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123 - Auf dem Insektenthron

123 - Auf dem Insektenthron

Titel: 123 - Auf dem Insektenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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weitermachen.«
    Er stierte sie aus blutunterlaufenen Augen an. »Wie siehst du denn aus? Du hättest dich wenigstens zurechtmachen können, bevor du hier auftauchst!« Mit grober Hand wischte er die Tränen von ihrer Wange.
    Belles Hand zuckte zu ihrem Haar, sie strich eine Strähne über die Narbe. »Aber deswegen bin ich doch hier«, sagte sie leise, und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. Nun hatte sie wieder das Bild vor Augen, als Mostroo die Frau erschoss.
    Sie fürchtete diesen Mann mehr als alles auf der Welt und wünschte sich weit fort. Von ihrem Mut war nichts mehr übrig.
    Sie brauchte nicht zu schauspielern.
    »Worum geht's?«, fragte Mostroo wenig interessiert und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Dann hielt er sie Belle hin. »Hier, das wärmt.«
    Sie nippte vorsichtig, verzog das Gesicht und erlitt einen Hustenanfall. Mostroo lachte dröhnend.
    »Mostroo, hör mir doch zu!«, rief Belle. »Was du getan hast, heute Abend… diese Frau… wie konntest du nur? Wie bringst du es fertig, so kaltschnäuzig einfach jemanden zu erschießen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich kannte nicht mal ihren Namen. Außerdem, was spielt das schon für eine Rolle? Sterben müssen wir alle mal. Im Grunde genommen habe ich sogar eine gute Tat getan und sie von ihrem Leid erlöst.«
    Belle senkte den Kopf. »Wirst du mich eines Tages auch einfach so erschießen, weil dir danach zumute ist?«
    »Seit wann kümmert dich das?« Er runzelte die Stirn.
    »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Ich konnte… Lisi hat es nicht mitbekommen, was du getan hast, weil sie abgelenkt war. Diesmal nicht. Aber… diese Gewalt… ich will nicht, dass sie es eines Tages begreift…«
    »Was begreift?«
    Sie sah ihm direkt ins Gesicht. Dann, mit einer plötzlichen stolzen Geste, schob sie das Haar über ihrer Narbe zurück.
    Für einen Moment schwiegen beide.
    Mostroo schob die Flasche weg und beugte sich vor zu Belle. »Warum bist du hier?«, wiederholte er seine Frage.
    »Du… kannst das nicht tun«, antwortete sie. »Was du vorhast, ist Wahnsinn! Es wird uns alle umbringen.«
    »Ich habe alles genau geplant, Belle. Es kann nichts schief gehen, solange Ch'zzarak nicht aktiv ist.«
    »Was macht dich so sicher, dass er es ist?«
    »Glaub mir, ich weiß es.«
    »Und diese Fremden? Denkst du im Ernst, dass sie tun, was du verlangst?«
    »Dieser Maddrax ist weich«, sagte Mostroo wegwerfend.
    »Er sieht sich als Helden, der sich lieber selber opfert als andere. Ich habe ihn sofort durchschaut. Und die anderen tun, was er sagt. Der Einzige, den ich ausschalten muss, ist dieser Rulfan. Der ist skrupellos, genauso wie ich.«
    »Wirst du ihn töten?«
    »Natürlich. Und die Frau nehme ich als Geisel. Glaub mir, Maddrax wird alles tun, was ich von ihm verlange.«
    Belle schüttelte den Kopf. »Und was dann?«
    »Das lass nicht deine Sorge sein«, erwiderte Mostroo. »Lisi und du, ihr seid sicher, das weißt du genau. Zumindest solange, wie du dich nicht gegen mich stellst.«
    Belle sah ihn bittend an. »Hör mit dem Töten auf, Mostroo. Ich kann das nicht mehr ertragen.«
    Er lehnte sich zurück und musterte sie abschätzend. Dann grinste er. »Du könntest mich natürlich milde stimmen, Belle. Dann nehme ich Rulfan nur als Geisel.«
    Ablehnung und Verzweiflung spiegelten sich auf Belles Gesicht, dazu Ekel. Nun hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte, aber die Konsequenz kostete sie doch mehr Überwindung, als sie sich eingeredet hatte.
    Er lachte amüsiert, stand auf und ging zu seinem Bett.
    »Komm schon«, sagte er plötzlich sanft. »Ich glaube, du hast wirklich keine andere Wahl, Belle. Es ist ein Naturgesetz: Irgendjemand muss sich opfern. Also heißt es: Rulfan oder du. Dann kannst du dir vorerst auch sicher sein, dass ich die kleine Barbarin in Ruhe lasse. Oder bringt dich das in zusätzliche moralische Nöte?«
    »Du Schwein«, stieß Belle zitternd hervor. »Ich hasse dich!«
    »Hauptsache Leidenschaft«, erwiderte er grinsend und streckte die Hand nach ihr aus.
    ***
    Erst im Morgengrauen schlief Mostroo endlich so tief, dass er nicht bemerkte, als Belle sich davonschlich.
    Sie öffnete die Tür – und prallte erschrocken zurück, als sie sich einer ganzen Menschenschar gegenüber sah. Hela stürzte auf sie zu und zerrte sie von dem Haus weg.
    Rulfan, Foster und Lasalle verschwanden im Haus.
    »Du bist blass wie eine Leiche«, stieß Hela hervor. »Ist alles in Ordnung?«
    Belle nickte und holte die Laserpistole

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