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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Wohltäter nicht so vorgestellt. Ein Wohltäter hinterlässt keine Toten, aber das werden Sie wohl nicht begreifen.«
    »Verlassen Sie sich darauf, dass unsere Ansichten schon die richtigen sind.«
    Lady Sarah wollte dieses Thema nicht weiter vertiefen. Sie fragte nur: »Und wer sind die Männer, die vor mir sitzen?«
    »Sie vertreten die Organisation Omega.«
    »Es sind Mörder.«
    »Nein, Mrs. Goldwyn. Sie sind etwas Besonderes. Hinter ihnen steckt mehr, viel mehr, aber das sollte Ihnen eigentlich egal sein. Sie werden davon nichts mehr haben.«
    Trotz ihrer Lage war Sarah noch immer neugierig. »Was kann denn noch mehr dahinter stecken?«, fragte sie.
    Die Woodward hob die Schultern. »Lassen wir das, Sie würden es nicht begreifen. Es ist einfach müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich kann Ihnen nur so viel sagen. Diese beiden und auch andere sind den Menschen über.«
    »Überlegen?«
    »Kann man so sagen.«
    »Und warum?«
    »Das wü rde Ihr Vorstellungsvermögen übersteigen, Mrs. Goldwyn.«
    Sarah ahnte, dass sie dabei war, in einer Wunde zu stochern.
    Sie hatte hier etwas erreicht, das der Woodward unangenehm war. Und sie überkam das Gefühl, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war oder zuging. Die Männer hatten zu ihr kein Wort gesprochen und genau diese verfluchte Stummheit, die auch einen bestimmten Grund haben konnte, störte sie.
    Der Horror-Oma war bekannt, dass es auf dieser Welt nicht nur Menschen gab, sondern auch Geschöpfe, die nicht in dieses Raster hinein passten. Oft genug war sie mit dem Unerklärlichen und dem nackten Grauen konfrontiert worden.
    Vampire, Werwölfe, lebende Tote, Mysterien aus der Vergangenheit - sie hatte bereits alles erlebt und auch durchlitten, und jetzt spürte sie, wie sich eine eisige Klammer um ihr Herz legte. Sie hatte plötzlich den Eindruck, auch hier am Rande zu stehen und in eine Welt hineinzublicken, die nicht mehr zu der normalen gehörte.
    Hilde Woodward merkte genau, dass mit Sarah etwas nicht stimmte und fragte deshalb: »Woran denken Sie?«
    »An nichts weiter.«
    Sie lachte. »Nicht an den Tod?«
    »Nein, Mrs. Woodward. Wer so alt ist wie ich, der sollte zwar an den Tod denken, meint man, aber das sehe ich anders. Ich denke einfach nicht an ihn.«
    »Sie werden sich mit ihm beschäftigen müssen.«
    »Das weiß ich. Und ich will nicht sagen, dass es mir nichts ausmacht, aber ich verdränge es. Es wird erst dann akut, wenn es so weit ist, und das reicht mir.«
    Die Woodward schien beeindruckt zu sein. Jedenfalls gab sie keine Antwort mehr und ging wieder ihren eigenen Gedanken nach, die alles andere als positiv für Sarah Goldwyn waren.
    Sarah schaute aus dem Fenster. Bisher hatte sie sich durch die Unterhaltung ablenken lassen, doch jetzt wollte sie sehen, wohin ihre letzte Reise ging.
    Sie zwinkerte, aber nicht, weil etwas ins Auge geflogen war, sondern aus einem anderen Grund. Sie hatte gesehen, wohin sie fuhren und die Gegend kam ihr verdammt bekannt vor. Es war ungefähr der Weg, den auch das Taxi genommen hatte, nur etwas länger, weil der Fahrer die direkte Strecke nicht kannte.
    Wenn sie weiter dachte, dann kam eigentlich nur ein Ziel für sie in Frage.
    Ihr Haus in Mayfair!
    Plötzlich spürte sie einen Klumpen im Magen. Erst jetzt überkam sie der Schauder, der sie eigentlich schon die gesamte Zeit hätte erfasst haben müssen. Sie merkte, dass ihr das Blut in den Kopf stieg und auch das Zittern konnte sie nicht vermeiden. Damit es der Woodward nicht auffiel, ballte sie die Hände zu Fäusten und legte sie auf ihre Knie.
    Ein Selbstmord zu Hause, in der eigenen Wohnung. Perfekter hätte es nicht laufen können. Mit dem Schlüssel die Haustür aufschließen, keine Sachbeschädigungen, alles blieb im grünen Bereich. Da würde kein Polizist misstrauisch werden.
    Sarah merkte, wie ihr die Kehle immer enger wurde. Schweiß trat auf ihre Stirn.
    Von der Seite her schaute die Woodward sie an. Plötzlich konnte sie auch lächeln, weil sie merkte, was mit der alten Dame passierte. »Jetzt habe ich erst das Gefühl, dass sie ein Mensch sind, Mrs. Go ldwyn.«
    »Wieso?«
    »Sie haben Angst. Sie spüren die Angst und genau das merke ich. Ja, die Angst sitzt tief in ihnen. Sie hat sich bisher nur versteckt gehalten, nun aber ist sie nach oben gekrochen und hat sie erwischt wie eine Peitsche. Ich sage Ihnen, Mrs. Goldwyn, dass die Angst Sie nicht loslassen wird. Sie wird Sie gnadenlos vernichten. Sie wird Sie von innen

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