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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Du mußt mir glauben. Ich will dich nicht hinters Licht führen."
    Fred fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Der Drang, ins Haus der Bacchanten zurückzukehren, wurde immer stärker. Lange konnte er nicht mehr widerstehen.
    „Also gut, ich vertraue dir. Verschwinde jetzt! Ich werde morgen pünktlich sein."
    Der Untote nickte. In der Art, wie er sich an ihm vorbeidrückte, lag fast hündische Unterwürfigkeit. Fred hielt die Luft an, aber etwas von dem bestialischen Gestank des Schrecklichen atmete er doch noch ein. Seltsamerweise wurde ihm nicht übel.
    Er ging dem Untoten nach. Jetzt sah er, wie dieser in das Apartment gekommen war: Er besaß einen Schlüssel. Hatte er ihn Angelina Garvin abgenommen? Oder hatte sie ihn ihm freiwillig ausgehändigt?
    Der Untote verließ durch einen Hinterausgang das Haus. Fred Archer grüßte den Hausmeister, der keine Ahnung von dem Grauen hatte, das sich in dem Haus abspielte. In zügigem Tempo fuhr Fred mit seinem Auto zur Clayton Street.

    Es regnete stärker, doch dadurch schienen sich Sandra Constantinis Freunde nicht abhalten zu lassen. Das Gartentor war geöffnet worden. Im Park standen mehrere Autos, auf deren Dächer die Wassertropfen trommelten.
    Hastig stellte Fred sein Fahrzeug ab und eilte ins Haus. Im Foyer trat Edward auf ihn zu. „Allmächtiger Himmel!" sagte er. „Ich hatte gehofft, Sie wären endlich zur Vernunft gekommen. So gehen Sie doch, bevor es zu spät ist!"
    Fred fühlte, wie das Zerren an ihm nachließ. Er beruhigte sich ein wenig und grinste. „Sie wiederholen sich, alter Mann. Wann geben Sie es endlich auf?"
    Der Butler wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick öffneten sich die Türflügel des Salons, und Sandra kam auf sie zugetrippelt. Sie trug wieder ein langes Kleid - diesmal ein schwarzes. Kurze Gewänder schien sie nicht zu mögen.
    „Fred, Darling, endlich bist du da! Komm, wir haben schon auf dich gewartet. Die Freunde haben den Festsaal betreten. Es kann gleich losgehen."
    „Festsaal?"
    Fred war verwirrt. Er, war überzeugt, in der Nacht einen ausführlichen Erkundungsgang durch das Haus unternommen zu haben. Auf einen Festsaal war er dabei nicht gestoßen. Gaukelte man ihm etwas vor?
    Er blickte in Sandras hinreißend schönes Gesicht und vergaß seine Bedenken. Ihr Lächeln räumte all seine Zweifel aus.
    „Gehen wir. Ich bin schon ganz gespannt."
    Er drückte Edward seinen Mantel und seinen Hut in die Hände, dann folgte er der schönen Sandra in den Salon. Sandra hob etwas vom Diwan auf.
    „Ich möchte mich eigentlich umziehen", sagte er. „Deine Freunde werden sich elegant gekleidet haben. Ich möchte nicht unangenehm auffallen. Vielleicht kann mir Edward einen seiner Anzüge leihen."
    Sie lachte girrend. „Nicht nötig. Hier! Das sind Kapuzenmäntel. Die streifen wir uns über. Weißt du, es gehört bei uns Bacchanten zum Zeremoniell, diese Kutten zu tragen."
    „Ach so."
    Er griff nach dem Mantel, den sie ihm reichte. Der Stoff war dunkel und fühlte sich hart an. Als er ihn anlegte und durch die engen Augenschlitze sah, fühlte er sich nicht sonderlich wohl. Sie schien es zu bemerken und lachte wieder. Ihre Stimme hatte einen scharfen, ätzenden Klang.
    „Keine Sorge, du gewöhnst dich daran, Darling. Komm jetzt! Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Er näherte sich ihr, glaubte, jetzt in den Festsaal geführt zu werden, doch Sandra öffnete die Anrichte, griff in die darin verborgene Bar und zog einige Flakons hervor.
    „Einen Drink, Liebster? Wie wäre es mit griechischem Weißwein?"
    Ihr Lachen war jetzt schrill. Er meinte, es durch das ganze Haus gellen zu hören.
    Plötzlich riß sie die Glasstopfen von den Flakons und besprengte ihn mit verschiedenen Flüssigkeiten. Er wollte sich dagegen auflehnen, unterließ es aber doch. Ihre Augen lullten ihn ein.
    „Sandra", murmelte er.
    „Geduld, mein Schatz!" gab sie zurück. „Noch eine Kleinigkeit, noch eine winzige Prozedur, und wir sind fertig."
    Sie goß sich eine Substanz auf die Hand und salbte seinen Kapuzenmantel damit ein. Andere Flüssigkeiten träufelte sie auf seinen Kopf. Es waren widerwärtig stinkende Elixiere, aber Fred Archer beugte sich dem Ritual.
    Schließlich schloß sie die Flakons in der Hausbar ein, griff nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her. Rechts neben dem Kamin gab es eine Tür, die er am Vortag und in der Nacht nicht gesehen hatte. Sie führte in einen Saal, der mit flackernden Kerzen ausgeleuchtet war.
    Fred blickte durch die

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