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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es auch sagen.«
    »Ich weiß, dass Sie mir nicht glauben, aber es ist nun mal so gewesen. Nur bin ich jetzt froh, dass mir das Schicksal diesen kleinen Streich gespielt hat, ich wäre sonst nie auf Sie und Ihre Untermieterin gestoßen. Wer war sie?«
    »Louise Baker.«
    »Das weiß ich. Aber warum haben Sie eine Vampirin in Ihrem Haus aufgenommen?«
    »Sie wohnte bei mir.«
    »Das weiß ich alles. Wenn Sie mir jetzt noch erzählen wollen, dass Sie nicht gewusst haben, dass es sich um eine Blutsaugerin handelt, fange ich an zu weinen. Es wäre wirklich für Sie besser, bei der Wahrheit zu bleiben.«
    Sie lächelte knapp. »Kann es sein, dass Sie mir damit gedroht haben, Mr. Sinclair?«
    »Ja, das kann es. Das ist sogar so. Ich habe Ihnen gedroht. Indirekt, denn Ihre Lage sieht nicht gut aus. Ich werde Sie festnehmen. Der Mordversuch wiegt schwer. Man schießt nicht einfach auf Menschen. Grundlos haben Sie das nicht getan. Sie hatten etwas zu verbergen, Mrs. Florman. Sie wollten nicht, dass man Ihre Untermieterin entdeckt. Und doch ist sie entdeckt worden, und das nicht nur von mir, sondern auch von den beiden Männern, die sie abholten. Dass der Sarg zu einem Vampir passt, muss ich Ihnen wohl nicht sagen. Aber ich frage mich, wohin diese Louise Baker gebracht werden sollte. Ihnen war es nicht genehm, sonst hätten Sie sich nicht so stark dagegen gestemmt. Wobei Sie nicht verhindern konnten, dass man sie trotzdem wegholte.«
    Betty Florman hatte mir zugehört und mich nicht unterbrochen. Sie sagte dann mit leiser Stimme: »Manchmal beschreibt das Leben scharfe Kurven. Wer immer sich auf dieser Straße befindet, der sollte versuchen, nicht aus diesen Kurven herausgeworfen zu werden. Das rate ich auch Ihnen, Mr. Sinclair. Ich kann Sie nicht zwingen, Ihrem Job nachzugehen. Sie können mich auch einbuchten. Aber denken Sie auch daran, dass gewisse Dinge oft zu hoch für einen Menschen sind. Damit müssen Sie sich schon abfinden, auch als Polizist.«
    »Danke. Es hörte sich an, als wollten Sie mich warnen.«
    »Halten Sie es, wie Sie wollen.«
    »Was schlagen Sie vor?«, erkundigte ich mich fast überfreundlich.
    »Vergessen Sie alles. Vergessen Sie einfach, was hier passiert ist. Es ist nicht gut, wenn Sie noch weiter darüber nachgrübeln und verzweifelt versuchen, Aufklärung in diesen Fall hineinzubringen. So sehe ich die Dinge. Es ist am besten, wenn Sie mich und auch die tote Louise vergessen.«
    »Guter Vorschlag. Aber ich denke darüber nach, was passiert, wenn ich es tatsächlich tue.«
    »Nichts.«
    »Sie meinen, nichts für mich.«
    »Ja.«
    »Aber Sie machen weiter, nicht wahr?«
    »Nein, nicht unbedingt, denn meine Pflicht habe ich getan. Ich habe sie nicht ganz erfüllen können, das stimmt leider, doch daran kann ich nichts ändern.«
    »Ja«, gab ich mit einem Nicken zu, »das sehe ich auch so. Ändern kann man nichts daran. Auch die Menschen ändern sich nicht, und mir ergeht es ebenso, Mrs. Florman.«
    »Was soll das heißen?«
    Ich ließ mir Zeit mit der Antwort und strich wie zum Zeichen an meinem verletzten Hals entlang. Die Wunde pochte und zuckte. Die Frau verfolgte meine Bewegungen sehr genau. Sie wartete gespannt darauf, was ich antworten würde, und meine ersten Worte ließen sie schon aufhorchen.
    »Unter Umständen wäre ich bereit zu vergessen, dass Sie versucht haben, mich zu töten.«
    »Warum?«
    »Wir müssten nur zusammenarbeiten.«
    Betty Florman sagte zunächst nichts. Sie runzelte nur die Stirn. »Tut mir Leid, aber damit komme ich beim besten Willen nicht klar.«
    »Es ist ganz einfach. Sie sagen mir die ganze Wahrheit. Alles, was Sie wissen, und ich werde vergessen, dass Sie auf mich geschossen haben. Ist das so schlimm?«
    Sie dachte darüber nach, das sah ich ihr an.
    »Was wollen Sie denn wissen?«, fragte sie schließlich zögernd.
    »Alles.«
    »Bitte, das ist…«
    »Für Sie ganz einfach. Fangen Sie einfach damit an, warum Louise Baker hier wohnte.«
    Betty Florman sprach noch nicht. Sie senkte den Blick und schaute auf die gefesselten Hände. Wahrscheinlich dachte sie darüber nach, dass man sich ohne Handschellen wohler fühlte, aber bis dorthin musste sie Vorleistungen bringen.
    »Ich nahm Louise in mein Haus auf.«
    Mit dieser Erklärung hatte ich nicht gerechnet und bekam auch große Augen. »Bitte, Sie haben die Blutsaugerin einfach in Ihr Haus aufgenommen?«
    »Ja, warum denn nicht?«
    Meine Lippen zuckten, doch Lächeln konnte ich dabei nicht.
    »Ja, warum nicht? Es

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