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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchen und finden.«
    Ich trank mein Glas leer. »Wie groß ist Weimar?«
    »Zu groß.«
    »Und es gibt wahrscheinlich zahlreiche Verstecke.«
    »Leider.«
    Wir schwiegen, schauten durch das Fenster, sahen einen bedeckten Himmel und auch erstes Laub, das der Wind vor sich her über die Straße wehte.
    Der Herbst kündigte sich an und damit auch die dunkle Jahreszeit.
    »Hast du eine Idee, John?«
    »Ja. Wir zahlen.«
    »Haha. Und dann?«
    »Werden wir uns auf den Weg machen. Du hast von Anita Köhlers Wohnung gesprochen, und die interessiert mich auch…«
    ***
    Weimar ist wirklich eine schöne Stadt. Und man kann sie vor allen Dingen zu Fuß erkunden. Anita Köhler wohnte zum Glück nicht außerhalb, wo auch die hohen Häuser standen, sie hatte ihre Wohnung in der Innenstadt gefunden.
    Vom Markt, wo es nach Bratwurst duftete, gingen wir in Richtung Norden, zum Herderplatz. Die Fassaden der Häuser waren in den letzten zehn Jahren fast durchweg renoviert worden, und auf mich wirkte die Stadt wie aus dem Bilderbuch geschaffen.
    Hinzu kam, dass es das Wetter gut mit uns meinte. Es fiel kein Regen, man konnte sich umschauen, und so vergaß ich für eine Weile die eigentlichen Probleme.
    An sie erinnerte mich Dagmar Hansen, als sie stehen blieb und sagte: »Wir sind fast da.«
    »Gut. Wo müssen wir hin?«
    Sie wies auf eine Einfahrt. An deren Ende lag ein mit hellem Pflaster bedeckter Hinterhof. »Dort wohnt sie.«
    Wir gingen hin. Kinder spielten und tanzten dabei um eine Pfütze herum. Es war nicht das Hinterhof-Milieu, das man hätte erwarten können. In dieser Umgebung hatte sich auch einiges getan. Die Häuser hatten einen gelblichen Anstrich bekommen, und jemand hatte die Rahmen der Fenster hellblau gestrichen.
    Es standen mehrere Häuser zur Verfügung und auch mehrere Haustüren. Zielsicher ging Dagmar Hansen auf die zweite von links zu und blieb davor stehen.
    »Hier ist es.«
    An der Wand entdeckte ich ein Klingelbrett und schaute mir die Namen der drei Parteien an, die das Haus bewohnten. Wir mussten hoch in die erste Etage.
    »Wie bist du eigentlich rein gekommen?«, fragte ich.
    »Ich hatte Glück. Jemand kam aus dem Haus. Die Chance habe ich genutzt.«
    »Danach sieht es jetzt nicht aus. Okay, ich werde mal klingeln.«
    »Mach das.« Dagmar trat zurück und stellte sich so hin, dass sie an der Fassade hochschauen konnte.
    Ich klingelte. Und das nicht kurz, sondern recht lang. Nachdem ich den Daumen wieder zurückgenommen hatte, tat sich nichts. Vergeblich wartete ich auf das Summen der Tür, damit ich sie aufdrücken konnte. Einen zweiten Versuch unternahm ich trotzdem. Als sich auch da nichts rührte, trat ich zurück und drehte mich um.
    Dagmar Hansen stand noch immer an der gleichen Stelle.
    Den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt und die Augen wegen der Helligkeit mit einer Hand beschattet. Nach wie vor beobachtete sie das Fenster.
    »Niemand da!«, meldete ich.
    »Irrtum.«
    »Wie?«
    Dagmar ließ ihre Hand sinken. Sie hatte jetzt freien Blick auf mich. »Es ist doch jemand anwesend, denn ich habe eine Bewegung hinter der Scheibe gesehen.«
    »Bist du sicher?«
    »Völlig.« Sie kam auf mich zu. Ihr Gesichtsausdruck wirkte hölzern. »Da will uns jemand nicht in die Wohnung lassen.«
    »Hast du Anita Köhler erkannt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber ich habe mich nicht geirrt. Da ist jemand am Fenster entlanggegangen. Es war nicht die Bewegung einer Gardine, die mich getäuscht hat.«
    »Dann müssen wir hoch.«
    »Aber nicht die Tür aufbrechen.«
    »Keine Sorge, es gibt andere Möglichkeiten.«
    Wir hatten Glück, denn eines der spielenden Kinder lief auf uns zu, es war ein Mädchen mit Walkman im Ohr und einem Ball unter dem Arm. »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Zu Frau Köhler«, sagte Dagmar.
    »Ist die nicht da?«
    »Ich glaube schon. Sie macht nur nicht auf.«
    »Soll ich euch die Tür aufschließen?«, fragte die Kleine, deren Haut die Farbe von Milchkaffee besaß.
    »Kannst du das denn?«
    Die großen Augen strahlten. »Und ob. Wenn meine Mutter arbeitet, habe ich den Schlüssel.«
    »Das nenne ich aber großzügig.«
    »Ich bin schon zehn«, erklärte sie im Brustton der Überze ugung.
    »So alt?«
    »Bald werde ich elf. Dann bekomme ich ein Kickboard.«
    »Das hast du auch verdient«, sagte Dagmar.
    Die Kleine holte einen Schlüssel aus ihrer Jeanstasche hervor und ging damit auf die Tür zu. Sie schloss uns auf und bekam von Dagmar eine Mark. »Für deine Hilfe.«
    »Danke.«
    Ich schob

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