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1225 - Bastion im Grauland

Titel: 1225 - Bastion im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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steht in Mhuthan", antwortete Atlan. „Dorthin können wir nicht. Die Dome sind jeweils eine Lichtsekunde voneinander entfernt. Wie, schlägst du vor, sollen wir eine Distanz von rund dreihunderttausend Kilometern bewältigen, ohne daß uns dabei Monate, vielleicht Jahre verloren gehen?"
    Der Hathor lächelte.
    „Du verstehst mich nicht richtig", sagte er. „Ich habe durchaus den Transmitterdom von Mhuthan im Sinn. Er ist nur ein paar tausend Kilometer von hier entfernt. Du hast recht: Dorthin können wir nicht - wenigstens jetzt noch nicht."
    In den Augen des Arkoniden blitzte es auf.
    „Ich sehe. Wenn wir dem Lord die Holle heiß machen ..."
    „Findet sich womöglich eine Gelegenheit, den Dom von Mhuthan unangefochten zu erreichen", vollendete Lethos-Terakdschan den Satz. „Und wie machen wir ihm die Hölle heiß?"
    „Indem wir die Archivare von Schätzen über die bevorstehende Invasion unterrichten.
    Wir organisieren ihre Abwehr, Lord Mhuthan erleidet eine vernichtende Niederlage, und wir sind unterwegs zum Transmitterdom."
    „So habe ich es mir vorgestellt", nickte der Hathor.
    „So habt ihr es euch vorgestellt", dröhnte die Stimme des Haluters. „Ich habe euch schon des öfteren auseinandergesetzt, daß die Archivare sich nicht organisieren lassen.
    Sie sind hoffnungslose Eigenbrötler. Selbst wenn sie ihre Existenz bedroht sehen, werden sie sich nicht zusammenschließen. Wenn wir von hier aus nach Schätzen vorstoßen, erreichen wir als ersten Museumskomplex jenen, der von Gluschuw-Nasvedbin betreut wird. Gluschuw ist der typische Archivar. Er kennt nur sich und sein Museum. Wohnt in einer einsamen Hütte nicht weit vom Komplex entfernt..."
    „Du kennst ihn gut, nicht wahr?" wurde er von Atlan unterbrochen.
    „Nein, nicht gut. Ich... ich hatte einmal mit ihm zu tun." Domo Sokrats Stimme klang merkwürdig unsicher. „Aber ich sage euch; Mit den Archivaren läßt sich nichts anfangen."
    Atlan wandte sich an Fonneher.
    „Wie weit von hier bis zur Grenze des Landes Schätzen? Ich meine, bis zu der Linie, an der der Graueinfluß endet?"
    „Einhundert Kilometer", antwortete der Tizide ohne Zögern.
    „Ein hartes Stück Weg", murmelte der Arkonide. „Die Ratane werden uns angreifen, sobald wir Korzbranch verlassen."
    „An dieser Stelle kommt meine Idee ins Spiel", lächelte Lethos-Terakdschan. Er deutete auf das rotgoldene Leuchten in der Tiefe des Weihers. „Ich glaube, Twirl könnte dieses Reservoir anzapfen und einen Tunnel aus der Energie des Reallebens bauen, der von hier bis an die Grenze von Schätzen reicht..."
     
    4.
     
    Gluschuw liebte das Halbdunkel. Er hatte die Polarisationsfilter der großen Fenster aktiviert, um das Licht des Tiefenjahrs von den Räumen des inneren Museumsrings fernzuhalten. Die Beleuchtung war auf niedrige Leistung geschaltet. Geruhsam bewegte der Archivar sich durch die mit den Artefakten der Alten, mit Maschinen, Geräten und Kunstwerken vergangener Zeiten angefüllten Hallen. Sein kürbisförmiger Schädel war in ständiger Bewegung. Er liebte die Dinge, die hier ausgestellt waren. Mitunter fuhr aus dem Schwarm der Pseudopodien, die ihm zu beiden Seiten des quadratischen Körpers von der Schulter bis zur Hüfte wuchsen, ein Tentakel und strich hier zärtlich über die metallene Verkleidung eines Maschinenaggregats, dort liebevoll über die Konturen einer Skulptur. Das waren Gluschuws Lieblinge. Sie waren sein Leben, wenn er natürlich auch den übrigen Museumsstücken mit größter Ehrfurcht gegenüberstand. Schließlich waren sie das Erbe einer glücklichen Zeit, in der man den Graueinfluß wirkungsvoll zurückdrängen konnte.
    Nasvedbins Neigungen gingen dagegen in ganz andere Richtung. Nasvedbin unterlag allerdings, wenn es um die Befriedigung seiner Wünsche ging, gewissen Beschränkungen. Er war Gluschuws Symbiont. Er hing dem feisten Alesterwanen wie ein prall gefüllter Rucksack auf dem Rücken. Er pulsierte, das war die einzige Möglichkeit der Eigenbewegung, die ihm zur Verfügung stand. Ansonsten mußte er gehen, wohin Gluschuw ihn trug. Oh, er besaß wohl ein Dutzend beweglicher Stielaugen, die er hierund dorthin drehen konnte. Und er konnte bei Bedarf einen Mund bilden. Aber darüber hinaus war er ganz und gar auf das Wesen mit dem Kürbiskopf angewiesen.
    Nein, nicht ganz. Nasvedbin war ein Zyrmii. Vor Millionen von Tiefenjahren hatten die Zyrmii sich entschlossen, mit den Alesterwanen eine symbiotische Verbindung einzugehen. Die Zyrmii,

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