Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hätte nicht so reagiert, aber Eva war eben eine andere Person. Lilian stand noch immer direkt an der Tür. Es war auch nicht leicht für sie, sich von diesem Platz zu lösen, aber sie wollte näher an Eva heran. Trost spenden. Ihr das Blut aus dem Gesicht wischen. Ihr erklären, dass sie es gemeinsam schaffen würden und dass es noch immer Hoffnung gibt, wenn man lebt.
    »Keine Angst, kleine Eva, keine Angst. Ich werde dir helfen.«
    Ja, das war schon immer so gewesen. Sie hatte ihr geholfen.
    Sie hatte der kleinen Schwester beigestanden. Es war mit ihren Eltern so abgesprochen worden. Und so hatten sie es auch als Erwachsene gehalten, aber sie waren nie in einer derartigen Lage gewesen wie jetzt.
    Lilian liebte ihre Schwester. Sie hätte alles für sie getan, aber jetzt hatten sich die Dinge verändert. Sie hatte den Eindruck, als wäre Eva eine andere Person geworden. Ihre Haltung hatte sie nicht verändert, sie stützte sich weiterhin auf, aber sie hatte jetzt den Kopf so weit angehoben, dass ein Teil der Haare zur Seite gefallen waren und Lilian das gesamte Gesicht sehen konnte.
    Sie verharrte jäh!
    Der Anblick des Gesichts hatte ihr einen Schock versetzt.
    Nicht weil das Blut überall auf der Haut klebte, es gab noch einen anderen Grund, und der war viel schlimmer.
    Der Ausdruck der Augen!
    Er hatte sich auf eine schreckliche Art und Weise verändert.
    Das waren einfach nicht mehr die Augen, die Lilian von ihrer Schwester her kannte. Es waren Augen, in denen das Leben fehlte. Tote Augen. Wie schmutzige und gekippte Teiche, aus denen jedes Leben entwichen war.
    Waren das noch die Augen eines Menschen?
    Lilian merkte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Das Gefühl der Angst wollte einfach nicht weichen. Eva war zwar noch ihre Schwester, aber sie war trotzdem für sie zu einer Fremden geworden.
    »Eva… bitte…«
    Sie bekam keine Antwort. Eva blieb in ihrer Haltung sitzen und verzog nur die Lippen, als hätte sie an einer Zitrone gelutscht. Das Unbehagen steigerte sich bei Lilian. Sie wollte Eva auch nicht mehr ansprechen. Jetzt musste ihr auf die Beine geholfen werden. Sicherlich war sie durch die Bisse der verdammten Fledermäuse zu schwach geworden. Lilian ging noch einen Schritt weiter, dann hatte sie die richtige Distanz zu ihrer Schwester erreicht und kniete sich ebenfalls hin. Sie nahm ihre Kraft zusammen, fasste Eva unter und schob sie in eine Richtung, die für sie günstig war. Sie drückte sie auch nach hinten und fing sie am Rücken mit ihrem linken Arm auf. Evas Kopf kippte zurück, die Haare ebenfalls, sodass ihr Gesicht jetzt frei vor Lilian lag und sie jedes Detail erkennen konnte.
    Sie schaute hinein. Sie sah das Blut jetzt aus der Nähe, und sie nahm auch dessen Geruch auf. Nein, davor geekelt hatte sich Lilian nie, aber in diesem verdammten Keller war alles anders geworden. Außerdem hielt sie eine Fremde in den Armen, so stark hatte sich Eva Lilians Meinung nach verändert.
    »Eva - bitte, sag doch etwas. Ich bitte dich. Du musst mir eine Antwort geben. Ich bin es doch - ich, deine Schwester. Ich habe dich gesucht und jetzt gefunden. Wir sind wieder zusammen, verstehst du das?«
    Evas Gesichtsmuskeln zuckten. Dennoch blieb eine gewisse Starre zurück, die ihre Schwester erschreckte. So hatte sie Eva noch nie erlebt, und es war einfach schlimm für sie. Dann bewegte sich der Mund, und die nächsten Worte drangen rau hervor.
    »Ich bin wieder da…«
    Lilian hätte sich eine andere Antwort als Begrüßung gewünscht, denn damit konnte sie nichts anfangen. Sie war so durcheinander, dass sie lachte und dann sagte: »Aber du bist doch gar nicht weg gewesen, meine Liebe.«
    »Ich bin wieder da…«
    »Ja, das sehe ich.«
    Eva hob den Kopf etwas an und auch ihren rechten Arm, der sich an Lilians linker Körperseite entlang bewegte. Die Finger fanden ihr Ziel. Sie krallten sich im dichten Haar fest.
    Lilians Gesicht verzerrte sich. Der Schmerz war beißend. »Du… du… tust mir weh, Eva…«
    Das kümmerte die andere Person nicht. Sie benutzte den Griff in die Haare als eine Stütze, um sich noch höher zu ziehen. So brachte sie ihr Gesicht dichter an den Kopf der Schwester heran und riss dabei den Mund weit auf.
    Lilian glaubte, verrückt zu werden. Sie sah nicht nur die normalen Zähne, sondern auch die beiden spitzen, die ihr erst vor kurzem gewachsen waren. Und sie wusste auch, dass Eva sich keinen Scherz erlaubte, denn die spitzen Zähne waren echt.
    Ihre Schwester hatte sich in einen Vampir

Weitere Kostenlose Bücher