ich glaube, sie haben den Raum kurz vor Fertigstellung des Hauses einbauen lassen.«
    »Dieser gottverdammte Architekt!«, polterte Ray. »Die Pläne sind nutzlos.«
    Sheriff Ellis rieb sich das Kinn, während sein Blick in unbestimmte Fernen schweifte. »Wenn Shields seine Familie in diesen Raum zerrt, sind wir angeschmiert, und zwar gründlich. Er könnte eine Geisel nach der anderen abknallen, und wir könnten nichts tun als hilflos draußen stehen und zuhören.«
    Die Wohnwagentür knallte hinter Detective Burnette auf, und Trace Breen quetschte sich ins Innere. Er atmete schwer vor Aufregung. »Chief Hornby sagt, dass sie diese neuen Thermobild-Kameras erst letzte Woche bekommen haben. Zwei Stück. Sie sind noch nicht ausgepackt, aber Jerry Johnson hat schon die Handbücher gelesen und …«
    »Kann man mit den Dingern durch Glas schauen?«, unterbrach Ellis ihn. »Oder durch Jalousien?«
    »Der Chief meint, das geht. Er hat gesagt, die beiden Kameras hätten mehr Geld gekostet als ein Löschzug.«
    Sheriff Ellis stieß die geballte Faust nach vorn wie ein Spieler, der endlich eine Gewinnsträhne hat. »Schaffen Sie sie hier rüber, Trace. Jerry Johnson gleich mit. Sagen Sie dem Chief, wenn sie nicht in zwei Minuten in einem Wagen und auf dem Weg hierher sind, schicke ich Danny mit dem Hubschrauber.«
    Trace nickte und verschwand wieder nach draußen.
    »Okay«, sagte der Sheriff. »Angenommen, wir haben festgestellt, dass Shields und seine Familie in dem großen Raum sind. Und weiter angenommen, sämtliche Verhandlungen enden in einer Sackgasse. Wie gehen wir dann vor?«
    »Wir werfen die Scheiben ein und stürmen mit Blendgranaten«, sagte Ray. »Dr. Shields blutet aus den Ohren und ist blind wie eine Fledermaus. Er kann nicht schießen, selbst wenn er wollte. Anschließend …«
    »Ich wäre da nicht so sicher«, entgegnete Carl leise. »Die meisten Menschen könnten keinen Abzug mehr betätigen, nachdem eine Blendgranate gezündet hat, aber ich kenne Jungs, die das geschafft haben.«
    »Blödsinn!«, sagte Ray. »Marines vielleicht, aber ganz bestimmt kein gewöhnlicher Zivilist.«
    »Ich sage ja auch bloß, dass es möglich ist. Sie sollten nicht einfach davon ausgehen, dass Shields so etwas nicht kann.«
    »Genau aus diesem Grund müssen wir ihn schon in der ersten Sekunde ausschalten. Zwei schnell aufeinander folgende Schüsse, und der Fall ist erledigt.«
    Danny schloss die Augen. Die Vorstellung, dass Ray Breen und seine Männer mit automatischen Waffen in einen Raum stürmten, in dem Laurel und ihre Tochter gefangen waren, erschien ihm unerträglich. Ganz besonders in dem Chaos im Gefolge der Detonation der Blendgranaten, die dazu geschaffen waren, Terroristen bis ins Mark zu schocken. Das aber war die Standard-Vorgehensweise, wenn Verhandlungen gescheitert waren. Es würde also nicht ausreichen, sich einzig und allein aus Angst vor Kollateralschäden gegen Rays Plan zu wenden – er musste selbst eine bessere Alternative vorschlagen.
    »Das Haus ist sehr exponiert«, warf Detective Burnette ein.

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