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1221 - Geschäft mit der Angst

1221 - Geschäft mit der Angst

Titel: 1221 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen, der sie aufgerissen hat. Man hat mich informiert. Ich wollte eine Geschichte über die Klinik schreiben, die ins Zwielicht geraten ist. Dass der Fall mal wieder in eine bestimmte Richtung lief, dafür kannst du mich nun wirklich nicht verantwortlich machen, meine Liebe.«
    »Aber du lehnst dich auch nicht dagegen auf.«
    »Nein, warum auch?«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Lassen wir das Thema. Ich habe mich zudem damit abgefunden, dass ich seit Jahren mit einem Unverbesserlichen verheiratet bin.«
    »Stört es dich?«
    Sheila lächelte weich. »Nein, überhaupt nicht. Das ist ja die Tragik. Aber ich habe trotzdem immer Angst um dich, auch wenn ich selbst oft in der Klemme stecke. Aber wir können unserem Schicksal nicht entwischen.«
    »Sehr richtig.«
    »Moment, ich bin noch nicht fertig. Wir sollten es nur nicht auf die Spitze treiben.«
    »Tue ich das denn?«, fragte Bill und versuchte, ein möglichst harmloses Gesicht zu machen.
    »Ich denke schon. Oder manchmal.«
    »Das ist etwas anderes. Außerdem gehe ich nicht allein auf Tour. John ist zumindest da, wenn nicht auch Suko. Die Sache ist verdammt heiß. Ich glaube fest daran, dass dort mehr dahinter steckt als nur eine verquere Auffassung von Psychologie. Das ist meine Meinung. Ich kann mich natürlich irren, aber ich glaube es einfach nicht.«
    »An was denkst du denn?«
    Bill beschäftigte sich für eine Weile mit seinem weich gekochten Frühstücksei. Dann zuckte er die Achseln. »Genaues kann ich beim besten Willen nicht sagen. Es wird in den Bereich der Engel laufen. Engel, denen auch ein gewaltsamer Tod nicht fremd ist.«
    »Und deshalb solltest du dich vorsehen, Bill. Vergiss nie, dass du Ze uge dieser Untat geworden bist. Ich denke, dass der Mörder das nicht vergessen hat.«
    »Da kannst du Recht haben. Aber ich stehe glücklicherweise nicht allein.«
    Bill hatte sich wenig später von seiner Frau verabschiedet, und dieses Gespräch ging ihm durch den Kopf, als er seinen Wagen genau an der Stelle stoppte, an der er auch in der vergangenen Nacht angehalten hatte. Sein Blick war jetzt freier. Er konnte auch bis zu der Stelle hinschauen, an der das Drama passiert war, doch da war nichts mehr zu sehen. Die Leiche war aufgrund von Johns Initiative ebenso abgeholt worden wie das Fahrrad.
    Er fand auch die Stelle, an der Ted Quinlain gestorben war.
    Es war nichts mehr zu sehen. Auch wenn der Blitzschlag in seinen Körper hineingefahren war, in der näheren Umgebung war nichts verbrannt. Da sah das Gras so aus wie immer.
    Von John und Suko war nichts zu sehen gewesen. Bill rechnete damit, dass sie noch erscheinen würden. Er hatte sie nicht angerufen und über sein Vorhaben informiert. Bill wollte sich die Klinik zunächst allein und in aller Ruhe anschauen und auch die Umgebung in Augenschein nehmen. Erst danach würde er entscheiden, ob er das Gebäude betreten würde oder nicht.
    Er konnte sich nicht mal ein Bild von ihr machen, was sich sehr bald änderte, als er den Weg weitergefahren war, das Gelände zwar so flach blieb, aber an der linken Seite bewachsen war, sodass ein lichter Wald entstand.
    Dort fand er auch die Klinik.
    Es war ein Haus zwischen den Bäumen. Nicht unbedingt versteckt und im Winter sicher besser zu erkennen, jetzt aber sah Bill nur vereinzelte Stellen des rötlichen Mauerwerks durch das Laubwerk.
    Er rollte an der Klinik vorbei und wunderte sich darüber, dass im Eingangsbereich kein Schild darauf hinwies, wer hier therapiert wurde. Es war alles so glatt und auch so leer. Wenn er einen Vergleich suchen wollte, brauchte er nicht lange danach zu suchen. Das Haus in dieser Einsamkeit wartete darauf, verkauft zu werden.
    Er wendete den Porsche, fand eine Stelle, wo er ihn abstellen konnte, ohne dass er sofort entdeckt wurde und machte sich zu Fuß auf den Weg. Schon jetzt umfing ihn die Schwüle wie ein Mantel. Hier wehte noch ein wenig Wind, doch in den Straßenschluchten von London würde man es kaum aushalten können.
    Die Sonne zeigte sich als Glutball am Himmel, von einem schwachen Dunst umgeben.
    Bill erreichte die ersten Bäume. Unter ihnen stand die Luft.
    Mücken führten ihre Tänze auf. Ihr Summen war das einzige Geräusch in der Umgebung.
    Bill hatte nicht das Gefühl, beobachtet zu werden, obgleich er sich darauf eingestellt hatte. Alles wirkte so verlassen, als wären die letzten Menschen vor drei Monaten aus dem Haus gegangen.
    Auch vermisste der Reporter einen Zaun zwischen den Bäumen. Niemand hatte auf dem

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