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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich mehr auf sich selbst konzentrieren.
    Er wollte hier nicht versacken. Wenn er sich selbst aufgab, war er verloren. Dann konnte der Kerl mit ihm machen, was er wollte.
    Der Schlag hatte ihn härter getroffen, als ihm lieb gewesen war. Aber Pee war keiner, der so leicht aufgab. Auch wenn es in seinem Kopf drunter und drüber ging, er musste herausfinden, was dieser verdammte Garky vorhatte. Ihn noch mal zu warnen, hatte keinen Sinn. Er würde auf nichts hören.
    Es war für Pee nicht einfach, die Augen offen zu halten. Er kämpfte ständig gegen das Gefühl des Schwindels an, und auf sein leises Stöhnen hörte auch niemand.
    Dann richtete er sich auf.
    Sogar recht schwungvoll und genau im richtigen Augenblick, denn Garky hatte sich an ihm vorbeigeschoben. Er stand so dicht an der Innenwand des Waggons, dass er sie mit der Schulter berührte. Jetzt brauchte er nur die Hand auszustrecken, um die Gitarre zu greifen.
    Er tat es - und verharrte mitten in der Bewegung, ohne das Instrument anzufassen.
    Etwas passierte, das er noch nie zuvor in seinem Leben erlebt hatte.
    Die Gitarre stand zwar noch an der gleichen Stelle, aber sie wurde plötzlich von einem grünen Lichtkranz umflort, der nie zur Ruhe kam, und in dessen Innern es zitterte.
    »He, he, was ist das?«, stotterte der Penner vor sich hin.
    Die Antwort wurde ihm gegeben, denn innerhalb des Lichts bildete sich eine Gestalt. Sie sah aus, als hätte sie soeben halb verwest ein Grab verlassen. Das hässliche Gesicht zeigte trotz allem ein Grinsen, und dann bewegte die Gestalt ihre rechte Klaue. Die beinahe fleischlosen Finger umschlossen die Gitarre, hoben sie vom Boden hoch und streckten sie Garky entgegen.
    »Jetzt kannst du sie nehmen«, flüsterte eine geisterhafte Stimme…
    Pee blieb am Boden liegen. Seine eigenen Probleme hatte er vergessen. Er konnte nur zuschauen, und er wusste, dass Garky keine Chance mehr hatte.
    Der schien es auch zu wissen. Er tat nichts. Wie festgefroren und trotzdem zitternd blieb er auf der Stelle stehen, den Blick auf die Gestalt gerichtet, die dabei war, ihm die Gitarre zu reichen. Wie ein Geschenk wurde sie ihm entgegengestreckt.
    Er brauchte nur zuzufassen, und genau das tat er nicht.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nimm sie!«, flüsterte die fremde Gestalt. »Du hast sie doch haben wollen. Los, jetzt…«
    »Kann nicht…«
    »Ich werde sie dir geben!«
    Garky bewegte seine Hände ebenso wie die Arme zuckend vor und zurück.
    »Nein, verdammt, nein! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen. Verschwinde. Nimm das Ding mit. Ich will dich nicht sehen, verflucht noch mal. Los, weg!«
    Plötzlich musste Pee lachen. Es kam einfach über ihn. Er sah die Szene so deutlich vor sich, weil er sich zur Seite gedrückt hatte. Dieses Lachen ließ sich nicht vermeiden. Es flaute erst Sekunden später ab, bevor es ganz verstummte.
    »Nein?«, fragte die Stimme in ihrem so schrillen und geisterhaften Ton. »Du willst nicht?«
    »So ist es!«
    »Aber du musst!«
    Rahim lachte, rammte seine Hand mit der Gitarre vor und drückte sie Garky zwischen die Finger…
    ***
    Was folgte, war unbeschreiblich! Garky stand auf der Stelle. Er sah so aus, als würde er sich mit beiden Händen an dem Instrument festklammern. Er zitterte. Er hatte seinen Mund weit aufgerissen. Hohe, schrille Schreie drangen durch den Waggon, und immer wieder peitschte eine andere Kraft oder Macht seinen Körper durch, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Es sah für den Beobachter so aus, als wäre die Gitarre mit Starkstrom aufgeladen. Garky konnte sie nicht mehr loswerden.
    Sie klebte in seinen Händen fest und schüttelte ihn durch.
    Auch er wurde dabei in das grünlichgelbe Licht getaucht, das seine Haut so fahl wie die einer Wasserleiche aussehen ließ.
    Das Messer lag auf dem Boden, und Pee, der sich aufrichtete, steckte es ein. Seine eigenen Probleme waren verschwunden.
    Jetzt gab es nur noch Garky für ihn. Diesen verfluchten Typen, der ihn hatte töten wollen, und der nun um sein Leben kämpfte.
    Er würde nicht gewinnen. Er konnte nicht gewinnen. Die andere Seite war wesentlich stärker. Sie ließ sich nicht mit menschlichen Maßstäben messen. Es gab keine Regeln, denn sie handelte nur nach ihren eigenen Interessen.
    Und trotzdem kämpfte der Penner. Er verband seine ruckartigen Bewegungen immer wieder mit Schreien, als wollte er sich selbst anfeuern. Er drückte seinen Körper der anderen Gestalt entgegen, um sie zurückzuschieben.
    Es war unmöglich. Garky

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