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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und startete…
    ***
    »Es geht nicht schneller, Sinclair! Verdammt, es geht nicht schneller!«, schrie mir Tom Carry ins Gesicht. »Tut mir Leid, aber ich gebe schon mein Bestes.«
    »Das weiß ich!«
    Der Motor arbeitete auf Hochtouren. Wir kamen auch voran.
    Aber in meiner Lage hatte ich einfach das Gefühl, auf der Stelle zu schwimmen. Wir wühlten uns durch die Wellen, die manchmal so hoch waren, dass sie unser Boot anhoben und ich immer nach einem Halt griff, weil ich nicht wegfliegen wollte.
    Ich hatte Sukos Nachricht gehört und mit Tom Carry auch darüber diskutiert. Wir hatten alles getan, um den Hafen so schnell wie möglich zu erreichen, aber wir waren nicht in der Lage, das große Schiff einzuholen oder gar zu überholen.
    Meiner Ansicht nach hatte der Wind noch zugenommen. Er spielte mit dem Wasser. Er produzierte höhere Wellen, gegen die wir schlugen, und manchmal baute sich vor dem Bug eine Wand aus Gischt auf. Ich dachte auch jetzt daran, eventuell einen Fehler begangen zu haben. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, auf der Insel zu bleiben, aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Ich saß nicht mehr mittschiffs, sondern hockte am Heck. Nicht direkt am Ruder, aber auch nicht weit davon entfernt und in Tom Carrys Nähe.
    Er hatte große Angst um seine Tochter. Immer wieder kam er darauf zu sprechen. »Wäre sie doch nicht auf die Insel gekommen und auf dem Festland geblieben, dann wäre alles anders.«
    »Stimmt, Tom. Aber Amy hat hinter die Kulissen geschaut. Das dürfen Sie auch nicht vergessen. Sie ist es gewesen, die den Anstoß gegeben hat. Sie und Ernie Slater.«
    »Ich habe das für Scheiße gehalten. Auch noch, als meine Frau damit anfing, die Knoblauchstauden aufzuhängen. Sie hat sich das Zeug extra auf dem Festland geholt.«
    »Dann wird es auch helfen.«
    Er konnte nichts mehr sagen. Er steckte voller Gefühle, die er auch nach außen trug. Ich glaubte, dass das Glitzern in seinen Augen nicht vom Seewasser stammte, sondern von den Tränen, die sich aus Angst um seine Tochter gebildet hatten.
    Wir kamen näher, auch wenn uns jede Sekunde doppelt so lang vorkam wie normal. Obwohl unser Boot nicht mit einem starken Scheinwerfer ausgerüstet war, hoben sich die kleinen Bauten schon aus der Dunkelheit ab. Leider mussten wir auch erkennen, dass das größere Schiff den Hafen schon fast erreicht hatte. Es würde nicht leicht werden, normal einzulaufen.
    Wir hatten noch nicht darüber gesprochen, was geschehen sollte, wenn wir den Hafen erreicht hatten. Jedenfalls musste ich Tom Carry aus der Gefahrenzone bringen. Ein Mensch wie er war eine wahre Superbeute für einen Blutsauger, denn er war waffenlos und konnte sich mit nichts verteidigen.
    Ich musste für seine Sicherheit sorgen, und als ich ihn anschaute, da nickte er mir zu.
    »Sie denken an mich, wie?«
    »So ist es.«
    »Und?«
    »Sie sollten fliehen, sobald wir eingelaufen sind. Weg aus der Umgebung des Schiffes.«
    »Und wohin, Sinclair? Kann man den verdammten Bestien denn überhaupt entkommen?«
    »Verstecken Sie sich.«
    Er lachte mir scharf ins Gesicht. »Verdammt, Sinclair, du hast Humor. Wo soll ich mich denn auf der verdammten Insel verstecken?«
    »Wo auch die anderen Menschen sind.«
    »Im Haus?«
    »Ja, verdammt.«
    »Bei Rose, wie?«
    »Auch das meinetwegen.«
    Sein Atem pfiff aus dem Mund. Er legte den Kopf zurück und schüttelte ihn dabei. Ich wartete, bis er sich entschieden hatte und konnte deshalb das große Schiff beobachten.
    Es hatte sein Ziel erreicht, aber es verdeckte mir den Blick auf den Hafen. Und dann passierte etwas, womit ich eigentlich hatte rechnen müssen.
    Die Einfahrt in den kleinen Hafen war nicht tief genug ausgebaggert worden. Der Bug des Schiffes schien sich für einen Moment zu senken, zumindest hatte ich das Gefühl, und einen Augenblick später steckte er dann fest.
    Durch das gesamte Schiff lief ein Zittern. Es bäumte sich noch einmal leicht auf, aber es kam nicht mehr weg, denn der Rumpf musste sich tief in den Grund gebohrt haben.
    Die Schiffsmotoren liefen noch. Allerdings nicht mehr lange, denn dann erstarb das Geräusch. Ich hatte auch gesehen, dass die Kaimauer gestreift worden war, aber sie hatte gehalten, und so lag das mächtige Ding im Hafen wie ein gestrandeter Wal, der weder vor noch zurück wusste.
    Wir hatten die kleine Hafeneinfahrt noch nicht erreicht. Ich versuchte, abzuschätzen, wie lange es noch dauern konnte, aber es war einfach zu schwer. Ich war kein Fachmann. Es

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