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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und Bäume hinter wehenden
Nebelschleiern, und sie kam sich richtig verloren vor.
Die trübe Umgebung, ihre triste Stimmung - das alles paßte irgendwie zusammen.
    Steffanie kam nicht weit, da geschah es...
    Der Motor blubberte, der Wagen ruckelte noch
mal und blieb dann stehen.
    Aus! Er gab keinen Ton mehr von sich.
    „Auch das noch!“ entrann es den bleichen
Lippen Stefanies.
    Sie lehnte sich zurück, schloß die Augen und
merkte, wie sie innerlich zitterte. Es war. als ob das alte Haus hinter dem
Nebel mit unsichtbaren Händen nach ihr greife, als wolle es nicht, daß sie von
hier fortkam.
    Drei Minuten vergingen, fünf
. ..
    Es war zehn Minuten vor acht, als sie sich
entschloß, aus dem Auto zu steigen, einen Regenmantel über ihren Kopf zu werfen
und nach hinten zu eilen, um die Motorklappe zu öffnen. Steffanie Holten hatte
mal einen Pannenlehrgang mitgemacht, und sie hoffte nur, daß ihr diese
Kenntnisse etwas nützten. Bei diesem alten Blechkasten, mit dem nur Bernhard
etwas Richtiges anzufangen wußte, konnte man nie sagen, wie man dran war.
    Als der Deckel in die Höhe sprang, begann der
zweite Teil des Dramas.
    Steffanie Holten schrie markerschütternd auf.
    Es schien, als hätten die Geister der Nacht
nur diesen Augenblick abgewartet, um in dieser Abgeschiedenheit, wo kein Mensch
hinkam, erneut zuzuschlagen und ihrer gepeinigten Seele den Garaus zu machen.
     
    *
     
    Sie sah den Motor nicht und nicht das Kabelgewirr ...
    Eine dicke, gelbe Masse schwappte ihr
entgegen.
    Geistesgegenwärtig sprang das Mädchen zurück.
Der lebende Brei glitt lautlos heran.
    Schritt für Schritt wich Steffanie zurück.
    Es tropfte vom Himmel. Regen .,. Nein!
Dazwischen befanden sich dicke, klebrige Tropfen, und die lösten sich wie
selbständige Lebewesen von dem knorrigen Baum hinter ihr, der seine schwarzen
Äste und Zweige bis über die halbe Straßenseite reckte.
    Blubb . .. blubb . . .
    Es gurgelte wie in einem kochenden Sumpf, als
die Tropfen schwer und zäh auf ihre Hände fielen.
    Steffanie Holten spürte keinen Schmerz. Die
Tropfen sickerten förmlich in ihre Poren. Dann fing ihre Haut an sich abzuheben
und zu dampfen. Zurück bleiben nässende, weiche Stellen, die tiefer und tiefer
wurden, bis ein Loch entstand.
    Steffanie Holten schrie.
    Ihr Körper bebte. Vor ihr begann alles zu
kreisen und sie fragte sich, ob das nur ein Traum war und sie jetzt, in diesem
Augenblick, da ihr das Geschehen unerträglich wurde, nicht aufwachen würde.
    Doch das Grauen setzte sich fort.
    Ein breiter gelber Brei ergoß sich aus dem
Motorraum, und Steffanie begriff nicht, wo diese Menge plötzlich herkam. Der
gelbe, zähflüssige Schleim wuchs. Die Tropfen, die über ihr an den Zweigen
hingen, vermehrten sich auf rätselhafte Weise.
    Und auch sie wuchsen unheimlich schnell. Eben
noch so groß wie ein Fingernagel. schwollen sie rasch an zur Größe von
Taubeneiern oder Hühnereiern, lösten sich an langen, schleimigen Fäden und
fielen herab.
    Schluchzend und schreiend und an ihrem
Verstand zweifelnd, taumelte Steffanie Holten zu Seite, und versuchte sich in
Sicherheit zu bringen. Sie duckte sich und hielt abwehrend die Hände über ihren
Kopf. Den Regenmantel. den sie zum Schutz vor Nässe
über sich warf, hatte sie längst verloren. Der gelbe Brei schwappte zäh darüber
hinweg, der halbe VW-Käfer war in die Masse eingetaucht. Unheimlich schnell wie
ein Pilz wuchs sie. Die Räder des Autos waren darin versunken, der VW
schwankte, als ob er in dem lebenden lautlos wachsenden , Schleim zu schwimmen anfange.
    Woher kam dieses scheußliche Etwas? Einen
winzigen Tropfen davon brauchte sie nur in dem Auto mitgeschleppt zu haben und
nun begannen die Zellen rasend schnell sich zu vermehren, als kämen sie aus dem
Nichts und würden hier plötzlich sichtbar.
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Die junge
Frau war zu keiner klaren Überlegung mehr fähig. Sie wußte nur: ich bin
verloren, wenn ich mich auch nur eine Minute länger hier aufhalte und zu lange
grüble. Ich kann gegen dieses unheimliche Ding doch nichts ausrichten
...
    Sie rannte und flog förmlich über den nassen
Asphalt. Sie dachte an die Nacht, an ihren Freund ... und die seltsame
Schlange, die plötzlich in die Breite gewachsen und flach geworden war, die
sich durch die Türritzen in die Ställe gedrückt hatte! Bernhard war in diesen
Stall gegangen - und dem schleimigen Monster damit genau in die Fänge gelaufen!
    Sie wagte nicht, einen Blick auf ihre Hände
zu

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